Braucht ihr Fahrzeug länger als gewohnt und mehr Druck aufs Bremspedal, bis die gewünschte Bremswirkung eintritt? Dann ist ein beschädigter Hauptbremszylinder die wahrscheinliche Ursache.
Woran bemerkt man, dass der Hauptbremszylinder nicht mehr funktioniert?
Erstes Indiz, dass es sich um einen Defekt handelt ist, wenn sich das Bremspedal zu weit durchdrücken lässt ohne bemerkbaren Widerstand. Ein sogenannter Leerweg entsteht und dadurch wird mehr Zeit gebraucht, bis die Bremskraft einsetzt.
Ein zweiter Anhaltspunkt lässt sich im Stand feststellen, beispielsweise an einer Ampel. Sie bemerken dann, dass der Druck der Bremse bei längerem Stand nachlässt und dadurch das Pedal immer weiter Richtung Bodenblech bewegt werden muss.
Wird anhand solcher Bremssystemfehler nachgesehen und sind alle Manschetten, Leitungen und Anschlüsse intakt und liegt es auch nicht an einem Fehlen von Bremsflüssigkeit im Ausgleichsbehälter, ist ein Problem mit dem Hauptbremszylinder vorhanden.
Wo sitzt das schadhafte Teil und was tut es?
Der Hauptbremszylinder sitzt im Motorraum und ist optisch nicht mehr als eine kleine, eher unscheinbare Röhre. Verbaut ist er unter dem Ausgleichsbehälter in unmittelbarer Nähe des Bremskraftverstärkers.
Durch Betätigung des Bremspedals wird im Zylinder über eine Feder der benötigte Druck aufgebaut. Das Prinzip ist dem der Fahrradpumpe ähnlich. Statt Luft wird Bremsflüssigkeit durch die Bremsschläuche gedrückt und trifft dann auf die Bremsen. Dort tritt dann die gewünschte Bremswirkung ein.
Selbst wechseln oder doch in die Werkstatt?
Geübte und erfahrene Hobbyschrauber können auch ein Teil wie den Hauptbremszylinder selbst wechseln. Dabei gilt es aber, einige Dinge zu beachten.
Bevor überhaupt mit der Demontage begonnen wird, muss sichergestellt werden, dass ein neues Teil verbaut wird, welches mit dem des Herstellers kompatibel und gleichwertig ist. Originalteile sind in diesem Falle anzuraten.
Des Weiteren sollte, bevor der Zylinder selbst ausgebaut wird, die komplette Bremsflüssigkeit aus dem System entfernt werden. Tut man dies nicht, kann es zu Beschädigungen an Mensch und Maschine kommen.
Ist das neue Ersatzteil verbaut, gilt es Sorgfalt zu üben. Sämtliche Anschlüsse, Dichtungen, Manschetten müssen sicher sitzen. Dann kann neue Bremsflüssigkeit zugeführt werden. Danach ist das wichtigste: Entlüften. Wird besonders dieser letzte Schritt nicht präzise durchgeführt kommt es schnell zu neuen Problemen in der Bremsanlage, bis hin zum lebensgefährlichen Versagen dieser.
Da es sich um eine Reparatur handelt, von der die Funktion der gesamten Bremsanlage abhängt, sollte sie nur in Eigenregie durchgeführt werden, wenn das nötige Wissen dazu vorhanden ist. In allen anderen Fällen sollte die Fachwerkstatt damit beauftragt werden.
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