Additive: Funktion, Arten und Vorteile

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Additive
© Shutterstock / Mark_KA

Sind Additive im Benzin sinnvoll?

Alle Kraftstoffhersteller sind sich einig. Wer ihre hochwertigen und teuren Kraftstoffe tankt, der braucht keine Kraftstoffadditive. In den Kraftstoffen selbst sind bereits Additive enthalten, die den Motor sauber halten und schützen sollen. Für hochwertige Markenkraftstoffe und neue Motoren trifft diese Aussage auch zu. Aber, nicht überall ist die Qualität der Benzin- und Dieselkraftstoffe gleich hoch. Nicht einmal in Deutschland. Und in älteren Motoren mit mehreren zehntausend Kilometern auf dem Tacho bilden sich immer Rückstände. Für genau diese Motoren sind Kraftstoffadditive wirklich nützlich.

Je nach Zusammensetzung kann ein Additiv eine zu niedrige Cetanzahl von Diesel, zum Beispiel nach dem Tanken von minderwertigem Diesel im Urlaub, erhöhen und dadurch die Zündwilligkeit verbessern. Schwefelarmer Diesel steht im Verdacht, den Pumpenverschleiß zu erhöhen. Ein entsprechendes Verschleißschutz-Additiv sorgt für eine bessere Schmierung und reduziert den Verschleiß der Pumpe. Andere Additive können Verbrennungsrückstände im Brennraum, an Einspritzdüsen und Ventilen abbauen und neue Ablagerungen verhindern. Dadurch wird die Verbrennung sauberer und der Kraftstoffverbrauch sinkt.

Wichtig bei der Verwendung eines Kraftstoffadditivs ist die Dosierung. Bei der Dosierung sollten Sie sich exakt an die Herstellervorgaben halten. Denn bei Additiven gilt: Viel hilft nicht viel. Eine zu hohe Dosierung kann dem Motor schaden.

Was sind sie im Öl?

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© Shutterstock / Georgi Roshkov

Um eines vorwegzunehmen: Einen stark verschlissenen Motor können Öladditive nicht reparieren. Zusätze für das Motoröl können aber den Verschleiß reduzieren, den Motor reinigen und schädliche Ablagerung beseitigen. Insbesondere bei häufigen Kurzstreckenfahrten, wenn der Motor nicht richtig warm wird, bilden sich Ablagerungen im gesamten Motor. Spezielle Reinigungsadditive können diese Ablagerungen entfernen. Die Öladditive werden kurz vor einem Ölwechsel dem Motoröl zugegeben und, wenn der Motor eine Weile mit dem Additiv im Öl gelaufen ist, zusammen mit dem Motoröl wieder abgelassen.

Öladditive, die Teflon enthalten, bringen nach Ansicht der meisten Fachleute keine messbaren Verbesserungen und Billigprodukte mit Chlorparaffinen sind zum Teil sogar schädlich für den Motor. Verwenden Sie bei Öladditiven daher nur Markenprodukte, deren Hersteller wie Liqui Moly eine Garantie für Schäden geben, die durch ihre Additive entstehen.

Was bringen Additive?

Unmittelbare Vorteile bemerken Sie direkt bei der Fahrt. Anhand eines sinkenden Verbrauchs oder eines reibungsloseren Laufs des Motors. Mittel- und langfristig profitieren Sie von der Reinigungs- und Pflegewirkung der Additive, durch welche sich die Lebensdauer des Autos merklich erhöhen kann. Motor und Kraftstoffsystem werden dank der Zusätze rein gehalten und konserviert. Auch bereits vorhandene Ablagerungen oder Verschmutzungen am und im Motor können durch den Einsatz von Additiven gereinigt werden. Dies ist von Vorteil, da sich im Verlaufe der Zeit unbemerkt Verschmutzungen am Einspritzsystem des Autos ablagern können. Auf diese Weise kommt es in diesem Fall zu einem allmählichen und schleichenden Verlust an Leistung. Gleichzeitig macht sich ein steigender Kraftstoffverbrauch bemerkbar. Auf Dauer kann dies zu Funktionsstörungen führen, die kostenintensive Werkstattbesuche nach sich ziehen. Gerade bei älteren oder länger stehenden Fahrzeugen erhöhen Additive die Betriebssicherheit. Bei sehr niedrigen Temperaturen können Additive gewährleisten, dass beispielsweise Diesel-Kraftstoff fließflüssig bleibt.

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© Shutterstock / apidach

Zu berücksichtigen ist jedoch, dass manche Herstellerangaben auf Additiven wenig realistische Vorstellungen wecken. Zwar wirken Additive, jedoch hat die Wirkung Grenzen und wird sich nicht bei jedem Fahrzeug auf gleiche Weise zeigen. Sinnvoll können Additive bei älteren Fahrzeugen sein. Auch solche Autos, die nicht regelmäßig bewegt werden, können von der reinigenden Wirkung profitieren. In Anbetracht der Preise qualitativ hochwertiger Additive sollten Sie dabei abwägen, ob sich der Einsatz beispielsweise bei einem alten Fahrzeug mit geringem Marktwert noch lohnt.