Rostgefahr: Schützen Sie Ihr Auto vor Rost!

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Rost
© Shutterstock / Adkasai

Auch moderne Autos können rosten. Um die Beseitigung teurer Schäden nicht finanzieren zu müssen, ist eine rechtzeitige Rostvorsorge sinnvoll. Der Rost galt lange Zeit als besiegt: Während es bis in die 80er Jahre hinein vollkommen üblich war, dass der TÜV wegen Rostschäden die Vergabe einer neuen Plakette verweigerte, galt das Problem dank üppiger Hohlraumkonservierung und Verzinkung eigentlich als gelöst. Doch auch bei vielen neueren Fahrzeugen zeigt sich: Wird durch den Fahrzeughalter keine Vorsorge betrieben, drohen schon bald teure Schäden. Wie schützen Sie den Wagen vor Korrosion?

Sicher durch den Herbst

Taumittel lassen Rost blühen

Der größte Feind des Autoblechs ist das Streusalz: Trotz vergleichsweise milder Winter schätzen Fachleute, dass rund 50 Prozent der Korrosion an den Fahrzeugen durch das Auftaumittel verursacht werden. Vor allem der Unterboden ist gefährdet. Daraus ergeben sich folgende Ratschläge:

– Spätestens im Herbst sollte überprüft werden, ob der Unterbodenschutz intakt ist. Durch Steinschläge werden oft kleinere Schäden verursacht, die später als Rostnester Probleme bereiten. Besonders gefährdet sind dabei Kotflügel und Schweller, weil sie gewissermaßen in der Flugbahn der Steine liegen.

– Vor allem Laternenparker sollten regelmäßig die Ablaufkanäle der Karosserie unter die Lupe nehmen. Setzen sich diese zu, sucht das Wasser sich einen anderen Weg. Ein feuchter Innenraum deutet darauf hin, dass hier einiges im Argen liegt. Eine ständige Feuchtigkeit im Fußraum kann durchaus auch dafür sorgen, dass das Bodenblech von innen zu rosten beginnt.

– Den Unterboden sollte man in der Waschanlage reinigen – aber erst nach dem Ende des Winters. Vorher kann der Dreck als zusätzliche Schutzschicht durchaus hilfreich sein.

– Gefährdet sind neben den Blechen auch Fahrwerksteile oder gar Schlösser. Damit sich der Verschleiß von Achsen nicht erhöht, sollte man ungeschützte Gelenke durch das regelmäßige Einsprühen mit Kriechölen schützen. Diese Universalöle verdrängen Feuchtigkeit und beugen auf diese Weise dem Rost vor. Für Schlösser kann man Schmiermittel auf Silikonbasis verwenden. Deren Vorteil: Sie ziehen keinen Schmutz an und gefährden so die Mechanik des Schlosses nicht. Die Verdrängung von Wasser sorgt zudem dafür, dass die Schlösser im Winter nicht einfrieren.

– Auch die Fahrweise hat einen Einfluss auf eine eventuelle Rostbildung. Bei größeren Temperaturschwankungen bildet sich Kondenswasser – bevorzugt auch im Auspuff. Vor allem gleich nach dem Starten können Sie häufig erkennen, dass etwas Feuchtigkeit aus dem Endrohr tropft. Bei einer längeren Fahrt ist dies unproblematisch, weil die heißen Abgase für eine Trocknung des Auspuffes sorgen. Kurzstreckenverkehr ermöglicht dies nicht, weshalb schnell Rostlöcher entstehen. Eine aktive Rostvorsorge am Auspuff selbst ist allein schon deshalb kaum möglich, weil das Blech aufgrund des Kondenswassers von innen rostet.

– Bei Oldies, Youngtimern oder bekanntermaßen rostanfälligen Fahrzeugen ist es sinnvoll, in eine Hohlraumkonservierung zu investieren. Wenn Sie den Unterbodenschutz komplett erneuern möchten, müssen Sie in der Fachwerkstatt Beträge zwischen 600 und 1000 Euro einkalkulieren. Die Investition lohnt aber, wenn Sie den Wagen noch lange fahren möchten.

Rost
© Shutterstock / JoHo

Gefallenes Laub staut Feuchtigkeit im Auto

Gerade im kalten nassen Herbst und Winter ist es wichtig alle Rinnen, Spalten und Ablaufkanäle der Karosserie frei zu halten. Wenn Laub auf das Auto fällt und dort liegen bleibt, staut es das Regenwasser. Dieses Wasser sucht sich dann einen Weg durch das Auto und ein nasser Fußraum, Kofferraumboden und beschlagene Scheiben sind die Folge, die auf Feuchtigkeit im Innenraum hindeuten. Diese Feuchtigkeit ist der Nährboden für Rost. Bei jeder Reinigung sollte man alle Rinnen und Ritzen mit einer schmalen Düse ganz gründlich aussaugen. Eine regelmäßige Vollwäsche mit Unterbodenreinigung schützt außerdem vor Rost. Durch das Wasser wird die Karosserie von Splitt und Streusalzablagerungen befreit und eine extra Wachsschicht schützt den Lack dann entsprechend für die nächste Zeit.

Selbst Hand anlegen

Es ist immer ratsam vorzubeugen und mindestens zweimal im Jahr das Auto mit Wachs und Rostschutzmittel zu konservieren. Hierfür muss man durchaus nicht in die Werkstatt gehen, sondern kann den eigenen Wagen mit Rostschutzmittel auch selbst gegen Rostschäden schützen. Der Aufwand beträgt ungefähr vier Stunden Arbeitszeit und das Material kann auch bequem im Internet bestellt werden, im Online-Shop von Motointegrator gibt es unter anderem eine Auswahl an Autowachs um den Lack nach der Behandlung einwandfrei zu versiegeln. Dank regelmäßiger Vorsorge fahren Sie Ihr rostfreies Auto noch ein paar Jahre länger!