Acht Tricks, die für Autofahrer im Winter sehr hilfreich sind

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Winter
© GettyImages / shaunl

Jetzt kommt die kalte Jahreszeit – mit diesen Tricks kommen Sie auch mit Ihrem Auto sicher durch den Winter. Vom Klassiker bis zu überraschenden Tipps gibt es eine ganze Menge Hilfreiches zu lernen.

Keine Lust, Ihre Autoscheiben regelmäßig zu kratzen?

Eine der lästigsten Begleiterscheinungen des Autofahrens bei dauerhaft niedrigen Temperaturen ist das Kratzen der Scheiben, wenn diese vor Fahrtbeginn vereist sind. Nicht nur kostet dies ungewollt Zeit, es sorgt auch dafür, dass man selber schön durchgefroren ist, bevor die Fahrt mit dem eigenen Wagen endlich losgehen kann. Eine hilfreiche Maßnahme, um das Vereisen der Scheiben zumindest deutlich unwahrscheinlicher zu machen, hilft es, den Innenraum des Wagens vor dem Verlassen abzukühlen. Dies geschieht einfach, indem man längere Zeit die Türen geöffnet lässt. Dann besteht kaum noch ein Temperaturunterschied zwischen Wageninnerem und der Umgebung: Die Scheiben werden nicht so schnell vereist. Je nachdem, wann man mit dem Abkühlen beginnt, sollte man natürlich selbst ausreichend vor Kälte geschützt sein. Dann aber ist dies eine wirklich einfache, gleichwohl kaum bekannte Maßnahme mit hoher Effektivität.

Ein anderer Tipp für die Lösung desselben Problems ist es, die Scheiben über Nacht oder bei längerem Stehenlassen des Wagens mit Papier abzudecken, besser noch verwenden Sie Karton. Auch diese Maßnahme schützt die Scheiben erfolgreich gegen jenes lästige Vereisen, das so zeitraubend sein kann – zumindest, falls es sich bei den äußeren Bedingungen nicht um sibirische Temperaturen handelt.

Autoscheibe kratzen
© GettyImages / LWA/Dann Tardif

Dichtungen vor dem Einfrieren schützen

Eine der großen Schwachstellen von Fahrzeugen bei andauernder Kälte sind die Dichtungen. Diese finden sich dort, wo das Auto geöffnet und betreten werden kann, also an den Türen und der Heckklappe. Um diese Dichtungen ebenso wie den Rest des Wagens winterfest zu machen, sollten Sie entsprechende Pflegemittel mit Kälteschutz verwenden. Allerdings wird von Experten davon abgeraten, für diesen Zweck auf Hirschtalg oder Vaseline zurückzugreifen. Besser sind extra dafür produzierte Pflegemittel für die Dichtungen sowie Silikonöle. Damit gehen Sie sicher, dass diese auch längerfristig zuverlässig ihre Aufgabe erfüllen.

Autobatterie im Winter leer?

Autobatterien werden von niedrigen Temperaturen und vielen kurzen Strecken besonders belastet. Da ist es ratsam bei einer leeren Autobatterie diese mit jener eines anderen Fahrzeugs überbrücken zu können. Was ohnehin zu jeder Jahreszeit gilt, ist im Winter aber noch einmal deutlich wichtiger: Haben Sie immer ein Überbrückungskabel dabei! Einerseits, da die Wahrscheinlichkeit im Winter enorm steigt, dass eine Batterie mal nicht mehr ausreichend gefüllt sein könnte. Andererseits, da es bei niedrigen Temperaturen besonders unangenehm, wenn Sie Ihr Fahrzeug nicht mehr in Gang bekommen.

Autobatterie
© GettyImages / Jim Craigmyle

Das Auto für einige Zeit bei eisiger Kälte abstellen?

Im Prinzip eine einfache Binsenweisheit beim Kälteschutz Ihres Wagens, wird dieser einfach umzusetzende Tipp doch immer wieder gerne vergessen. Dabei gibt es kaum eine sinnvollere Methode, Ihr Auto zu schützen, wenn Sie auch nach längerer Standzeit draußen in der Kälte möglichst ohne großes Aufheben weiterfahren möchten. Ob Sie die Scheibenwischer dabei einfach nur abwinkeln oder sie mittels Papier oder ähnlichem Material von der Scheibe trennen, ist dabei gleich wirksam. Ersteres sieht vielleicht nicht immer so ansehnlich aus, doch für diese Maßnahme dürfte jeder, dem sich diese Szenerie eröffnet, Verständnis aufbringen können. Papier zum Schutz der Scheibenwischer ist eventuell nicht immer zur Hand, ist aber ebenso sinnvoll wie das Hochklappen der Scheibenwischer.

In einer Schneewehe begraben? Schalten Sie das ESP aus!

