Relais sind elektromagnetische Schalter im Auto, mit denen elektrische Verbraucher an- und abgeschaltet werden. Funktioniert beispielsweise Blinker oder Scheibenwischer nicht mehr, kann neben einer defekten Sicherung auch ein kaputtes Blinkrelais oder Intervallrelais die Ursache dafür sein.
Für den Einsatz in Kraftfahrzeugen werden robust gefertigte Relaisarten verwendet, die hohe Temperaturen und Stöße vertragen können. Sie arbeiten mit der an Bord vorhandenen Spannung von 12 oder 24 Volt, schalten damit höhere Ströme. Die meisten Relais werden mit 6,3 mm Flachsteckern angeschlossen und haben oft zusätzlich Diode oder Widerstand im Gehäuse, mit dem die Gegeninduktionsspannung begrenzt wird. Viele Relaisarten, die in modernen Autos eingebaut werden, haben in der Regel weitere Funktionen und sind längst zu kleinen Steuergeräten oder elektronischen Baugruppen mutiert.
Beispiele:
– Das Blinkrelais gibt den Takt für den Blinker vor.
– Ob mit vom Fahrer einstellbarer oder per Regensensor gesteuerter Intervallzeit: Das Intervallrelais ist der Taktgeber für den Scheibenwischer.
– Die Benzinpumpe wird je nach Drehzahl vom Benzinpumpenrelais mit dem nötigen Kraftstoff versorgt.
– Für die Zeitsteuerung und die Kontrolle des Strompfades der Glühkerze beim Dieselmotor ist das Glühzeitrelais zuständig.
– Das EGR-Relais steuert die Rückführung der Abgase in Abhängigkeit von Luftdruck und Drehzahl.
– Auch die Bordsteinkanten-Funktion und der anklappbare Außenspiegel wird von einem Relais gesteuert.
Auch wenn inzwischen kleine Steuergeräte oder elektronische Baugruppen für die Funktion der Verbraucher sorgen, sind in vielen dieser Geräte noch Relais vorhanden. Dabei ist der eigentliche Begriff eher historisch geprägt, schließlich sorgen in den modernen Kraftfahrzeugen längst komplexe Steuergeräte für die Schaltung der elektrischen Verbraucher. Auch wenn der Blinker noch sein typisches Geräusch macht, wird dieses oft per Lautsprecher künstlich erzeugt.
Wie wird ein kaputtes Relais im Auto ausgetauscht?
Zunächst sollten Sie sich darüber informieren, an welcher Stelle sich das defekte Bauteil im Auto befindet. Im Bordbuch sind einige von ihnen aufgeführt, häufig sitzen die Bauteile rechts im Motorraum oder unter dem Lenkrad auf der linken Seite. Wenn Sie Glück haben, ist auf der Verblendung der Schaltplan aufgezeichnet. Achten Sie darauf, dass Sie den Relaiskasten nicht mit dem Sicherungskasten verwechseln! Bevor Sie an den Austausch gehen, müssen Sie in jedem Fall die Batterie des Fahrzeuges abklemmen, erst dann sollten Sie sich einen freien Zugriff auf das
defekte Bauteil verschaffen. Sobald Sie das defekte Relais identifiziert haben, sollten Sie nachschauen, ob sich ein baugleiches Bauteil im Kasten befindet. Mit diesem können Sie leicht testen, ob der elektromagnetische Schalter tatsächlich die Ursache für das Nichtfunktionieren von Blinker oder Scheibenwischer ist. Die meisten Relais sind aufgesteckt, trotzdem können sie relativ fest sitzen. Achten Sie darauf, dass Sie nichts beschädigen, wenn Sie ein Bauteil entfernen. Nehmen Sie einen Schraubenzieher zu Hilfe wenn Sie das defekte Bauteil gegen ein baugleiches austauschen. Denken Sie daran: Für die Funktionsprüfung sollte die Batterie wieder angeschlossen werden – sonst fließt kein Strom. Ist das Relais die Ursache für den Defekt, bestellen Sie sich ein passendes: Die notwendigen Daten finden Sie, wenn Sie die Nennspannung der Spule, die Art der Kontakte, den maximalen Schaltstrom und die Besonderheiten beachten. Funktioniert allerdings der Blinker auch nach dem Tausch der Geräte nicht, bauen Sie beide Relais wieder dort ein, wo sie ursprünglich waren und überprüfen Sie die Funktionen. Vielleicht sind ja auch beide Bauteile kaputt oder der Defekt versteckt sich an anderer Stelle. Sobald alles fertig ist, sollten Sie den Relaiskasten wieder verschließen und zu guter Letzt die Batterie anklemmen.