Defekte Ventildeckeldichtung: Symptome, Wechsel und Kosten einfach erklärt

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Automotor Ventile
© GettyImages / davit85

Wird die Ventildeckeldichtung Ihres Automotors undicht, verliert das System Motoröl. Durch die mangelnde Schmierung können andere Komponenten Schaden nehmen. Deshalb sollten Sie eine kaputte Dichtung zeitnah tauschen. Erfahren Sie hier, an welchen Symptomen Sie eine defekte Ventildeckeldichtung erkennen, wie die Reparatur abläuft und welche Kosten anfallen.

Funktion der Ventildeckeldichtung: Abdichtung des Zylinderkopfes

Die Ventildeckeldichtung ist für die Abdichtung zwischen dem Zylinderkopf und dem Ventildeckel zuständig. Ist sie intakt, können Abgase und Motoröl nicht austreten. Zugleich stellt sie im Auto sicher, dass weder Schmutzpartikel noch Feuchtigkeit oder Luft in den empfindlichen Mechanismus des Zylinders gelangen können.

Die Ventildeckeldichtung kann im Laufe der Zeit undicht werden, wenn das Material nachlässt. Die hohe Belastung durch schwankende Temperaturen oder mechanischen Druck lässt es porös, hart oder brüchig werden. In der Folge reißt oder bricht die Ventildeckeldichtung und das System wird undicht.

Ventildeckeldichtung defekt: Symptome im Überblick

Wenn die Ventildeckeldichtung defekt ist, erkennen Sie das weniger während der Fahrt, sondern eher bei der Kontrolle des Autos. Diese Anzeichen sprechen für einen Wechsel der Ventildeckeldichtung:

  • An der Verbindung zwischen Zylinderkopf und Ventildeckel tritt Öl aus.
  • Es bilden sich Ölflecken unter dem Auto.
  • Sie erkennen Öltropfen am Auto.
  • Sie müssen häufiger als sonst Öl nachfüllen.
  • Der obere Bereich der Zündkerzen fühlt sich ölig an.
  • Bei einem bereits länger andauernden Defekt kann auch die Öldruckkontrollleuchte aufleuchten.

Wenn es zum Ölverlust kommt, ist eine defekte Ventildeckeldichtung anhand der Symptome recht eindeutig zu identifizieren. Sicherheitshalber sollten Sie allerdings auch überprüfen, ob der Nockenwellenversteller oder -simmerring undicht ist.

Kann ich mit einer defekten Ventildeckeldichtung weiterfahren?

Solange Sie durch häufige Kontrollen einen ausreichenden Ölstand im Auto sicherstellen, können Sie zunächst einmal noch weiterfahren. Der Weg zur Werkstatt ist also kein Problem. Sie sollten die Reparatur aber baldmöglich angehen. Wird der Motor nicht mehr ausreichend mit Motoröl versorgt, drohen sonst weitere Schäden an anderen Bauteilen bis hin zum kapitalen Motorschaden.

Hinzu kommt, dass ein Auto mit undichter Ventildeckeldichtung häufig die Sichtprüfung des Motorraums bei der Hauptuntersuchung durch TÜV oder DEKRA nicht besteht. Wechseln Sie die Dichtung also unbedingt vor dem Termin zur Hauptuntersuchung.

Wechseln oder reparieren – was ist sinnvoll?

Eine abgenutzte Ventildeckeldichtung sollten Sie stets durch eine neue Dichtung austauschen. Der Grund ist einfach: Sie ist meist nicht teuer und macht wieder einwandfrei dicht. Zudem ist es in aller Regel nicht möglich, die Ventildeckeldichtung zu reparieren. Bleibt die Verbindung zwischen Ventildeckel und Zylinderkopf jedoch weiterhin undicht, ist guter Rat teuer. Wahrscheinlich ist dann der Ventildeckel selbst verbogen.

In diesem Fall haben Sie zwei Möglichkeiten: Entweder Sie besorgen einen neuen oder gebrauchten Ventildeckel und tauschen ihn aus. Oder Sie versuchen es mit einer Dichtmasse für die Ventildeckeldichtung. Zum Einsatz kommen hier häufig silikonbasierte Dichtmittel, die hohe Temperaturen aushalten.

Diese Anleitung zeigt, wie Sie die Ventildeckeldichtung tauschen:

  1. Motorabdeckung demontieren
  2. Zündkabel und Zündspule abziehen, eventuell auch die Ansaugbrücke demontieren
  3. teilweise Ausbau der Injektoren erforderlich
  4. Ventildeckel entfernen, alte Dichtung abziehen und Rückstände entfernen
  5. neue Dichtung anbringen
  6. Ventildeckel aufsetzen und mit Drehmoment anziehen
  7. demontierte Komponenten in der richtigen Reihenfolge wieder anbringen

Kosten und Aufwand eines Wechsels

Die Materialkosten sind beim Wechsel der Ventildeckeldichtung überschaubar: Die Dichtung liegt preislich meist zwischen 15 und 50 Euro. Hinzu kommt ein Arbeitsaufwand von etwa einer Stunde. Bei einer schlechten Zugänglichkeit des Ventildeckels kann sich der Aufwand auf bis zu zwei Stunden erhöhen. Insgesamt entstehen folgende Kosten:

  • Materialkosten: 15 bis 50 Euro
  • Arbeitsaufwand (Stundensatz 100 Euro): 100 bis 200 Euro
  • Gesamtkosten: 115 bis 250 Euro

Es bietet sich an, im Rahmen dieser Arbeit auch gleich den Ölfilter und das Motoröl auszutauschen. Hochwertige Motoröle und Ventildeckeldichtungen entdecken Sie im Motointegrator-Onlineshop.