Das elektrische Stabilitätsprogramm (ESP) ist einer der vielen Vorzüge, welche das Autofahren in den letzten Jahren bedeutend sicherer gemacht hat. Doch für den Fall, dass Sie mit ihrem Fahrzeug in einer Schneewehe begraben werden, ist es angezeigt, das ESP zu deaktivieren. Normalerweise sorgt ein solches ESP dafür, dass Sie auch auf schneebedecktem Untergrund mit ganz normaler Kraft anfahren können – und die Räder drehen trotzdem nicht durch. In einer Schneewehe aber stößt auch das ESP an seine Grenzen und wirkt im schlimmsten Fall sogar kontraproduktiv, da ein automatisches Zurücknehmen der Leistung Sie eventuell nicht mehr vorwärtskommen lässt. Schalten Sie das ESP also aktiv aus, befreien Sie sich und Ihr Fahrzeug aus der misslichen Lage und schalten Sie das ESP danach sofort wieder ein. Einzige weitere Situation im Winter, in der Sie das ESP von sich aus deaktivieren sollten, sogar müssen, ist beim Einsatz von Schneeketten. Diese sorgen selbst für die entsprechende Traktion, dafür müssen die Räder aber durchdrehen. Genau das würde ein aktives ESP aber verhindern.

Auto im Winter
© GettyImages / Andrew Bret Wallis

Gefrorene Dichtungen? Nicht am Griff ziehen!

Dieses Phänomen tritt leider viel häufiger auf, als einem lieb sein kann. Über Nacht – oder in schweren Wintern auch tagsüber – frieren die Dichtungen zu, insbesondere jene der Türen. Auch hier ist Abhilfe aber leicht möglich. Unbedingt vermeiden sollten Sie aber, mit Gewalt an einem Türgriff zu ziehen. Dabei werden die Dichtungen sehr leicht beschädigt. Diese zu ersetzen ist teurer als man annehmen würde, oft gehen die Kosten dafür in die Hunderte Euro. Probieren Sie stattdessen zunächst schlicht eine andere, vielleicht der Sonne zugewandte Tür. Mit etwas Glück sind die Dichtungen einer anderen Tür oder gar der Heckklappe nicht gefroren. Bitte berücksichtigen Sie bei dieser Vorgehensweise aber auch, dass sich die Fahrertür vor Fahrtantritt auf jeden Fall öffnen lassen muss. Anderenfalls ist bei einem Unfall keine schnelle Rettung möglich.

Sollte diese Methode keinen Zugang ermöglichen, bieten sich ein stets wirksamer anderer Lösungsweg an. Geben Sie erhitztes Wasser auf die Tür. Dies sollte etwa 50 bis 60° C warm sein und sollte nicht kochen. Kochendes Wasser kann den Lack Ihres Fahrzeugs beschädigen. Alternativ haben Sie sich vorher ein Enteisungsspray zugelegt, welches eigentlich ohnehin zu Ihrer Grundausstattung für den Winter gehören sollte. Diese sind in der Regel sehr günstig und dennoch sehr wirksam.

Halten Sie Ihre Autoschlüssel stets warm

Einer jener Tipps für Autofahrer, die durch den Winter müssen, die so klein wirken und doch so große, positive Wirkung entfalten können. Damit es gar nicht erst vorkommen kann, dass Sie Ihr Fahrzeug nicht öffnen können, weil der Schlüssel selbst eingefroren ist, bei einer Wanderung oder beim Winterport, sollten Sie sicherstellen, dass der Autoschlüssel stets so warmgehalten wird, wie Sie Ihren Körper warmhalten.

Auch die folgenden Kleinigkeiten sollten Sie als Autofahrer beachten

Zum Schluss folgen noch einige Tipps, die jeder für sich genommen nur einen minimalen Aufwand bedeuten. Doch auch sie helfen dabei, mit Ihrem Fahrzeug sicher durch den Winter zu kommen:

Sonnenbrille nutzen – bei im Winter häufig tief stehender Sonne ungemein sinnvoll

Musik nur leise hören und auf die Fahrgeräusche achten – diese geben Auskunft über den Zustand des Untergrunds: Eis, Schnee oder normaler Belag?

Fahrzeug komplett von Schnee räumen, auch das Dach – anderenfalls drohen Sie mitten während der Fahrt die Sicht zu verlieren

Auf immer genug Sprit im Tank achten – liegenbleiben ist im Winter besonders unangenehm und kann sogar gefährlich werden

Fazit zu diesen sehr hilfreichen Tipps für Autofahrer im Winter

Mit diesen Tipps sind Sie auch für jene Fälle gerüstet, welche zumindest in Mitteleuropa eher sehr selten (gefangen in einer Schneewehe) bis sehr häufig (vereiste Scheiben) auftreten. Die meisten davon sind sogar ohne allzu viel spezielles Werkzeug oder Vorbereitungen möglich, weshalb es Ihnen ein Leichtes sein sollte, diese auch umzusetzen, wenn Not am Mann oder der Frau ist.