Das richtige Öl ist für ein langes Motorleben und geringen Kraftstoffverbrauch entscheidend. Doch was müssen Sie zum Kauf des wichtigen Schmierstoffs wissen?
Nicht nur schmieren: Öl muss vielen Anforderungen gerecht werden
Moderne Verbrennungsmotoren erreichen eine beeindruckende Effizienz und Langlebigkeit – ohne das richtige Motoröl kann beides nicht gewährleistet werden. Der Schmierstoff sorgt dafür, dass bei unterschiedlichen Betriebszuständen und -Temperaturen die Reibung minimiert wird. Gleichzeitig soll er seine Eigenschaften über einen langen Zeitraum bewahren, Dreck in der Schwebe halten, abdichten und kühlen. Nur moderne Hochleistungsöl werden all diesen Anforderungen auch gerecht.
Warum ist die Viskosität wichtig?
Maßgeblich für die Auswahl des passenden Öls ist die Zähflüssigkeit, besser bekannt unter dem Begriff Viskosität. Im Falle von Schmierölen übernimmt die „Society of Automotive Engineers“ (SAE) die internationale Klassifikation. Dadurch werden die Öle unterschiedlicher Hersteller miteinander vergleichbar. Je größer die Zahl ist, die der Abkürzung SAE nachgestellt ist, desto dick- bzw. zähflüssiger ist das Öl. Ein Öl der Klasse SAE 30 ist also weniger zäh als ein Öl SAE 40. In heutigen Motoren kommen aber üblicherweise sogenannte Mehrbereichsöle zum Einsatz. Durch die Beimischung von Zusätzen, sogenannten Additiven, werden ihnen besondere Eigenschaften verliehen – in diesem Fall verändert sich das Fließverhalten. Typisch ist für ein Mehrbereichsöl die Bezeichnung SAE 10W-40. Dieses Öl verhält sich im kalten Zustanden (das „W“ steht für Winter) wie ein Öl der Viskosität SAE 10. Im erwärmten Zustand hat es die Eigenschaften eines 40er Öls; ist also verhältnismäßig zäh. Natürlich ist auch ein Öl der Klasse 10W-40 bei Kälte zählflüssiger als im erwärmten Zustand, dieser Effekt ist allerdings weniger stark ausgeprägt. Wichtig ist beim Ölkauf, dass der vom Hersteller vorgeschriebene Bereich mindestens erreicht wird. Ist ein Öl der Viskosität 15W-40 vorgeschrieben, kann aber problemlos ein Öl 10W-40 verwendet werden. Das Öl ist in diesem Fall beim Kaltstart weniger zäh, was wünschenswert ist – der Motor wird schneller durchgeölt.
Unterschiede zwischen Pkw- und Motorradölen
Weiterhin unterscheiden sich Motoröle durch mineralisches, teilsynthetisches und synthetisches Grundöl. Bei einem synthetischen Öl werden die Moleküle chemisch aufgespalten und erhalten eine neue Struktur. Dadurch lassen sich Eigenschaften wie eben ein sehr breites Viskositätsspektrum erreichen. Ein Öl 5W-50 wird auf der Basis eines reinen Mineralöls kaum herzustellen sein. Weiterhin können auch andere Eigenschaften so hergestellt erreicht werden. Beim Motorrad wird beispielsweise das Getriebe durch das Motoröl mitgeschmiert. Außerdem verfügen die meisten Zweiräder mit Schaltgetriebe über eine Kupplung im Ölbad. Aus diesem Grund sind hier Additive vorhanden, die eine Zerstörung der Molekülstrukur durch die Getrieberäder verhindern. Ein herkömmliches Pkw-Öl würde im Motorradgetriebe „zermalmt“ werden und wäre nach kurzer Zeit dünn wie Wasser. Andererseits sind verschleißmindernde Zusätze wie Graphit in Motorradölen nicht erwünscht, weil es sonst zu einem Durchrutschen der Kupplung kommen kann.
Veraltete Normen
Die Lebensdauer des Öls, sowie andere Eigenschaften wie die Reibungsminderung, werden in Normen festgeschrieben. Die bekannteste ist die Normierung des American Petroleum Institute (API) mit den Buchstaben S für Ottomotoren und C für Dieselmotoren. Das Problem: Die Norm ist relativ alt; selbst Öle minderer Qualität erfüllen die Anforderungen. Aus diesem Grund haben die Fahrzeughersteller eigene Normen ins Leben gerufen. Die Bedienungsanleitung Ihres Fahrzeugs wird Ihnen Auskunft darüber geben, welche Norm mindestens zu erfüllen ist.
Rechtzeitiger Ölwechsel sinnvoll
Der Wechsel des Öls sollte natürlich grundsätzlich in den Intervallen erfolgen, die der Hersteller vorschreibt. Nach einer gewissen Laufleistungen sorgen unvermeidbare Ablagerungen dafür, dass das Öl die Schmiereigenschaften verschlechtert. Durch die erhöhte Reibung vergrößert sich der Verschleiß; außerdem erhöht sich der Kraftstoffverbrauch. Moderne Fahrzeuge erkennen allerdings selbst, wann ein Wechsel ansteht – ein pauschaler Austausch nach einer gewissen Laufleistung ist hier nicht mehr nötig. Sensoren erkennen beispielsweise, wie viel Wasser sich im Öl befindet. Wasser entsteht durch Kondensation; bei häufigem Kurzstreckenverkehr kann die Feuchtigkeit nicht verdampfen. Wenn Sie also häufiger kleine Touren mit Ihrem Wagen unternehmen, wird die Anzeige schneller einen Ölwechsel anmahnen. Den Austausch des wichtigen Schmierstoffs aufzuschieben ist dabei keine gute Idee. Wenn Sie Ihrem Motor einen Gefallen tun und gleichzeitig Geld sparen wollen, sollten Sie das Öl selbst kaufen und von der Werkstatt nur wechseln lassen. Die meisten Kfz-Betriebe verdienen sonst an jedem Liter Motoröl viel Geld.
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