Sie drehen den Zündschlüssel Ihres Wagens, aber nichts passiert. Lesen Sie hier, wie Sie eventuell doch starten können, zumindest aber eine solche Panne künftig vermeiden. Die Autobatterie spielt dabei eine große Rolle.
Wenn Ihr Wagen nicht startet
Ihr Auto steckt voller Elektronik. Bei abgestelltem Motor versorgt die Autobatterie alle elektrischen Verbraucher, etwa die Innenbeleuchtung beim Türöffnen, bei Bedarf aber auch für gewisse Zeit das Standlicht, Parklicht oder die Warnblinkanlage. Selbst die Zentralverriegelung funktioniert ohne Batteriestrom nicht mehr. Der Anlasser, ein starker Elektromotor, der den Motor startet, wird auch durch die Batterie angetrieben. Dafür muss die Batterie funktionsfähig und vollständig aufgeladen sein. Dafür wird sie während einer Fahrt über die vom Motor angetriebene Lichtmaschine mit Ladestrom gespeist.
Sicherlich hören Sie gerne Radio oder CD, die Sitze und Fenster werden meist elektronisch betätigt – Stromverbraucher gibt es einige.
In der dunklen Jahreszeit kommt noch einiges hinzu: Heizung, Gebläse, Licht oder Scheibenwischer.
Eine niedrige Außentemperatur kann die Kapazität der Batterie ebenso verringern. Sollten Sie Ihr Auto nur für kurze Strecken bewegen, dann reicht das eventuell nicht aus, per Lichtmaschine die Batterie vollständig zu laden.
So kann es passieren, dass Sie mit zu schwacher oder komplett entladener Batterie den Motor nicht starten können. Es können auch andere Ursachen vorliegen, die wir uns später ansehen. Die beschriebene Tiefentladung ist wohl häufigster Grund für Startprobleme.
Dies passiert auch, wenn Ihr Wagen lange gestanden hat oder ein Kurzschluss erfolgte.
Autobatterie leer? Mögliche Gründe
Häufig springt ein Wagen morgens nach einer kalten Nacht nicht mehr an. Den Gründen kommen Sie wie folgt auf die Spur:
– Prüfen Sie, ob Sie etwa das Licht angelassen haben.
– Schauen Sie sich die Batteriepole an: Sind diese stark korrodiert, konnten nicht ausreichend Ladestrom fließen.
– Ein Defekt liegt vor in der Verbindung zur Batterie, beim Laderegler oder in der Lichtmaschine selber. Letzteres wird, wenn noch genug Strom da ist, im Cockpit mit einer entsprechenden Warnleuchte mit Strom bzw. Batteriesymbol angezeigt.
– Die Batterie ist schon zu alt.
Früher war oft das angelassene Licht die Ursache. Heute werden wir meist akustisch und optisch gewarnt, wenn wir aussteigen und das Licht noch an ist.
Aber auch in der Elektronik kann sich ein heimlicher Stromverbraucher verstecken. Wenn Sie nicht offensichtlich das Licht angelassen haben, wird es einer der anderen genannten Ursachen sein. Dies vor allem dann, wenn Sie schon mehrfach Probleme beim Starten hatten:
Sie merkten bereits mehrfach, dass der Anlasser den Motor noch gerade starten kann, aber deutlich langsamer dreht als sonst. Sollte die Lichtmaschine defekt sein, wird es leider kompliziert und teuer. In solchen Fällen kann es auch zur Überladung der Batterie gekommen sein, was sich aber auch schädlich auf die Lebensdauer einer Batterie auswirkt.
Da Sie aber nun eigentlich mit dem Auto starten wollen, bleiben verschiedene Möglichkeiten, dass es vielleicht doch noch klappt.
Mögliche Startoptionen
Die üblichste Methode ist eine Starthilfe durch ein anderes Fahrzeug per Starthilfekabel. Ein solches Kabelpaar im Auto zu haben ist daher immer gut: Es sollte ausreichend lang sein (3 – 4 Meter), damit man auch unter ungünstigeren Umständen eine Verbindung zum Helferfahrzeug herstellen kann. Es besteht aus einem roten und einem schwarzen Kabel. Mit dem roten Kabel werden als erstes beide Pluspole der Batterien verbunden. Dann startet man das Helferfahrzeug, um im Anschluss die Minuspole mit dem schwarzen Kabel zu verbinden. Hier ist Sorgfalt geboten: Ein Fehler kann per Kurzschluss beide Batterien beschädigen. Wenn Sie so schnell niemanden finden, der Ihnen Starthilfe gibt, können Sie in vielen Städten auch ein Taxi rufen, das für einen Festpreis (10 – 15 Euro) Starthilfe gibt. Startet Ihr Wagen, war die offensichtliche Ursache eine tiefentladene Batterie. Startet er nicht, können Sie die Batteriepole prüfen und eventuell bei Korrosion etwas blankkratzen.
