So wird Ihr Motorrad winterfest

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Motorrad einwintern
© Lenar Musin / Shutterstock

So wird Ihr Motorrad winterfest

In der Winterzeit werden die meisten Motorräder nicht bewegt. Damit es beim Start in der nächsten Saison nicht zu Schwierigkeiten kommt, sollten Sie einige Dinge erledigen. Motorradfahren ist ein tolles Hobby – doch spätestens mit dem Ende des Oktobers neigt sich die Saison dem Ende zu. In der Regel stellt man die Maschine dann für die kommenden Wintermonate ab, bis im März wieder die erste Frühlingssonne zum Fahren einlädt.

Sicher durch den Herbst

Erstmal Bestandsaufnahme

Sinnvoll ist am Anfang der Winterpause eine allgemeine Bestandsaufnahme am Motorrad zu machen. Wie sehen die Verschleißteile aus? Ist die Antriebskette in Ordnung und haben die Reifen noch ausreichend Profil? Auch Bremsbeläge und Bremsflüssigkeit sind nicht zu missachten. Sollte hier Handlungsbedarf bestehen, empfiehlt es sich, die Austauscharbeiten direkt zu erledigen und das Motorrad zur Werkstatt zu bringen, da diese im Herbst häufig auch noch kurzfristig Termine frei haben. Die meisten Werkstätten und Händler bieten außerdem ein Komplettservice für die Überwinterung an.

Frisches Öl für den Winterschlaf

Ein Öl- und Filterwechsel empfiehlt sich, auch wenn die Verbrennungsrückstände für die heutigen Motoren mit hochwertigen Aluminiumlegierungen keine Gefahr mehr darstellen. Allerdings können auf längere Sicht unter anderem Dichtungen von Substanzen wie Säuren angegriffen werden. Ölwechsel: Lassen Sie aus dem warmen Viertaktmotor das Öl ab, wechseln Sie den Ölfilter und befüllen Sie den Öltank dann mit neuem Öl. Motoren mit Anlasser oder Kickstarter sollten Sie dann mehrmals durchdrehen, allerdings nicht laufen lassen. Altöl kann man meist beim Verkäufer umweltgerecht entsorgen.

Tank befüllen ja oder nein?

Soll der Tank bei der Überwinterung voll oder leer sein? Das hängt ganz von der Art des Tanks ab, Kunststoffbehälter sollten wenn möglich entleert werden,  wohingegen Tanks aus Stahlblech vorzugsweise komplett befüllt werden sollten. Außerdem sollte ein Kraftstoffzusatz / – stabilisator hinzugegeben werden um Alterungseffekte des Bezins zu vermeiden. Somit werden die zündfähigen Bestandteile des Kraftstoffs erhalten und das Motorrad springt gleich am ersten Frühlingstag an.

Motorrad: Reinigung mit Schwamm und Wasser

Zunächst sollte eine sorgfältige Reinigung erfolgen: Der Dreck zieht Feuchtigkeit an, je nach Untergrund könnten dann Schimmel- oder Rostbildung die Folge sein. Deshalb sollte man hier auf Gründlichkeit besonderen Wert legen – in den Ecken und Falzen des Rahmens lagert sich viel Schmutz an. Bei Motorrädern mit Kettenantrieb sind zudem Schwinge und Felge des Hinterrades besonders betroffen. Weiterhin sollte man die Gabelholme sauber halten: Kommt es hier zu Rostschäden an der verchromten Oberfläche, drohen Beschädigungen an den Dichtringen und damit eine Undichtigkeit der Gabel. Ratsam ist das traditionelle Reinigen mit Schwamm, Wasser und einem Motorradreiniger. Dampfstrahler und Hochdruckreiniger haben an der Maschine nichts zu suchen, hier drohen Feuchtigkeitseinbrüche an Lagerstellen und Steckverbindern. Für die gereinigten Flächen sollte man einen Korrosionsschutz verwenden; der Lack sollte eine Politur erhalten. Kette und Ritzel werden durch eine Extraportion Kettenspray vor dem gefürchteten Rost geschützt.

Motorrad
© Shutterstock / Tyler McKay

Schwimmkammern nicht vergessen

Das vollständige Entleeren der Schwimmkammern darf man beim Einwintern nicht vergessen. Schon kurze Standzeiten von ein paar Monaten können zu Ablagerungen an Düsen und Düsenstöcken führen, die wiederum zu einer teuren Reinigung des Vergasers führen können. Der Benzinhahn kann man entweder vor Beendigung der letzten Fahrt oder vor dem Abstellen des Motors schließen. Die Schwimmkammern können aber auch bei stehendem Motor mittels der Ablassschraube leer laufen. Das Benzin fließt nach unten hin ab – daher sollten Sie vorher einen Auffangtank bereit stellen. Nach dem Ablaufen des Benzins müssen Sie die Ablassschrauben unbedingt wieder schließen.

Motorrad: Der Winterschlaf kann kommen

Für eine vollständige Einwinterung Ihres Motorrads ist natürlich auch an die Batterie und an die Lage des Motorrads zu denken. Damit die Batterie bis zur nächsten Saison intakt bleibt, sollte man sie ausbauen und an einem trockenen, frostfreien Ort aufbewahren. Außerdem ist es sinnvoll die Batterie ab und an kurzzeitig zu laden oder mit einem speziellen Ladegerät durchgehend zu laden. Zum Schluss sollte noch der Reifendruck erhöht werden, da bei längerem Stehen Luft entweicht. Alternativ kann auch ein Zweirad untergebaut werden, damit die Räder den Boden nicht berühren. Nach diesen kleinen Pflegemaßnahmen ist jedes Motorrad bereit für den Winterschlaf und noch viel wichtiger bereit für den nächsten Frühling.