Was ist ein Marderschaden?
Schäden, die durch die Bisse von Mardern am Auto entstehen, werden als Marderschaden bezeichnet. In den letzten Jahren sind die Schäden durch Marderbisse zwar zurückgegangen, dennoch wurden im Jahr 2014 noch mehr als 216.000 von Mardern verursachte Schäden registriert. Viele Autofahren fragen sich daher, warum Marder überhaupt gerne Autos aufsuchen.
Warum knabbern Marder an Autokabeln?
Im Motorraum halten sich die Steinmarder deshalb gerne auf, weil sie diesen als warmen Unterschlupf empfinden. Sie schätzen ihn zudem als Rückzugsort und suchen Schutz darin. Manche Tiere gestalten es sich sogar anhand von Laub, Zeitungsresten usw. besonders komfortabel. Im Spiel, zur Verteidigung des eigenen Reviers oder um sich mehr Platz zu verschaffen, trennen die Marder Schläuche und Kabel durch. Das müssen Sie jedoch nicht tatenlos hinnehmen, zumal ein Marderschaden am Auto zu sehr hohen Kosten führen kann. Mit den richtigen Hilfsmitteln können Sie die Marder vertreiben.
Was hilft gegen Marder?
Marder sind lichtscheue Tiere, sie mögen keine lauten Geräusche und keine unangenehmen Gerüche. Gegen Marder können laute Musik, schrille Töne oder Lichtblitze helfen und einen Marder aus dem Motorraum vertreiben. Viele Autofahrer versuchen zunächst mit einfachen Hausmitteln, den Automarder zu vertreiben.
Hausmittel gegen Marder
Es gibt verschiedene Hausmittel gegen Marder im Auto, mit denen das bissfreudige Raubtier aus dem Motorraum vertrieben werden kann. Als wirksames Mittel gegen Marder im Autor wird häufig Kaninchendraht angepriesen, der unter dem Auto ausgelegt wird. Der Kaninchendraht soll den Marder am Auto abschrecken und ihn daran hindern, in den Motorraum zu gelangen. Angeblich funktioniert Kaninchendraht dadurch, dass Marder gegenüber fremden Objekten sehr misstrauisch sind und nicht gerne über den Draht laufen. Allerdings hilft diese Methode tatsächlich nur wenig. Eine effektivere Hilfe gegen Marder im Auto sind abschreckende Maßnahmen mit unangenehmen Gerüchen.
Marder mit Geruch vertreiben
Marder verbeißen sich aus einem einzigen Grund in Kabel und Schläuche. Jeder männliche Marder markiert sein Revier mit seinem Duft. Wenn das Auto über Nacht an einer anderen Stelle abgestellt wird und ein zweiter Marder klettert in den Motorraum, riecht er seinen Konkurrenten und wird aggressiv und beißt zu. Wenn sich ein Marder im Motorraum eingenistet hat, sollte daher zunächst eine Motorwäsche durchgeführt werden. Der Geruch von Teebaumöl, Essig, Chili, Mottenkugeln oder Pfeffer soll Marder aus dem Auto vertreiben. Auch werden oft Hunde und Katzenhaare als Marderschreck empfohlen. Allerdings sind diese Methoden sehr aufwendig und wirken nur begrenzt. Die Tiere gewöhnen sich schnell an den Geruch und lassen sich dadurch nicht mehr vertreiben. Besser ist ein professioneller Marderschutz, der bei praktisch jedem Auto relativ einfach nachgerüstet werden kann.
Marderschutz nachrüsten
Marderschutz zum Nachrüsten ist im Fachhandel in verschiedenen Varianten erhältlich. Einige Automobilhersteller bieten Marderschutzgitter zum Nachrüsten für ihre Fahrzeuge an. Diese Gitter sind geprüft und halten Marder zuverlässig ab. Gegen Marderbisse im Auto helfen Wellrohre aus hartem Kunststoff, mit denen Kabel und Schläuche vor den spitzen Zähnen geschützt werden können.
Eine weitere Möglichkeit sind elektronische Marderschutzgeräte, durch die der Marder einen leichten Stromschlag erhält. Ebenfalls effektiv sind Marderschutzgeräte, die die Tiere mit für Menschen unhörbaren hohen Tönen im Ultraschallbereich vertreiben. Der Einbau dieser Marderschutz-Systeme kann oft ohne großes technisches Wissen oder viel handwerkliches Geschick selbst vorgenommen werden. Marderschutz zum Nachrüsten funktioniert dauerhaft. Die elektronischen Marderschutz-Geräte arbeiten unregelmäßig, sodass sich die Tiere nicht an die für sie sehr unangenehme, aber ungefährliche Störung gewöhnen können.
Marderschaden reparieren
Marderschäden können ein erhebliches Ausmaß annehmen, wenn sie nicht frühzeitig entdeckt werden. Eine Reparatur sollte möglichst zeitnah erfolgen. Je nachdem, welche Teile angebissen wurden, gefährden Marderschäden die Verkehrssicherheit des Fahrzeuges und können kostspielige Folgeschäden verursachen.
Welche Schäden richtet ein Marder an?
Marder sind Raubtiere mit zwar kleinen, aber sehr spitzen und scharfen Zähnen. Sie verbeißen sich mit Vorliebe in Autoteile aus Gummi oder relativ weichem Kunststoff. Schaumstoffe und Fasermaterialien zählen ebenfalls zu den betroffenen Teilen im Motorraum eines Autos. Es sind jedoch nicht alle Autoteile bei Mardern gleichermaßen beliebt.
