Für viele Autokäufer ist die Probefahrt eher Nebensache und wird innerhalb kürzester Zeit abgehakt. Dabei ist eine Probefahrt die beste Gelegenheit, das Objekt der Begierde auf Herz und Nieren zu prüfen – ganz egal, ob es sich um einen Neu- oder Gebrauchtwagen handelt. Mit diesen Tipps holen sie das Meiste aus Ihrer Probefahrt heraus.
Genügend Zeit einplanen
Wenn es nach den meisten Autohändlern geht, dauert eine Fahrt mit dem Verkaufsobjekt vielleicht höchstens 20 Minuten. Dass Sie in dieser kurzen Zeit unmöglich alle Funktionen kennenlernen und herausfinden können, ob das Fahrzeug zu ihren Vorstellungen passt, versteht sich von selbst. Die Devise lautet daher: Nehmen Sie sich Zeit für die Probefahrt! Im Idealfall sollte die Fahrt mindestens eine Stunde dauern. Schließlich wollen Sie das Auto, das Sie durch die nächsten Jahre begleiten wird, in möglichst vielen Alltagssituationen erleben. Möchten Sie einen Gebrauchtwagen kaufen, planen Sie eventuell Zeit für einen Rundum-Check beim Profi ein. Vereinbaren Sie frühzeitig einen Besichtigungs-Termin mit Ihrem Händler und kündigen Sie an, wie viel Zeit Sie sich für die Probefahrt nehmen möchten.
Probefahrt: Funktionen kennenlernen
Die Probefahrt beginnt nicht erst beim Losfahren, sondern sobald Sie ins Auto einsteigen. Jetzt können Sie bereits den Komfort des Wagens erproben und die wichtigsten Funktionen kennenlernen. Lassen Sie sich vom Händler alles zeigen und erklären, von der Klimaanlage über die Anpassung der Sitze bis zu Lichtmaschine und Hupe. Probieren Sie auch Fensterheber, Schiebedach, Radio und sonstige Funktionen aus. Je besser Sie das Auto jetzt kennenlernen, desto weniger (böse) Überraschungen erleben Sie nach dem Autokauf.
Probefahrt: Verschiedene Fahrtsituationen testen
Fahren Sie am besten sowohl in der Stadt, als auch auf der Landstraße und auf der Autobahn. Achten Sie dabei genau darauf, wie sich der Wagen in verschiedenen Situationen verhält, zum Beispiel beim Beschleunigen auf Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn, beim Fahren in Schritttempo, auf geraden Strecken oder in Kurven. Lassen Sie das Radio dabei ausgeschaltet und konzentrieren Sie sich voll und ganz auf die Geräusche des Wagens während der Fahrt! Knackt z.B. das Lenkgetriebe in engen Kurven? Dies ist ebenso Grund zur Skepsis wie das Zur-Seite-Ziehen auf gerader Strecke, übermäßiges Rauchen aus dem Auspuff oder ein schlecht funktionierendes Anti-Blockier-System. Probieren Sie auch alle möglichen Schalt-Kombinationen aus und schauen Sie, ob alles flüssig läuft.
Gebrauchtwagen checken lassen
Wenn es um einen Gebrauchtwagen geht, müssen Sie nicht nur herausfinden, ob Fahrweise und Ausstattung Ihren Wünschen entsprechen – hier stellt sich außerdem die Frage, ob alle Teile des Wagens einwandfrei funktionieren oder möglicherweise versteckte Schäden aufweisen, die schon bald zu teuren Reparaturen führen könnten. Denn auf die Zusicherung des Händlers können Sie sich – leider – nicht immer verlassen. So mancher versucht immer wieder, Schäden am Auto zu vertuschen bzw. schreckt auch nicht vor Manipulation zurück. Wenn Sie auf Nummer Sicher gehen wollen, machen Sie auf Ihrer Probefahrt einen kleinen Abstecher zu Dekra, TÜV, ADAC oder einer anderen Prüfstelle, die den Gebrauchten ganz genau unter die Lupe nimmt. Das sollten Sie natürlich vorher mit dem Händler absprechen, da ein umfassender Check auch ein wenig Zeit in Anspruch nimmt. Die Gebühr liegt bei ca. 100 Euro; dafür haben Sie allerdings Gewissheit und werden im schlimmsten Fall vor einem Fehlkauf bewahrt.
Mehrere Angebote vergleichen
Auch wenn Sie nach der Probefahrt hellauf begeistert sind – unterschreiben Sie nicht sofort den Kaufvertrag, sondern nehmen Sie sich Zeit, verschiedene Modelle und Angebote zu vergleichen. Bei einem Gebrauchtwagen sollten Sie sich über die Preise Ihres Wunschautos bei mehreren Händlern und auf verschiedenen Internetportalen informieren. Für den perfekten Vergleich fahren Sie am besten gleich mehrere Modelle Probe. Beim Neuwagen-Kauf können Sie ebenfalls sparen, indem Sie Rabatte aushandeln. Auch hier ist es wichtig, die gängigen Preise bei anderen Händlern zu kennen.
Quellen: