So praktisch Spikereifen auf Schnee und Eis auch sind – in Deutschland sind sie größtenteils nicht zulässig. Das hat gute Gründe: Zum einen beschädigen die Metallstifte bei trockener Witterung den Asphalt. Das vergrößert die Gefahr von Aquaplaning. Zum anderen ist dann auch der Grip schlechter. In diesem Beitrag erfahren Sie, was Spikereifen sind, welche Vor- und Nachteile sie haben und wo sie tatsächlich erlaubt sind.
Was sind Spikereifen?
Bei Spikereifen handelt es sich um spezielle Winterreifen, auf deren Lauffläche kleine Metallstifte angesiedelt sind. Ähnlich dem Prinzip von Fußballschuhen graben sich diese etwa zwei Millimeter überstehenden Stifte in Schnee oder Eis und verhindern damit wirkungsvoll das Rutschen des Fahrzeugs. So fahren Sie selbst bei Eisglätte problemlos und bewältigen Steigungen bei winterlichen Verhältnissen.
Spikereifen bieten einen deutlich besseren Grip als normale Winterreifen. Noch einen Schritt weiter gehen Schneeketten. Besonders in den Alpen sind sie die einzige Chance, den täglichen Weg zur Arbeit oder zum Supermarkt zu bestreiten. Denn sie ermöglichen selbst bei reichlich Neuschnee oder eisglatten Fahrbahnen sehr guten Grip.
Metallstifte auf der Lauffläche oder seitlich?
Bei einem Spikereifen denken Sie vielleicht vorrangig an jene Variante, bei der die Metallstifte gleichmäßig auf der Lauffläche der Reifen verteilt werden. Daneben gibt es aber noch eine weitere Option – und die ist oftmals die bessere Wahl. Bei diesen Spikereifen befinden sich die Spikes seitlich an den Laufflächen.
Die seitlich angebrachten Metallstifte greifen nur dann in Ihre Fahrt ein, wenn Sie auf vereister oder verschneiter Fahrbahn eine Kurve fahren. So kann Ihr Auto nicht aus der Kurve getragen werden und Sie können normal bremsen. Benötigen Sie mehr Halt auf den Laufflächen? Dann reduzieren Sie den Reifendruck. Dadurch erreichen Sie mehr Grip und können flexibel auf die Straßenverhältnisse reagieren.
Tipp: Wenn Sie Spikereifen montieren, gibt es nur ganz oder gar nicht. Sie müssen dann vier aufziehen. Es ist nicht möglich, achsweise Spikereifen zu nutzen. Dies verringert den Grip deutlich.
Welche Vor- und Nachteile haben Spikereifen?
Spikereifen haben viele Vorteile, aber auch die negativen Seiten sind nicht zu vernachlässigen:
Deutschland, Norwegen, Schweden: Wo sind Spikereifen erlaubt?
In Deutschland sind Spikereifen bereits seit den 1970er-Jahren bis auf wenige Ausnahmen verboten. Lediglich in häufig von winterlichen Verhältnissen betroffenen Gebieten, beispielsweise von Lofer bis Bad Reichenhall oder rund um die Grenze zu Österreich, sind sie erlaubt. Werden Sie mit Spikereifen in Deutschland erwischt, obwohl sie nicht ausdrücklich zulässig sind, müssen Sie mit einem Bußgeld von 50 Euro rechnen.
Abweichende Regelungen gibt es allerdings in anderen Ländern, in denen eher winterliche Straßenverhältnisse vorherrschen, zum Beispiel:
- Österreich: nur von Oktober bis Mai und für Autos unter 3,5 Tonnen (Geschwindigkeitsbegrenzung auf 80 km/h auf Landstraßen und 100 km/h auf Autobahnen)
- Schweiz: von November bis April (max. 80 km/h auf Landstraßen, kein Befahren von Autobahnen)
- Belgien: von November bis März (max. 60 km/h auf Landstraßen und 90 km/h auf Autobahnen)
- Schweden: von 1. Oktober bis 15. April, maximal 50 Spikes pro Meter Abrollumfang des Reifens
- Norwegen: 1. November bis kurz nach Ostern, in einigen Regionen von 15. Oktober bis 1. Mai und nach Bedarf
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