Defekte Kardanwelle: Reparatur, Symptome und Kosten im Überblick

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Kardanwelle
© GettyImages / SaevichMikalai

Einen Schaden an der Kardanwelle nimmt man oft nicht sofort wahr. Die Anzeichen für einen Defekt sind anfänglich eher unspezifisch. In diesem Beitrag erfahren Sie, woran Sie einen Defekt erkennen, welche Möglichkeiten Sie für die Reparatur haben und welche Kosten auf Sie zukommen.

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Das Funktionsprinzip: Wie funktioniert eine Kardanwelle?

Die Kardanwelle übernimmt im Auto eine wichtige Aufgabe: Zwischen Wechsel- und Achsgetriebe angesiedelt, überträgt sie das Motordrehmoment ausgehend vom Getriebe bis zur Hinterachse. Deshalb kommt sie vor allem in Autos zum Einsatz, bei denen der Motor in der Fahrzeugfront sitzt, aber ein Hinterradantrieb verbaut wurde. Auch bei Fahrzeugen mit Allradantrieb ist die Komponente wichtig.

Die Kardanwelle entwickelt mächtige Drehschwingungen. Um diese abzufangen, kommen Lager und die sogenannte Hardyscheibe zum Einsatz, ein spezielles Dämpfungselement. Es kommt vergleichsweise selten zu Schäden an der Kardanwelle. Typische Ursachen sind:

  • Verschleiß
  • Materialermüdung
  • eine mechanische Beschädigung durch einen Unfall
  • Überlastung bei Fahrzeugen mit hoher Laufleistung

Defekte Kardanwelle im Auto erkennen: die Symptome

Häufige Anzeichen, die auf eine ausgeschlagene oder defekte Kardanwelle hinweisen, sind:

  • Vibrationen im Innenraum des Autos oder an der Karosserie
  • brummende oder knackende Geräusche während der Fahrt, die bislang nicht vorhanden waren
  • schlagender Lärm beim Wechsel der Last

Wenn Sie die Welle auf einer Hebebühne genauer unter die Lupe nehmen, entdecken Sie möglicherweise auch ausgetretenes Fett an einer Manschette. Allerdings sind die meisten dieser Symptome nicht besonders spezifisch und können ebenso auf andere Ursachen zurückzuführen sein. Auch eine defekte Kupplung, verschlissene Motor- oder Radlager können Vibrationen oder ungewohnte Geräusche auslösen.

Tipp: Haben Sie die Kardanwelle Ihres Autos im Verdacht? Prüfen Sie zunächst, ob Ihr Fahrzeug überhaupt mit der Welle ausgestattet ist. Viele Fahrzeuge kommen nämlich ohne diese Komponente aus.

Reparatur oder Austausch?

Liegt ein Defekt der Kardanwelle vor, sollten Sie zeitnah eine Werkstatt aufsuchen – es drohen Folgeschäden, etwa am Getriebe. Ob der Fachmann etwas reparieren kann oder ob ein vollständiger Austausch erforderlich ist, hängt von der Ursache ab. Oft ist nämlich nicht die Welle selbst das Problem, sondern etwa eine Manschette, ein Lager, ein Gelenk oder eine abgenutzte Hardyscheibe.

Wurde die Komponente selbst in Mitleidenschaft gezogen, gibt es zwei Optionen: Sie können die Kardanwelle wuchten lassen. Dabei wird sie wiederaufbereitet und ist anschließend erneut einsatzbereit. Diese Variante ist besonders bei älteren Fahrzeugen beliebt, bei denen die Ersatzteilbeschaffung mit hohen Kosten verbunden ist. Oder Sie lassen die Kardanwelle durch ein Neuteil ersetzen.

Die Kardanwelle ist ein sicherheitsrelevantes Bauteil. Mit gröberen Mängeln an diesem Bauteil wird Ihr Auto die Hauptuntersuchung höchstwahrscheinlich nicht bestehen. Ist die Abnutzung noch nicht zu weit fortgeschritten, lässt der Prüfer Sie vielleicht mit einem „geringfügigen Mangel“ im Prüfprotokoll davonkommen.

Kosten für die Reparatur

Die tatsächlichen Kosten für die Reparatur der Kardanwelle variieren stark, je nachdem, was genau getauscht werden muss:

  • Einzelne Verschleißteile wie Mittellager oder Hardyscheibe: 100 bis 120 Euro
  • Wuchten: 400 bis 600 Euro
  • Neue Kardanwelle: 500 bis 1.800 Euro
  • Arbeitsaufwand (ca. ein bis drei Stunden): 100 bis 300 Euro

Der Gesamtaufwand variiert somit zwischen 200 und 2.100 Euro und ist ohne konkrete Diagnose kaum zu beziffern.

Tipp: Bei älteren Fahrzeugen kann auch der Einbau von Gebrauchtteilen sinnvoll sein. So sparen Sie sich schnell die Hälfte der Materialkosten. Dies gilt jedoch nur für die Welle selbst. Dämpfungselemente und Lager verbauen Sie besser nur als Neuteile.

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