Erhellende Momente

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Lampen
Da fehlt doch Licht?

Im Winter haben wir uns noch drüber geärgert, und manchen Perfektionisten treibt der innere Monk schier in den Wahnsinn wenn: im Kombiinstrument unseres Fahrzeugs nicht alle Lampen funktionieren. Das ändern wir heute mal.

Vorsorge:

Wir sind uns hoffentlich einig: Selbst durchgeführte Arbeiten am Auto sollten nur erfolgen, wenn man weiß, was man tut. Wenn ihr euch nicht sicher seid, lasst euer Fahrzeug lieber von einer Fachwerkstatt warten. Der Ausbau der Tachoeinheit erfordert Geschick und kann auf dem Armaturenbrett böse Kratzer hinterlassen. Eine fehlerhafte Verkabelung führt zu Ausfällen oder auslösenden Sicherungen. Aber grundsätzlich lassen sich alle Arbeiten aus diesem Artikel mit Grundkenntnissen erledigen.

Kombiinstrument
Rückseite eines Kombiinstruments

Vielfalt der Cockpitbeleuchtung

Egal ob es sich um ein großes Display, eine klassische Armaturentafel oder auch nur einen einzelnen Tacho im Käfer handelt – wenn es draußen dunkel wird, müssen wir im Auto drinnen trotzdem noch die Informationen zu unserem Fortkommen lesen können. Ausfälle nehmen wir oft erst im Herbst oder Winter wahr, aber spätestens jetzt im Sommer können wir das ja mal angehen. Oder? Dabei gibt es – je nach Fahrzeug und Baugruppe – die Varianten „einfach“ und „nicht ganz so einfach“.

Armaturenbrett
Auf halbem Weg nach draußen

Da herkömmliche Fadenlämpchen Wärme produzieren und den Erschütterungen der Straße ausgesetzt sind, hat man sie jahrzehntelang in kleinen Sockeln verbaut. Damit man sie bei Bedarf einigermaßen leicht tauschen kann, entweder mit dem gesamten Sockel oder als Steckelement. Das ist „einfach“. Gleiches gilt für LEDs, wobei die wesentlich länger halten. Die tauscht man heute meistens, weil man eine andere Farbe im Cockpit haben will. In einigen Schaltern sind Lämpchen oder LEDs direkt auf die Platine gelötet, das ist dann Variante „nicht ganz so einfach“.

Lampen
Schön in Reih‘ und Glied, hier bei einem Fiat

Was brauchen wir für die Arbeiten?

Je nachdem, was ihr für ein Auto fahrt, braucht es für den Ausbau der Instrumente mindestens Schraubendreher, meist Torx oder Kreuzschlitz. Einige Fahrzeuge haben versteckte Verankerungen hinter der Verkleidung, bei Mercedes-Benz beispielsweise braucht es bei älteren Modellen lange Haken, mit denen man das KI aus dem Armaturenträger herausziehen kann. Die bekommt man aber online fast überall gekauft. Für den Tausch der Lampen empfiehlt sich eine kleine Flachzange, bei der Variante „nicht ganz so einfach“ kommt noch eine Lötstation und entsprechendes Zubehör dazu.

Cockpitlampen
Von Hand geht’s auch

Die Rückseite der „Medaille“

Auf dem Rücken dessen, was wir jeden Tag sehen, sitzen die Lampen, und das sind manchmal gar nicht so wenige. Also sollte man sich von vorn betrachtet grob merken, wo es dunkel bleibt. Der Ausbau der Tachoeinheit, auch Kombiinstrument oder KI genannt, erfolgt meistens über versteckte Schräubchen (versteckt, damit es schicker aussieht). Bei unserem Mercedes kommen dazu noch besagte lange Haken, mit denen sich das Instrument nach vorn zum Lenkrad herausziehen lässt. Alle Stecker zur Stromversorgung müssen nun vorsichtig gelöst werden, dabei bitte geduldig und mit Fingerspitzengefühl vorgehen. Wenn hier etwas zerbricht, ist das nicht gut.

