Befürchten Sie einen Defekt an der Ölpumpe Ihres Autos? Leuchtet oder blinkt die Motorkontrollleuchte am Armaturenbrett? Jetzt sollten Sie schnell handeln. Ansonsten droht ein kapitaler Motorschaden. Motointegrator zeigt Ihnen, wie Sie die Ölpumpe wechseln, welche Kosten entstehen und wie Sie einen Schaden erkennen.
Warum Sie auf die Ölpumpe nicht verzichten können
Im Motor Ihres Fahrzeugs arbeiten viele empfindliche Bauteile zusammen. Sie dürfen aber nicht aneinander reiben: Das würde binnen kürzester Zeit zu Überhitzung, übermäßigem Verschleiß und schließlich zum Kolbenfresser führen. Diagnose: Motorschaden. Deshalb ist der Motor mit einer Ölpumpe ausgestattet. Moderne Varianten verfügen sogar über mehrere Pumpen. Sie fungieren dann zusätzlich als Ölabsaugpumpe.
Die Ölpumpe saugt das in der Ölwanne gelagerte Motoröl an und befördert es mit Druck in den Motorinnenraum. Auf diese Weise schmiert die Ölpumpe alle beteiligten Bauteile des Motors. Danach fließt das Öl wieder zurück in die Ölwanne. Der Ölfilter filtert es und es gelangt zurück in den Kreislauf.
Das Öl vermindert auftretende Korrosionen und kühlt den Kreislauf. Zudem optimiert das Öl die Abdichtung und kann Metallabrieb aus dem Kreislauf transportieren. Dieses empfindliche System besteht neben der Ölpumpe aus weiteren Komponenten. Dazu gehören:
– eine Ölwanne (mit Ölsieb)
– Öldruckleitungen und Rücklaufleitungen
– ein Ölfilter
– evtl. ein Ölkühler
Die Ölkontrollleuchte leuchtet: Achten Sie auf diese Symptome
Leuchtet oder blinkt die Ölkontrollleuchte in Ihrem Fahrzeug auf, ist das ein sicheres Anzeichen für Probleme mit dem Ölkreislauf. Es muss nicht unbedingt eine defekte Ölpumpe sein. Auch eine undichte Ölleitung oder ein zu stark verschmutztes Ölsieb und andere Defekte können zum Aufleuchten der Ölkontrollleuchte führen.
Leider lässt sich eine defekte Ölpumpe nicht eindeutig an bestimmten Symptomen ausmachen. Wenn jedoch eines dieser Anzeichen auftritt, stellen Sie den Motor besser sofort ab:
– leuchtende oder blinkende Ölkontrollleuchte
– nach dem Motorstart noch länger leuchtende Ölkontrollleuchte
– Aufleuchten der Ölkontrollleuchte erst nach einiger Fahrtzeit
– Eintrag im Fehlerspeicher, der auf Probleme mit dem Öldruck hinweist
– Aufleuchten der Motorkontrollleuchte
Leuchtet die Motorkontrollleuchte Ihres Fahrzeugs auf? Dann hat der Defekt an der Ölpumpe im Auto vielleicht schon zu einer Mangelversorgung des Motors geführt und es droht ein Motorschaden.
Folgen einer defekten Ölpumpe: Warum Sie nicht weiterfahren sollten
Fällt die Ölpumpe aus, versorgt sie den Motor nicht mehr ausreichend mit der notwendigen Schmierung. Zuerst bekommt dies der Turbolader zu spüren. Er funktioniert dann nicht mehr. Sie bemerken das an einer geminderten Leistung oder einem pfeifenden Geräusch. Fahren Sie jetzt keinesfalls weiter, sonst ist der Motorschaden unausweichlich.
Grundsätzlich gilt: Leuchtet die Motor- oder Ölkontrollleuchte auf, stoppen Sie das Fahrzeug sofort und stellen den Motor ab. Lassen Sie sich zur nächsten Werkstatt abschleppen. Jeder gefahrene Meter schadet dem Motor und macht einen Defekt wahrscheinlicher.
Den Wechsel: So läuft die Reparatur ab
In der Werkstatt angekommen, überprüft der Mechaniker zunächst die Ölpumpe auf ihren Zustand. Selbst wenn äußerlich keine Beschädigungen erkennbar sind, zeigt ein Öldruckmessgerät die Fehlfunktion sicher an. Eine Reparatur der Ölpumpe ist nicht empfehlenswert. Sie geht mit einem hohen Aufwand einher und ist deshalb wirtschaftlich uninteressant. Dazu kommt das Risiko eines erneuten Ausfalls. Denn es handelt sich um ein kritisches Bauteil.
Nehmen Sie den Wechsel besser nur dann selbst vor, wenn Sie Fachmann sind. Der Mechaniker in der Werkstatt geht beim Austausch der Ölpumpe folgendermaßen vor:
1. Unterbodenschutz demontieren
2. Öl ablassen und die Ölwanne demontieren
3. Die Pumpe von den Anschlüssen abschließen (z. B. Öldruckleitungen, Öldrucksensor), vom Antrieb trennen und demontieren
4. weitere Verschleißteile im Ölkreislauf ersetzen, z. B. Ölfilter, Ölsieb
5. etwas Motoröl in die neue Pumpe einfüllen
6. neuen Mitnehmer in Position bringen
7. Kontaktflächen reinigen und neu abdichten
8. Pumpe montieren, Leitungen mit der Ölpumpe verbinden
9. neues Motoröl einfüllen
10. Unterbodenschutz wieder montieren
Ölpumpe wechseln: Kosten im Überblick
Viele Ölpumpen sind relativ günstig zwischen 50 und 150 Euro erhältlich. Je nach Fahrzeugmodell sind aber auch Kosten von 500 Euro und mehr möglich. Rechnen Sie außerdem mit weiteren 40 bis 130 Euro für andere zu wechselnde Bauteile und den vollständigen Austausch des Motoröls.
Der Wechsel der Ölpumpe dauert in einer Fachwerkstatt rund zweieinhalb bis drei Stunden, teilweise bis zu fünf Stunden. Bei einem durchschnittlichen Stundensatz von 80 Euro liegen die Kosten somit bei 200 bis 400 Euro. Insgesamt sollten Sie sich auf Kosten für den Wechsel der Ölpumpe von 290 bis 1.030 Euro einstellen.
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