Wie repariere ich Marderschäden?
Wenn Sie einen Marderschaden an Ihrem Auto entdecken, sollten Sie diesen unverzüglich selbst beheben oder in einer Fachwerkstatt reparieren lassen. Mit etwas handwerklichem Geschick können Sie einfache Schäden wie ein angebissenes Zündkabel mit günstigen Ersatzteilen aus einem Onlineshop relativ leicht selbst reparieren. Wenn Sie sich eine Reparatur nicht zutrauen oder der Schaden sicherheitsrelevante Teile betrifft, sollten Sie möglichst sofort eine Kfz-Werkstatt mit der Reparatur beauftragen.
Was sind die am häufigsten betroffenen Autoteile?
Marder verbeißen sich nicht in jedes Autoteil. Angeführt werden die am häufigsten Betroffenen Autoteile von Kabeln und Schläuchen. An der Spitze stehen Zündkabel mit einem Anteil von rund 40 % an den Marderschäden. Danach folgen andere Stromleitungen, Kühlwasser- und Unterdruckschläuche, Faltenbälge an den Achsen und der Lenkung. Eher selten vom Marderbiss betroffen sind Isoliermatten und Dämmmaterialien im Motorraum. Das Schlusslicht bilden Bremsschläuche, Keilriemen, Reifen und Kraftstoffleitungen.
Wie viel kostet ein Marderschaden?
Je nachdem, in welche Autoteile sich ein Marder verbeißt, sind die Kosten für die Reparatur eines Marderschadens sehr unterschiedlich. Laut einer Statistik des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) beliefen sich die Kosten für einen Marderschaden im Jahr 2014 auf durchschnittlich 304 Euro je Schadensfall. Insgesamt haben die Versicherungsunternehmen in diesem Jahr rund 63 Millionen Euro für Marderschäden ausgegeben. Die Kosten für die Reparatur direkter Schäden wie beschädigten Zündkabel oder Kühlwasserschläuche betragen häufig weniger als 150 Euro. Deutlich teurer mit bis zu mehreren 1.000 Euro sind Folgeschäden, die aufgrund nicht behobener direkter Beschädigungen entstehen können.
Wie erkenne ich Marderschäden?
Wenn bekannt ist, dass Marder in Ihrer Gegend unterwegs sind, sollten Sie Ihr Fahrzeug regelmäßig überprüfen. Insbesondere in der Paarungszeit von April bis Juli ist eine häufige Kontrolle des Motorraums empfehlenswert. Marder hinterlassen oft verräterische Spuren an der Karosserie und im Motorraum. Beispielsweise Pfotenabdrücke, Kot oder Haare. Auch ein strenger Geruch im Motorraum kann auf den Besuch eines Marders hinweisen. Überprüfen Sie Zündkabel, Kühlwasserschläuche, die Faltenbälge an den Achsen und der Lenkung auf Schäden. Auch Isolier- und Dämmmatten sollten Sie regelmäßig prüfen. Blinkende Kontrollleuchten beim Starten des Motors und ein Leistungsabfall bei der Fahrt können ebenfalls Hinweise auf einen Marderschaden sein.
Motorausfall durch Marderbiss
Ärgerlich, aber relativ harmlos ist ein Motorausfall durch Marderbiss, wenn der Motor am Morgen nicht anspringt. Wesentlich kostspieliger kann es werden, wenn ein Marder beispielsweise einen Kühlschlauch angebissen hat und der Motor während der Fahrt überhitzt. Je nachdem, in welches Autoteil sich der Marder verbissen hat, kann es passieren, dass der Motor zwar noch läuft, aber in das Notlaufprogramm umschaltet, sodass ein Werkstattbesuch unumgänglich wird.
Wer zahlt bei Marderschäden?
Wer einen Marderschaden hat, der steht vor der Frage, ob er den Schaden selber bezahlen muss oder ob eine Versicherung diesen Schaden bezahlt. Die eigene Kfz-Haftpflichtversicherung kommt auf keinen Fall für diese Schäden auf.
Teil- oder Vollkasko und Marderschaden
Die Regulierung von Schäden durch Marder übernimmt in der Regel die Teilkaskoversicherung. Nicht jede Teilkaskoversicherung deckt allerdings Marderschäden. Ob die Kosten übernommen werden, steht in den Versicherungsbedingungen. Wenn Marderschäden durch eine Teilkaskoversicherung abgedeckt sind, trägt diese Versicherung in der Regel nur Kosten für die Beseitigung der direkten Schäden. Die Übernahme der Kosten für Folgeschäden ist in vielen Teilkasko-Basistarifen ausgeschlossen. Die meisten Versicherungsunternehmen bieten jedoch spezielle Zusatzversicherungen oder Tarife für diese Fälle an.
Was sind Folgeschäden?
Folgeschäden sind Schäden, die als Folgen von durch Marderbiss beschädigte Autoteile entstehen. Beispielsweise ein Motorschaden durch Überhitzung, wenn der Marder einen Kühlschlauch angebissen hat und die Kühlflüssigkeit unbemerkt ausläuft. Andere Folgeschäden können durch zerbissene Manschetten an der Lenkung oder in den Achseln entstehen. Durch die Beschädigung können Feuchtigkeit und Schmutz eindringen und Schäden verursachen. Ein angebissenes Zündkabel kann ebenfalls zu einem Folgeschaden führen. Immer dann, wenn der Motor nicht mehr rund läuft, den Kraftstoff unvollständig verbrennt und der Katalysator dadurch beschädigt wird.