Lampen
Drehen, ziehen, raus damit

Ist das KI ausgebaut, findet man mehr oder weniger schnell die betroffene Lampe. Allerdings ist am Glaskörper selbst selten zu sehen, ob das Leuchtmittel noch okay ist oder nicht. Die sind schlicht zu klein. Da Sockellampen aber nicht furchtbar viel kosten, macht es eventuell Sinn, gleich alle zu ersetzen. Denn ab einem bestimmten Alter ist nun einmal Schluss mit Leuchten, und für jede einzelne Lampe wieder das KI auszubauen kann man sich somit ersparen. Entweder besorgt ihr euch fertige Sockel mit Lampen drin, oder auch nur die einzelnen Glassockellampen zum Stecken. Hier würde ich persönlich Markenware empfehlen, die Fehlerquote bei den teilweise sehr preiswerten 50er Packungen ist erschreckend hoch.

Lampen
Eine filigrane Fummelei

Umstieg auf LED?

In diesem Zusammenhang könnt ihr euch gleich einmal Gedanken machen, ob ihr für euer Fahrzeug auf LED Beleuchtung umsteigt. Es gibt fertige, passgenaue Sockel in verschiedenen Farben und Leuchtstärken oder ganze Umrüstsätze, aber auch Bastler können sich hier austoben. LED Lampen haben den Vorteil, dass sie bei viel geringerem Energieverbrauch viel heller sind und auch nur minimal Abwärme produzieren. Außerdem halten sie wesentlich länger und sind weniger anfällig auf Erschütterungen. Dieser geringe Energieverbrauch kann allerdings eine Bordelektronik auch verwirren. Es gibt Steuergeräte, die erwarten eine bestimmte Menge Strom beim Einschalten der Beleuchtung. Wied dieser nicht erreicht, kommt die Fehlermeldung, es seien Lampen defekt. Nur, dass ihr das mal gelesen habt…

Klimaanlage
Wenn’s beim Drücken dunkel bleibt

Fest eingelötet

In vielen beleuchteten Schaltern sind die Lampen oder Leuchtdioden fest verbaut. Da man diese nicht ständig wechselt passiert es oft, dass man gar nicht so richtig weiß, was alles im eigenen Auto bei Dunkelheit eigentlich leuchten müsste. Weil es schon seit dem Kauf defekt war. Der AHA Effekt ist hinterher umso größer! Auch die Befestigungen von Tastern und Schaltern sind meist von Kunststoff oder Blenden verdeckt, sie lassen sich nach Demontage der Blende vielfach einfach nach vorn herausdrücken.

Lampen
Vorsicht bei Kunststoffteilen

Das Zerlegen eines Schalters sollte vorsichtig geschehen, brechen hier Kunststoffnasen ab lässt sich das Bauteil anschließend nicht mehr richtig zusammenbauen. In vielen Schiebern oder Drehschaltern ist auch oft eine unter Federspannung stehende Mechanik, die gern in den Raum vaporisiert, wenn sie unkontrolliert geöffnet wird.

Cockpitlampen
Das ist dann nichts für Laien

Ob das noch Zinn hat?

Lötarbeiten, auch einfache, solltet ihr nur durchführen wenn ihr das einmal gelernt habt. Oder ihr bringt es euch an einem alten Bauteil bei. Wichtig ist hier vor allem das gleichmäßige Erhitzen des Bauteils und des Kontakts. Wenn das Metall zu kalt ist, verbinden sich Lötzinn und Material nicht und mal „klebt“ oder „popelt“ die Teile nur oberflächlich zusammen. Solche Verbindungen leiten den elektrischen Strom nur ungenügend und werden heiß. Das ist gefährlich. Die passenden LEDs bekommt man unter Angabe der Daten in vielen Farben gekauft.

Löten
Löten ist nicht schwer, man muss es aber üben

Nachsorge

Bevor ihr alles wieder zusammensetzt, sollte ein kurzer Check mit eingesteckten Steckern und Leitungen erfolgen. Denn wenn noch nicht alles leuchtet wie es soll, müsst ihr sonst alles noch einmal zerlegen. Wenn wieder alles strahlt und erhellt ist, baut ihr euer Cockpit wieder in der umgekehrten Reihenfolge zusammen und freut euch bei der nächsten Nachtfahrt über einen lückenlosen Lichterteppich.

Klimaanlage
Es werde Licht!