Audi S tronic – Automatikgetriebe mit Doppelkupplung

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Audi S tronic
© GettyImages / scanrail

Seit 2005 schon stattet Audi seine Modell mit S tronic aus. Das Automatikgetriebe mit Doppelkupplung verbindet alle Vorteile von Automatikgetrieben mit den Vorteilen von Schaltgetrieben: Für Fahrer und Fahrerin bedeutet das höchsten Komfort.

 

Was genau ist S Tonic?

Das S tronic ist ein Automatikgetriebe mit Doppelkupplung. Seit 2005 baut Audi das Getriebe in die Modelle, davor hieß das Getriebe DSG. Das Besondere an diesem Getriebe: Fahrer oder Fahrerin entscheiden selbst, ob sie Automatik fahren oder manuell schalten. Beides ist möglich. Das „S“ steht dabei für den sportlichen Modus: Schnelle Brems-Beschleunigungs-Wechsel sind in diesem Modus ohne Zugkraftunterbrechung harmonisch und dynamisch möglich. Audi bietet das Doppelkupplungsgetrieb emti sieben und mit acht Gängen.

 

Wie funktioniert S tronic?

Ein Getriebe, zwei Kupplungen: Das klingt technisch spannend. Und genau das ist das S tronic von Audi auch. An der jeweiligen Kupplung (zwei Lamellenkupplungen) hängen über eine ungerade und eine gerade Zahl von Zahnrädern zwei Hauptwellen. Daran wiederum ist die eigentliche Getriebekonstruktion angebracht. Genau genommen handelt es sich beim 7-Gang S tronic (auch 8-Gang möglich) um zwei Teilgetriebe, die permanent aktiv sind. Bei jedem eingelegten Gang analysiert die elektrische Steuerung des Getriebes die Signale, die von den unterschiedlichen Sensoren eingespielt werden. Währenddessen soll die Wahl des Gangs an der zweiten Getriebeachse aktiviert werden. Sie wollen in den manuellen Betrieb wechseln? Kein Problem: Sie schieben den Wählhebel in die Aussparung oder nutzen die Schaltwippen dafür.

 

Warum S tronic?

S tronic ist effizient und sportlich wie ein manuelles Getriebe, wenn Sie das wollen. Gleichzeitig können Sie auf den Komfort eines Automatikgetriebes zählen. Das Getriebe schaltet grundsätzlich schnell, Sie spüren also keine Zugkraftunterbrechung. Für eine harmonische und sehr dynamische Beschleunigung ist das optimal. Wie genau funktioniert das?

Ein Beispiel verdeutlich, wie das funktioniert. Sie fahren im dritten Gang und beschleunigen. Die Beschleunigung wird von den Sensoren erfasst, das zweite Getriebe legt automatisch den vierten Gang ein. Schalten Sie nun manuell in den vierten Gang, legen Sie technisch gesehen keinen höheren Gang ein, sondern wechseln lediglich auf die andere Kupplung. Eine öffnet, eine schließt, und das innerhalb von wenigen Hundertstelsekunden. Damit einher gehen zwei getrennte Ölhaushalte: Doppelkupplung, Mechatronikmodul und Ölpumpe sind in einem Ölkreislauf zusammen gefasst. Die Radsätze, das Mittel- und das Vorderachsdifferenzial werden dagegen in einem eigenen Ölkreislauf versorgt. Kompromisse bezüglich des Schmierstoffs gibt es hier nicht, alle Komponenten werden perfekt versorgt.

 

Gibt es einen Unterschied zwischen DSG und S tronic?

Die beiden Getriebe sind baugleich. DSG ist das Doppelkupplungsschaltgetriebe des Volkswagen Konzerns, während das gleiche Bauteil bei Audi S tronic heißt. Beide Getriebe bestehen eigentlich aus zwei Teilgetrieben, die ein automatisches Wechseln der Gänge ermöglichen. Das passiert ohne Unterbrechung der Zugkraft, weshalb die Getriebe für dynamisches und harmonisches Beschleunigen sorgen. Bis 2005 hieß das Getriebe übrigens in allen Modellen von Audi ebenfalls DSG, erst danach nannte es in S tronic. S tronic wird als Getriebe mit sieben oder mit acht Gängen verbaut.

Audi S tronic
© GettyImages / Don Mason

Wie fährt man Audi S tronic?

S tronic ist Automatikgetriebe und manuelles Getriebe in einem. Sie fahren an und bleiben bis zum vierten Gang im D-Modus. Danach wechseln Sie in den S-Modus. Ihr Wagen entwickelt mit S tronic ein beachtliches Temperament. Während der D-Modus eher auf Sparsamkeit getrimmt ist und sich für das Cruisen gut eignet, ist er vor allem im Winter und im Stadtbetriebe eine echte Erleichterung. Der S-Modus dagegen ist ist bei Drehzahlen über 2000 ein Vergnügen. Schnelle Wechsel zwischen Bremsen und Beschleunigen machen im S-Modus richtig viel Spaß – wobei das „S“ natürlich nicht für Spaß steht … Wer manuell flüssig schalten kann, bekommt das natürlich auch mit Schaltgetriebe gut hin.