Manche Autofahrer führen im Wagen einen Starter Akku mit sich. Mit diesem kann man, wie mit einer Powerbank beim Handy, zum Starten für ausreichenden Strom sorgen. Damit wären Sie auch nicht auf Fremdhilfe angewiesen.
Sollte ein Aufladen nicht möglich sein, kann man versuchen, mit mehreren Helfern den Wagen im Leerlauf anzuschieben. Bei ausreichendem Tempo legen Sie bei eigeschalteter Zündung den 2. Gang ein. Manchmal springt ein Fahrzeug auf diesem Wege an. Sie sollten dann mit so wenig eingeschalteten Stromverbrauchern wie möglich eine halbe Stunde auf Landstraße oder Autobahn fahren. Das lädt eine nur entladene Batterie ausreichend wieder auf.
Neue Autobatterie – immer ein Fall für die Werkstatt?
Fahren Sie ein schon älteres Fahrzeug? Wenn Sie ein wenig KFZ-Sachverstand und geeignete Werkzeuge haben, dann ist das Tauschen der Batterie durch Eigenleistung recht einfach möglich. Doch bei neueren Modellen ist die Batterie im sehr kompakt und raumsparend gestalteten Motorraum nicht mehr so leicht zugängig. Das komplette Abklemmen einer leeren Batterie, die noch etwas Reststrom abgibt, kann in der heute komplexen Bordelektronik Fehler auslösen. Auch muss heute eine neue Batterie wieder an das Energiemanagementsystem „angelernt“ werden. Wenn Sie unsicher sind, fragen Sie eine Kfz-Werkstatt oder überlassen den Batterietausch gleich den Profis. Sie verhindern im Zweifel größeren Schaden. Eine Kfz-Werkstatt kümmert sich auch um eine sachgerechte Entsorgung der alten Batterie. Wenn Sie selber eine Batterie kaufen, können Sie die alte Batterie zum Entsorgen übergeben. Sollte es der gleiche Händler sein, der schon die alte verkauft hat, bekommen Sie sogar für die alte Autobatterie ein kleines Pfandgeld zurück.
So lebt Ihre neue Autobatterie länger
Sollte wegen Alter der alten eine neue Autobatterie notwendig gewesen sein, dann ist das dennoch eine relativ preiswerte und letztlich notwendige Routinemaßnahme. Autobatterien haben eine durchschnittliche Lebensdauer von vier bis sechs Jahren, mitunter halten sie auch deutlich länger. Dies vor allem, wenn Sie folgende Tipps beachten:
– Vermeiden Sie die Nutzung Ihres PKW ausschließlich auf kurzen Strecken.
– Drosseln Sie den Stromverbrauch. Schalten Sie Radio, Licht, Sitzheizungen usw. immer erst an, wenn der Motor gestartet wurde.
– Wenn Sie einen elektrischen Service nicht mehr brauchen (z.B. Heckscheibenheizung bei klarer Scheibe), dann schalten Sie diesen ab.
– Lassen Sie einmal jährlich eine Inspektion durchführen.
– Reiben Sie gelegentlich die Autobatteriepole und das Gehäuse mit einem Antistatiktuch ab. Das verhindert Kriechströme.
– Ob es bei modernen Batterien korrosionsschützend ist, die Pole mit Polfett oder technischer Vaseline zu bestreichen, ist heute umstritten.
– Hilfreich ist sicherlich, die Kontakte und Pole gelegentlich blank zu bürsten.
– Nach längerem Stillstand oder bei vielen Kurzstreckenfahrten messen Sie mit geeignetem Ladegerät den Ladezustand und halten die Batterie durch Aufladung per Ladegerät auf hohem Ladeniveau.
Ein wenig Aufmerksamkeit beschert Ihnen so allzeit sicheres Starten und eine mögliche Lebensdauer Ihrer Autobatterie von 10 Jahren und mehr.