Das richtige Werkzeug ist sowohl für Profi- als auch für Hobby- Autoschrauber unentbehrlich
Vor dem Haben-wollen steht das Brauchen. Lesen Sie hier, welches Werkzeug auf jeden Fall zum Schrauben vorhanden sein sollte. Dazu Tipps zu Hilfsmitteln und Bekleidung sowie Angaben zu Größen und Umfang von Zange, Schraubenzieher und Co!
Ein Himmel voller Werkzeuge – das Paradies aller Hobbyschrauber! Tatsächlich gibt es nie genug Werkzeug und häufig fehlt genau das, was gebraucht wird. Profi-Schrauber benötigen eine umfangreichere Ausstattung, können sich teureres Werkzeug leisten und sind, außer in freien Werkstätten, auf einen Hersteller spezialisiert Hobbyschrauber benötigen also qualitativ hochwertiges Werkzeug zu einem leistbaren Preis. Dazu muss es noch fast universell einsetzbar sein.
Keine Angst, wenn nicht gleich alles da ist. Mit der Zeit sammelt sich eine ganze Menge Werkzeug an. Auf Hallenhöfen wird auch gerne getauscht, geliehen und untereinander verkauft. Leihen ist grundsätzlich für besonders teure Tools eine Option.
Welches Werkzeug für neue Autos?
Der Motor ist mysteriös verschlossen hinter einer Abdeckung und im Grunde funktioniert das Auto eher elektronisch denn mechanisch. Hier hilft Diagnosewerkzeug. Fehler werden nicht durch Augenschein gesucht, sondern ausgelesen. Marken spezifische Tester sind sehr hochpreisig, lohnen sich für spezialisierte Profiwerkstätten aber genauso wie für Fans ausschließlich einer Automarke. Es sind weiter Tester erhältlich, die für mehrere Marken eingesetzt werden können; die Kaufentscheidung ist also eine praktische Abwägung.
Für den Hobbyisten empfehlen sich so genannte EOBD Auslesegeräte. Zu einem fairen Preis wird das Mobiltelefon zum Auslesegerät. Absolut einfach in der Handhabung, mobil und zweckmäßig. Kleines Manko ist allerdings, dass wirklich nur das Motorsteuergerät damit ausgelesen werden kann.
Volt -starke Helfer
Wenn der Platz vorhanden ist, sollte ein Druckluftkompressor nicht fehlen. Reifenwechseln im Schnelldurchgang – und natürlich für vieles mehr! Spart Unmengen Zeit und Muskelkraft. Ebenfalls unentbehrlich ist ein Schlagschrauber. Direkt neben die starken Helfer gesellen sich der haushaltsübliche Akkuschrauber und ein Winkelschleifer. Denn beim Schrauben geht es schließlich auch häufig um Metallbearbeitung.
Manuell zum Ziel
Nicht nur Elektrowerkzeuge und Co haben es drauf. Auch der gute alte Werkzeugkasten leistet sehr gute Dienste in der Halle. Alleine zur Metallverarbeitung sollten Drahtbürste, Raspel und Pfeile zur Basisausstattung gehören. Der Urtyp aller Handwerkzeuge darf auf keinen Fall fehlen: ein großer Steckschlüsselsatz. Dabei unbedingt darauf achten, dass verschieden große „Knarren“ dabei sind, – Stichwörter Hebelwirkung und unzugängliche Stellen. Als Hilfreich stellt sich regelmäßig ein Brecheisen heraus. Profis bedienen sich im Einzelfall lieber eines Montierhebels.
Schraubenzieher in vielen Ausführungen mit stabilen und bequemem Griff sowie ein Phasenprüfer sollten genauso selbstverständlich sein, wie Hammer und Meißel. Wer ein wenig tiefer in die Materie eintauchen mag, besorgt sich Dorn und Gummihammer (Absolut super, um „angegammelte“ Winterreifen gefügig zu machen).
Im Gegensatz zum Fahrradwerkzeug, um mal den Sattel zu verstellen, sollten Schrauber stabile, qualitativ hochwertige Ring -Maulschlüssel als Seka (Sechskant) in vielen Größen vorhalten. Am besten eignen sich die geschröpften, besserer Halt und anpassungsfähiger!
Vom Klempner brauchen wir:
Wer schraubt, weiß – Werkzeuge aus allen Bereichen kommen hier zum Einsatz! Das Auto lebt – wie bei einem menschlichen Körper müssen eingesetzte Werkzeuge und Behandlungsoptionen individuelle gefunden werden. Darum unbedingt verschiedene Zangen parat haben. Zur Basis gehören Spitzzange, Kombizange und Wapu (Wasserpumpenzange). Letztere auf jeden Fall in klein und groß! Klempnerwerkzeug erleichtert vor allem die Arbeit an Achskörper und Auspuffanlage.
Tipp: Eine Spitzzange vorne etwas umbiegen. So hat man ein tolles Greifwerkzeug!
Hilfsmittel und Bekleidung
Werkzeug ist nicht alles. Schrauber wissen eine Auswahl an unkonventionellen Hilfsmitteln durchaus zu schätzen. In jeder noch so kleinen Werkstatt sollten Isolierband, Panzerband, Kabelbinder (siehe „Alte Autos“) und gerne ein Lötkolben nicht fehlen.
Auch unverzichtbar sind Rostlöser, Kriechöl sowie Motoröl (gerne eine kleine Auswahl). Dazu Equipment wie Handtücher, Einmaltücher, Bindemittel, falls Öl daneben geht und ein Trichter. Wasser sollte auch ständig als Vorrat gehalten werden.
Tipp: Wasser in einer fein düsigen Druckluftflasche zum Sprühen kann hilfreich sein, um undichte Schläuche zu identifizieren!
Ölverschmierte Hände und Bekleidung machen sich nicht gut im Innenraum, darum Schutzhüllen auf jeden Fall für den Fahrersitz und Lenkrad verwenden. Decken erfüllen auch ihren Zweck, doch sollte auf Brandschutzbestimmungen geachtet werden.
Die eigene Sicherheit geht immer vor. Darum: Schutzbrille, Sicherheitsschuhe, Handschuhe und Gehörschutz! Einmalhandschuhe erweisen sich auch immer wieder als nützlich.
Tipp: So schick und praktisch Arbeitsanzüge mit vielen Taschen und Nieten sind: Nieten machen Kratzer! Also unbedingt beim Kauf darauf achten, dass das geliebte Auto nicht am Ende leidtragend ist.
Und sonst noch?
Der Hobbyschrauber und auch der Profi sind Autoliebhaber. Liebhaber können alles erdenkliche gebrauchen und so wird sich mit der Zeit wirklich ein ganzes Arsenal an Werkzeug ansammeln. Ist all hier genanntes Werkzeug vorhanden, so darf sich der stolze Besitzer durchaus als gut ausgestattet sehen. Unbedingt auf Rummelwerkzeug verzichten, hohe Qualität macht sich immer bezahlt!