Hydrostößel klappern: Symptome und Reparaturkosten im Überblick

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Kfz-Mechaniker vor Auto
© GettyImages / LightFieldStudios

Klackert der Motor Ihres Autos im kalten Zustand deutlich hörbar? Dann könnte es ein Problem mit den Hydrostößeln des Motors geben. Jetzt gilt es, schnell zu handeln. Im schlimmsten Fall droht ein Motorschaden. In diesem Beitrag lesen Sie, woran Sie defekte Hydrostößel erkennen, wie die Reparatur abläuft und welche Kosten auf Sie zukommen.

Sicher durch den Herbst

Funktion der Hydrostößel

Hydrostößel werden auch als Hydraulikstößel oder als hydraulische Ventilspiel-Ausgleichselemente bezeichnet. Sie ähneln kleinen Bolzen, die sich im Motor an der Ventilbetätigung befinden. Die Funktion der Hydrostößel bezieht sich auf die naturgemäß vorhandenen Abweichungen im Ventilspiel. Die „Hydros“ gleichen diese Abweichungen aus, sodass die Ventile im richtigen Rhythmus geöffnet und geschlossen werden.

Vielleicht kennen Sie es noch von älteren Autos: Früher mussten Sie bei Ihrem Fahrzeug regelmäßig das Ventilspiel richtig einstellen lassen. So ging man sicher, dass das durch schwankende Temperaturen bedingte Spiel nicht zu groß wurde. Die heute verbauten Hydrostößel erledigen diesen hydraulischen Ausgleich automatisch. Das manuelle Einstellen des Ventilspiels entfällt dadurch.

Klappernde Hydrostößel: Symptome für einen Defekt

Das eindeutigste Anzeichen für einen Defekt ist ein klapperndes Geräusch. Dies kann entweder mit einem nicht ausreichenden Ölstand zusammenhängen oder die Bauteile können den Öldruck nicht mehr korrekt halten. Das Klappern der Hydrostößel lässt häufig während der Fahrt nach, wenn der Motor warm wird.

Ein weiteres Anzeichen für defekte Hydrostößel sind Fehlzündungen. Läuft auch noch der Motor unrund, sollten Sie besser zügig eine Werkstatt aufsuchen. Es könnten bereits weitere Komponenten in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Um die Hydrostößel zu prüfen, muss der Fachmann den Zylinderkopf demontieren. Erst dann sind sie erreichbar und er kann sie gegebenenfalls austauschen.

Es gibt mehrere mögliche Ursachen für einen Defekt an den Hydrostößeln:

  • zu altes oder minderwertiges Motoröl
  • lange Standzeit des Autos
  • ein zu hoher Ölstand im System

Hydrostößel wechseln oder reparieren – der Ablauf

In vielen Fällen ist es nicht erforderlich, die Hydrostößel zu wechseln. Ist ein minderwertiges Motoröl die Ursache, kann ein Ölwechsel reichen. Alternativ können Sie ein Hydrostößel-Additiv in das System geben. Dieses reinigt den Ölkreislauf, verbessert die Schmiereigenschaften des Öls und trägt so dazu bei, das Klappern zu verringern. Hilft dies nicht, bleibt Ihnen nur, die Hydrostößel zu wechseln. So gehen Sie dabei vor:

  1. Schritt: Je nach Fahrzeug müssen Sie verschiedene Komponenten wie die Nockenwelle, den Zahnriemen oder die Steuerkette abmontieren, um die Hydrostößel prüfen und bei Bedarf demontieren zu können.
  2. Schritt: Tauschen Sie die betroffenen Hydrostößel aus. Da diese nicht teuer sind, ist es sinnvoll, alle zusammen auszutauschen. Dann haben Sie wieder eine Weile Ruhe.
  3. Schritt: Montieren Sie die demontierten Komponenten wieder.
  4. Schritt: Führen Sie einen Ölwechsel durch.
  5. Schritt: Testen Sie das Fahrzeug bei einer Probefahrt.

Je nach Bauweise des Autos kann der Aufwand recht hoch sein, bis Sie zu den Hydrostößeln gelangen. Oft wird der Austausch deshalb mit dem Wechsel anderer Verschleißteile wie dem Zahnriemen kombiniert, um den Aufwand zu relativieren.

Reparatur: Kosten und Arbeitsaufwand im Überblick

Die Kosten für die Reparatur hängen von der Anzahl der verbauten Ventile ab. Bei einem Sechszylinder-Motor müssen Sie je nach Alter und Bauweise des Fahrzeugs mit etwa 24 Ventilen rechnen. Die Hydrostößel kosten einzeln rund 5 bis 10 Euro. Da sie jedoch wie erwähnt häufig alle zusammen gewechselt werden, gibt es sie in günstigeren Hydrostößel-Sets. Rechnen Sie je nach Ventilanzahl mit Kosten von 100 bis 250 Euro. Hinzu kommen die Ausgaben für das Motoröl und den Ölfilter (ca. 70 bis 170 Euro) sowie für den Austausch der Ventildeckeldichtung (ca. 10 bis 50 Euro).

Je nach Bauweise des Autos beträgt der Arbeitsaufwand etwa anderthalb bis fünf Stunden. Die Arbeitskosten liegen bei einem Stundensatz von 100 Euro, somit bei etwa 150 bis 500 Euro. Insgesamt müssen Sie sich auf Reparaturkosten zwischen 330 und 970 Euro einstellen.

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