Motoröl – wie finde ich das richtige? Alles zu API, ACEA und Euro-Normen

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Motoröl
© Shutterstock / Sergey Ryzhov

Der Kauf von Motoröl bereitet vielen Autofahrern Kopfzerbrechen. Was bedeuten die vielen Abkürzungen und welche Motoröle erfüllen die Vorgaben der aktuellen Euro-Normen?

SAE, API und ACEA

Die Bezeichnungen und Formeln auf den Gebinden von Motorölen stiften oft für Verwirrung. Besonders groß und deutlich ist die SAE-Spezifikation dargestellt. Ein SAE-Code wie 10W-40 gibt Auskunft zur Fließfähigkeit des Mehrbereichsöls bei niedrigen und hohen Temperaturen. Mit dieser Angabe sind die meisten Autofahrer noch vertraut. Doch mit Angaben wie ACEA C3 oder API SN/CF können selbst Vielfahrer oft wenig anfangen. Bei API und ACEA handelt es sich um Verbände von Herstellern. Dabei steht API steht für American Petroleum Institute, den amerikanischen Verband der Ölhersteller. Hinter ACEA verbirgt sich der Verband der europäischen Automobilhersteller. So weit, so einfach. Doch was bedeutet eine Klassifikation wie API CK-4 oder ACEA A3/B4?

© Golubovy / Shutterstock
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Die API Klassifikation

Beim API-System wird zwischen Ölen für Benziner und Diesel unterschieden. Motoröle für Benzinmotoren tragen hinter der Abkürzung API den Buchstaben S als Abkürzung für ‚Spark‘ (Zündfunke). Die Motorenöle für Dieselmotoren sind mit dem Buchstaben C für Kompression gekennzeichnet. Hinter dem S oder dem C folgt ein weiterer Buchstabe, der zur Leistungsfähigkeit des Öls Auskunft gibt. Je weiter dieser Buchstabe im Alphabet vorgerückt ist, desto besser ist die Qualität. Für Benziner stellt ein Motoröl mit der Spezifikation API SN das höchste Entwicklungsniveau dar. Bei Dieselmotoren ist die Klasse API CK-4 das derzeit leistungsfähigste Öl. Im Detail: ‚C‘ steht für Diesel. Der Buchstabe ‚K‘ für die momentan beste Qualität bei Diesel-Ölen. Die Zahl ‚4‘ weist das Motoröl als Schmiermittel für Viertakter aus.

Die ACEA Klassifikation

Motoröl
© Shutterstock / Sergio Stakhnyk

In der ACEA-Klassifikation gibt es vier Typen von Schmiermittel:

A – Motoröl für Benziner

B – Motoröl für Dieselfahrzeuge ohne Abgasnachbehandlung

C – Motoröl für PKW Diesel mit Katalysator und Partikelfilter

E – Motoröl für LKW Diesel

In der Klasse A für Benziner bieten die Hersteller folgende Öle an:

1 –  Leichtlauföle

2 –  Standardöle

3/4 – Premium Motoröle

5 –    Premium Leichtlauföle

Beispielsweise kennzeichnet ein Motoröl mit der Spezifikation ACEA A1 ein Leichtlauföl für Benziner.

Motorenöle für Dieselmotoren mit Abgasnachbehandlung sind nach ACEA in vier Klassen von C1 bis C4 eingestuft. Maßgeblich für die Klassifizierung von Ölen für Dieselmotoren ist der Gehalt an Sulfatasche und weiterer Anteile wie Phosphor und Schwefel. Da diese Stoffe den Verschleiß von Katalysator und Partikelfilter fördern, ist ihr Anteil bei modernen Ölen nur noch gering. Motorenöle für Dieselmotoren mit geringen Asche-Anteilen werden auch als Low SAPS Öle beworben. Die Abkürzung SAPS steht für Sulfat-Asche, Phosphor und Schwefel.

Motoröle und Euro-Normen

Die Euro-Normen machen keine Vorgaben für Motoröle. Maßgeblich ist allein der Schadstoffausstoß des Fahrzeugs, den moderne Schmiermittel verringern helfen. Die meisten großen Öl-Hersteller entwickeln ihre Schmierstoffe in Kooperation mit  Automobilherstellern. Die Zusammenarbeit gewährleistet die Erfüllung der aktuellen Euro-Normen. Eine saubere und möglichst rückstandsfreie Verbrennung spielt bei Motorölen eine immer wichtigere Rolle, denn im Fahrbetrieb werden neben dem Treibstoff unvermeidlich geringe Mengen Öl mitverbrannt. Nur durch Zugabe von Additiven lassen sich die zunehmend strikten Vorgaben des Gesetzgebers erfüllen. Der Autofahrer kann jedoch gelassen bleiben und sich bei der Wahl des Motoröls an den Freigaben des Autoherstellers orientieren. Mit einem vom Fahrzeughersteller freigegebenen Motoröl hält er die Grenzwerte der jeweiligen Schadstoffklasse sicher ein.

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