Audi – August Horch, ein Autopionier ohne Fahrerlaubnis

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Die verschlungene Geschichte einer deutschen Automarke. Von August Horch bis „Vorsprung durch Technik“. Der Maschinenbauingenieur August Horch lebte von 1868 bis 1951. Er gründete die Automobilmarken Horch und Audi. Zeit seines Lebens besaß er weder Fahrerlaubnis noch Führerschein, was ihn jedoch nicht daran hinderte die ersten Automodelle seiner Unternehmen zu entwickeln. Sein erstes Modell überhaupt stellte er 1900 vor, gefolgt vom ersten deutschen Auto mit Vierzylindermotor 1903. Den ersten Sechszylindermotor entwickelte er 1907. Da weitere Erfolge fehlten verließ Horch das Unternehmen 1909.

Kurze Zeit später gründete er ein zweites Automobilunternehmen, dem er erneut den Namen Horch gab. Es kam zu einem Rechtsstreit um den Markennamen, den Horch schließlich verlor. So war er gezwungen einen neuen Namen zu suchen. Ein Bekannter kam auf die Idee den Imperativ „horch!“ ins lateinische zu übersetzen. Damit war der Markenname Audi geboren. Nachdem sich die Firma zuerst auf Reparaturarbeiten und Instandsetzungen beschränkte, wurde 1910 der erste Audi ausgeliefert. 1915 wurde aus der GmbH eine Aktiengesellschaft und Horch hatte nur noch wenig Einfluss auf Entscheidungen innerhalb des Unternehmens. Somit verließ er das aktive Geschäft und ging als Sachverständiger nach Berlin.

Entwicklung der ersten Audi-Modelle

Der älteste Audi wurden von August Horch und dem Ingenieur August Hermann Lange 1910 entwickelt. Er trug die Bezeichnung Typ A und hatte eine Leistung von bis zu 28 PS bei einer Höchstgeschwindigkeit von 75km/h. Zwischen 1912 und 1914 erlangte der Typ C Bekanntheit durch seine sportlichen Erfolge im österreichischen Alpenrennen, was ihm den Beinamen „Alpensieger“ einbrachte. Der leistungsstärkste Audi vor dem Ersten Weltkrieg war das Modell Typ E mit bis zu 55 PS. Der kleine Typ G war das erfolgreichste Modell vor dem Zusammenschluss mit den anderen Automarken zur Auto Union. Die erste Nachkriegsentwicklung, der Typ K mit Linkslenkung, stellte man 1921 vor. Ab 1924 kam eine mechanisch-hydraulische Vierradbremse zum Einsatz, die neuen Modelle wurden mit elektrischen Anlassern und Lichtanlagen ausgestattet. 1930 gab es erste Projekte mit Frontantrieb, darauf folgte 1934 der Front, der erste europäische Sechszylinder mit Vorderradantrieb.

Audi
© Shutterstock / Valleri

Audis Zeit in der Auto Union bis hin zur Übernahme durch VW

Die 1932 gegründete Auto Union war der erste staatliche Automobilkonzern. Dazu gehörten neben Audi auch Horch, DKW und Wanderer. Das Logo der vier Ringe symbolisierte die vier einzelnen Marken, später wurde es von Audi übernommen. In der Auto Union verlor Audi zunehmend an Bedeutung, während die Horch-PKW für Prestige und Tradition standen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Auto Union in Westdeutschland neugegründet während sie in Ostdeutschland aufgelöst wurde. Daimler Benz übernahm 1958 die Mehrheit an dem Unternehmen. Erst ab 1965 wurden wieder Modelle produziert, da hatte die VW-AG schon mehr als 50% der Auto Union übernommen. 1966 ging der Konzern schließlich ganz zu VW über. Nachdem die Auto Union mit der Neckarsulmer Motorenwerken AG fusionierte, folgte 1985 die Umbenennung in AG.

Audi heute – „Vorsprung durch Technik“

Seit 1971 benutzt Audi diesen Slogan, der die Philosophie der Marke symbolisiert. Audi hat viele technische Neuerungen entwickelt. 1980 kam der Allrad-Antrieb „Quattro“ bei den ersten Modellen zum Einsatz. Ab 1985 besaßen die meisten Fahrzeuge eine vollverzinkte Karosserie. Ende der 80er Jahre produzierte Audi die ersten Dieselmotoren mit Direkteinspritzung und Turboaufladung. Als erstes Großserienfahrzeug mit Aluminiumkarosserie wurde 1999 der A2 eingeführt.

Auch in der Zukunft setzt Audi auf Innovationen wie dem pilotiertem Fahren, dem virtuellen Cockpit und der Vernetzung von Fahrzeug und Internet mit audi connect.