Lassen sich die Gänge Ihres Motorrads nicht mehr sauber schalten? In diesem Fall könnte es notwendig sein, den Einstellen der Motorradkupplung zu überprüfen. Sind Sie unsicher, wie Sie dabei richtig vorgehen? Unsere Anleitung zeigt Ihnen, wie Sie die Motorradkupplung einstellen und worauf Sie bei den zwei Möglichkeiten achten sollten.
Motorradkupplung einstellen: Wann ist das erforderlich?
Die Kupplung können Sie als Unterbrecher verstehen. Sie trennen damit die Kraftübertragung zwischen dem Motor und dem Fahrzeug. So können Sie beispielsweise den Gang einlegen, ohne Schaden anzurichten. Um die Kupplung zu betätigen, müssen Sie lediglich den Kupplungshebel ziehen. Der Motor läuft dann zwar weiter, treibt die Räder aber nicht mehr an. Grund dafür ist eine Scheibe, die normalerweise am Motor ruht und durch den Hebel angehoben wird.
Das eingestellte Kupplungsspiel dient dazu, die Scheibe im gewünschten Maß anzuheben. Ist es zu groß oder zu klein, gibt es möglicherweise Schwierigkeiten beim Anhalten des Motors oder Sie können nicht mehr richtig schalten. Spätestens dann, wenn Sie die Gänge nur noch mit Ruckeln einlegen können, sollten Sie deshalb die Kupplung prüfen und sie gegebenenfalls neu einstellen. Ebenfalls ist eine Kontrolle fällig, wenn der Hebel selbst dann nicht anspricht, wenn Sie ihn fast bis zum Anschlag ziehen.
Motorradkupplung einstellen: zwei Optionen
Möchten Sie die Motorradkupplung einstellen, können Sie bei den meisten Motorrad-Modellen zwei Optionen nutzen.
Option 1: Feine Einstellungen an der Einstellschraube am Lenker
Am Lenker Ihres Motorrads finden Sie eine kleine Einstellschraube, die die Einstellung der Kupplung ermöglicht. Falls Sie diese nicht finden, lesen Sie dazu im Handbuch Ihres Motorrads nach. Dort ist die Position genauer beschrieben. Im Regelfall befindet sich die Schraube auf der linken Seite des Lenkers. Mit dieser Einstellschraube justieren Sie das Kupplungsspiel des Handhebels. Drehen Sie sie weiter hinein, vergrößert sich das Spiel. Möchten Sie es hingegen verringern, drehen Sie die Schraube weiter heraus.
Tipp: Stellen Sie die Motorradkupplung in kleinen Schritten ein und kontrollieren Sie nach jeder Drehung, wie sich das Spiel des Kupplungshebels entwickelt. So vermeiden Sie Schäden durch eine zu starke Einstellung des Spiels.
Option 2: Justierung an der Druckschraube
Hat das Verstellen mit der Einstellschraube des Handhebels keinen nennenswerten Effekt erzielt? Dann bringen Sie sie zunächst wieder in ihre Ausgangsstellung zurück. Sie sollte nicht vollständig eingedreht sein. Andernfalls ist kein ausreichendes Spiel für die Nachjustierung vorhanden.
So gehen Sie vor:
- Schritt: Demontieren Sie den Kupplungsdeckel.
- Schritt: Lösen Sie die Kontermutter, die sich an der Kupplungsdruckplatte befindet.
- Schritt: Drehen Sie die Druckschraube nach rechts. Sie benötigen dafür einen handelsüblichen Schraubendreher. Dadurch verringert sich das Spiel des Handhebels.
- Schritt: Sobald kein Spiel mehr vorhanden ist, drehen Sie die Druckschraube etwas weniger als eine halbe Umdrehung zurück.
- Schritt: Befestigen Sie die Kontermutter und setzen Sie den Kupplungsdeckel wieder auf.
- Schritt: Anschließend können Sie das Spiel am Handhebel mithilfe der Einstellschraube einstellen, wie bei Option 1 beschrieben.
Motorradkupplung selber einstellen oder Fachwerkstatt aufsuchen?
Mit etwas Vorerfahrung und handwerklichem Geschick können Sie Ihre Motorradkupplung selbst einstellen. Wir empfehlen dazu immer, die Betriebsanleitung des Herstellers zu Rate zu ziehen. Hier finden Sie nämlich neben der eigentlichen Schritt-Anleitung stets modellspezifische Hinweise und Tipps.
Es lohnt sich allerdings auch, die Einstellungen von einem Fachmann ausführen zu lassen. Dieser kann feststellen, wenn Ursache des Problems nicht das falsche Spiel, sondern ein Kupplungsverschleiß ist. Dann kann es erforderlich werden, die Motorradkupplung zu wechseln.
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