 

Was bedeutet „S“ bei Automatikgetriebe?

Wer manuell schaltet, braucht sich nicht mit kryptischen Abkürzungen herumzuschlagen. Anders beim Automatikgetriebe, und das ist das Audi S tronic. Wie bei jedem Automatikgetriebe steht N für neutral, D für Drive (gut zum Cruisen und entspannten Fahren mit hoher Effizienz) und S für den sportlichen Betrieb. Hohe Drehzahlen und ein entsprechend hörbarer Motor sind also im S-Modus völlig normal und sogar erwünscht.

 

Gibt es bei S tronic bekannte Probleme?

Jedes Getriebe macht früher oder später Probleme, das S tronic ist da keine Ausnahme. Da die Doppelkupplungsgetriebe von Audi seit 2005 in nahezu allen höherklassigen und sportlichen Modellen verbaut werden, haben KFZ-Werkstätten bereits Erfahrung mit den Getrieben und kennen die üblichen Probleme. In diesen Modellen sind die S tronic Getriebe mit sieben oder acht Gängen zu finden:

 

A1, A3 bis A8

SUV Modelle Q2, Q3, Q5 und Q7

Sportmodelle TT und R8

 

Relativ häufig stellen Fahrer und Fahrerinnen der Audi S tronic Modelle ein Rupfen oder Ruckeln fest, dass die Kupplung in langsamer Fahrt zeigt. Schwankungen in der Motordrehzahl sind ebenfalls gängig. Die Audi TDI Modelle mit 3.0 V6 Motoren (Achtgang S tronic) zeigen häufig eine Anfahrschwäche. Diese Probleme sind häufig kurz nach Übernahme der neuen Wagen schon zu spüren und haben nichts mit höheren Laufleistungen zu tun. Ein Software Update behebt die Probleme in manchen Fällen, aber nicht immer.

 

Wie viel kostet eine Reparatur?

Schäden am Getrieben sind eine kostenintensive Angelegenheit, wenn Sie sich außerhalb der Garantiezeit befinden und Händler oder Hersteller keine Kulanz gewähren. Sind die Kupplungsscheiben abgebrannt oder die Mechatronik Steuereinheit ausgefallen, muss meist eine Komplettrevision der S tronic vorgenommen werden. Und das kostet in der Regel zwischen 3.000 und 5.000 Euro. Sie beugen Schäden vor, indem Sie die Serviceintervalle einhalten und das Getriebe regelmäßig warten lassen.

 

Warum Service für Getriebe Audi S tronic?

Getriebe benötigen Pflege, und diese Pflege bekommt das Getriebe beim Servicetermin. In der Regel wird ein Getriebeölwechsel vorgenommen, oft verbaut die Werkstatt einen neuen Filter und einen neuen Dichtring. Das sollte so in etwa nach jeweils 60.000 Kilometern stattfinden. Denn entgegen der landläufigen Meinung wird das Getriebeöl nicht nur als Schmiermittel benötigt. Das Öl kühlt auch die einzelnen Komponenten – und damit beugt der regelmäßige Service Getriebeschäden vor.

 

Eine Getriebespülung kann ebenfalls sinnvoll sein. Das wird der Fachmann oder die Fachfrau in der Werkstatt allerdings jeweils individuell entscheiden. Wichtig ist das Gespräch mit Ihnen: Haben Sie bereits Beanstandungen oder sind Probleme bekannt, fällt die Entscheidung bezüglich der nötigen Maßnahmen leichter. Ruckeln beim Anfahren und spätes Hochschalten, seltsame Vibrationen und ähnliche Probleme können in einer eingehenden Fehlerdiagnose geklärt werden. Reicht der Wechsel des Getriebeöls und eine gründliche Spülung nicht aus, muss eventuell ein Bauteil ersetzt werden. Warum nun eine Getriebespülung? Beim Ablassen des Öls bleiben Rückstände inklusive Abrieb und Verschmutzungen in Teilen des Getriebes (Gehäuse oder Drehmomentwandler) hängen. Bei einer Spülung reinigt die Werkstatt das Getriebe komplett. Die speziellen Ölspülgeräte arbeiten mit Reinern, die Verschmutzungen genauso wie Ölrückstände entfernen. Erst danach wird das neue Getriebeöl eingefüllt.

 

Wie mache ich den Ölwechsel beim Audi S tronic selbst?

Idealerweise macht das niemand selbst, sondern lässt den Getriebeservice bei der Fachwerkstatt durchführen. Versierte Schrauber, die über das nötige Spezialwerkzeug verfügen, können das allerdings auch selbst machen. Ein reiner Ölwechsel ist möglich. Die Getriebespülung macht allerdings niemand zu Hause selbst, und letzten Endes ist die Entsorgung des Altöls ebenfalls ein wichtiger Punkt. Besser, Sie lassen den Ölwechsel am Getriebe in der Werkstatt machen!