Die Autoscheiben zu tönen, bringt viele Vorteile. Doch Vorsicht: Längst nicht alles ist erlaubt. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie die Autoscheiben tönen können, wie hoch die Kosten sind und welche Konsequenzen drohen, wenn Sie bestimmte Autoscheiben unerlaubt tönen.
Autoscheiben tönen: zwei Optionen im Überblick
Die einfachste und auch am häufigsten genutzte Option, um die Autoscheiben zu tönen, ist eine spezielle Tönungsfolie. Ihr größter Vorteil ist ihre Vielfalt im Hinblick auf den Tönungsgrad und die Eigenschaften. Um die Autoscheiben mit Folie zu tönen, muss die Glasscheibe frei von Staub und Fetten sein. Eine gründliche Reinigung ist daher im Vorfeld erforderlich. Anschließend wird die Folie mit einem Haartrockner erwärmt, angesetzt und dann durch Entfernen der Trägerfolie mithilfe eines Rakels Stück für Stück angebracht.
Möchten Sie die Autoscheiben ohne Folie tönen, bleibt Ihnen nur der Austausch der Scheibe. Dazu werden die Autoscheiben ausgebaut und durch neue Scheiben mit der gewünschten Tönung ersetzt. Dass diese Art, die Autoscheiben zu tönen, nicht günstig ist, dürfte auf der Hand liegen.
Autoscheiben tönen: Kosten im Überblick
Lassen Sie die Folierung in einer Werkstatt anbringen, variieren die Kosten in Abhängigkeit von der Anzahl und Größe der zu folierenden Scheiben. Ein Kleinwagen ist somit deutlich günstiger als etwa eine Limousine. Rechnen Sie mit Kosten zwischen 150 und 350 Euro. Möchten Sie gleich die Scheiben austauschen lassen, beginnen die Preise bei 600 Euro. Je nach Anzahl der Schreiben können die Kosten auch deutlich höher ausfallen.
Möchten Sie die Autoscheiben günstig tönen, können Sie die Folien selbst anbringen. Sie können sie online als Meterware kaufen und sich dann zurechtschneiden. Haben Sie jedoch in der Anbringung von Folien keine Erfahrung, könnte dies ein schwieriges Unterfangen werden – die Bildung von Blasen und Falten lässt sich oft nicht vermeiden.
Die Kosten für eine drei Meter lange Rolle Folie (passend in etwa für einen Dreitürer) liegen je nach Hersteller bei rund 25 bis 50 Euro. Alternativ kaufen Sie für Ihr Fahrzeug perfekt zugeschnittene Folien. Diese liegen preislich etwas höher.
Die Vor- und Nachteile im Überblick
Bei den mitunter hohen Kosten überlegen Sie vielleicht, ob sich die Anbringung überhaupt lohnt. Getönte Autoscheiben bringen Ihnen zahlreiche Vorteile:
- Schutz vor eindringender Hitze durch Sonneneinstrahlung oder hohe Außentemperaturen
- in der Folge Entlastung der Klimaanlage und somit geringerer Treibstoffverbrauch
- Blendschutz (vor der Sonne oder auch im Dunklen vor den Scheinwerfern nachfolgender Autos)
- Schutz des Interieurs vor dem Ausbleichen
- Sichtschutz
- Schutz vor Glasbruch (hält eine gesplitterte Scheibe zusammen)
- je nach Produkt auch UV-Schutz (Ausfilterung von bis zu 99 Prozent der schädlichen UV-Strahlung)
Hinzu kommt der optische Effekt: Getönte Autoscheiben wirken edel und werten Ihr Fahrzeug auf. Allerdings haben sie auch Nachteile, die überwiegend die Sicht betreffen. Ein hoher Tönungsgrad kann etwa das Rückwärtsfahren erschweren oder den Rundumblick in der Dämmerung beeinträchtigen.
Autoscheiben vorne tönen: Ist das erlaubt?
Der deutsche Gesetzgeber hat genau festgelegt, was im Bereich der Scheibentönung erlaubt ist. Konkret dürfen Sie lediglich Autoscheiben tönen, die ab der B-Säule nach hinten folgen. Das dürften im Regelfall die zur Rücksitzbank gehörigen Scheiben sowie die Heckscheibe sein. An der Windschutzscheibe ist lediglich ein maximal zehn Zentimeter breiter Tönungsstreifen erlaubt, sofern er die Sicht nicht einschränkt. Es ist hingegen nicht erlaubt, die Autoscheiben vorne, jeweils links und rechts vom Fahrer und Beifahrer, zu tönen.
Halten Sie diese Grenzwerte nicht ein, drohen Bußgelder bis 90 Euro. Falls dadurch die Verkehrssicherheit des Fahrzeugs beeinträchtigt wird, kann zudem ein Punkt in Flensburg dazukommen. Um Probleme zu vermeiden, verwenden Sie ausschließlich Scheibenfolien mit einer allgemeinen Bauartgenehmigung und führen Sie diese im Auto mit. Andernfalls droht im schlimmsten Fall der Verlust der Betriebserlaubnis und des Versicherungsschutzes.
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