Sie sind mit dem Auto liegengeblieben? Oder möchten einem anderen Autofahrer helfen, der festsitzt? Wenn Sie ein Starthilfekabel zur Hand haben, können Sie Starthilfe geben oder empfangen. Wir zeigen Ihnen, in welcher Reihenfolge Sie richtig Starthilfe geben, was bei Hybrid- und Elektroautos zu beachten ist und wie Sie vorgehen, wenn kein Minuspol vorhanden ist.
Starthilfe geben: die Reihenfolge Schritt für Schritt
Damit die Starthilfe gelingt und Sie das Auto überbrücken können, sollten Sie die korrekte Reihenfolge einhalten. So gehen Sie Schritt für Schritt vor:
- Schalten Sie beide Autos aus. Die Schaltung sollte sich im Leerlauf befinden. Wenn Sie mit Automatik Starthilfe geben, bringen Sie das Auto in Parkstellung.
- Sichern Sie die Pannenstelle mit dem Warndreieck ab und tragen Sie eine Warnweste.
- Öffnen Sie die Motorhaube. Verbinden Sie das rote Kabel mit dem Pluspol des Spenderautos und anschließend mit dem Pluspol des Pannenautos. Das schwarze Kabel klemmen Sie an den Minuspol der Autobatterie des Spenderautos an. Das zweite Ende verbinden Sie nicht mit der Batterie des Pannenautos, sondern mit dessen Massepunkt. Alternativ nutzen Sie eine unlackierte, metallische Stelle am Motorblock.
- Starten Sie den Motor des Spenderautos. Warten Sie einige Minuten und versuchen Sie dann, den Motor des Pannenautos zu zünden. Klappt es nicht, können Sie es nach ein bis zwei Minuten erneut probieren. Unternehmen Sie nicht mehr als drei bis fünf Versuche – das wäre schlecht für das Auto. Wenn es nicht klappt, rufen Sie den Pannendienst.
- Lassen Sie beide Fahrzeuge laufen. Erst nach einiger Zeit können Sie Schritt für Schritt einzelne Verbraucher, wie etwa das Licht oder die Lüftung einschalten.
- Entfernen Sie nun erst das schwarze Kabel vom Spenderauto, dann vom Pannenauto und anschließend das rote Kabel.
- Schalten Sie nicht benötigte Verbraucher beim Pannenauto ab. Lassen Sie den Motor laufen und fahren Sie vorsichtig weiter. Behalten Sie dabei die Fehlermeldungen Ihres Autos im Blick. Laden Sie die Batterie vollständig. Springt das Fahrzeug beim nächsten Mal wieder nicht an, ist die Batterie möglicherweise defekt.
Starthilfe geben mit Elektroauto – geht das?
Ob Sie mit einem Hybrid- oder Elektroauto Starthilfe geben können, hängt vom Modell und Hersteller ab. Lesen Sie dazu unbedingt vorab in der Betriebsanleitung nach. Bei den meisten Modellen ist es möglich, von anderen Fahrzeugen Starthilfe zu bekommen. Selbst Starthilfe zu geben, ist bei Elektroautos hingegen oftmals herstellerseitig nicht vorgesehen.
Verantwortlich ist dafür die Starterbatterie des Elektroautos. Sie ist meistens kleiner als bei einem Auto mit Verbrennungsmotor. Nutzen Sie diese, um Starthilfe zu geben, kann es zu Schäden an der Batterie des Elektrofahrzeugs kommen. Und, was noch schlimmer ist: Durch Spannungsspitzen können auch die elektronischen Bordnetze Schaden nehmen.
Starthilfe geben: Ist das schlecht fürs Auto?
Grundsätzlich schadet es Ihrem Auto nicht, wenn Sie Starthilfe geben. Allerdings können Fehler in der Reihenfolge zu Schäden an der Autobatterie oder an der Bordelektronik führen. Lesen Sie deshalb immer zunächst in der Bedienungsanleitung nach, ob es spezielle Vorgaben gibt. Beachten Sie außerdem diese Tipps:
- voll geladene Spenderbatterie verwenden
- identische Spannung beider Autobatterien (üblicherweise 12 V)
- keine Berührung zwischen den beiden Fahrzeugen (z. B. geöffnete Türen) wegen Kurzschlussgefahr
- korrekte Reihenfolge beim An- und Abklemmen des Überbrückungskabels
- schwarzes Kabel beim Pannenauto nicht an der Batterie anklemmen
- nur kurze Startversuche (höchstens 15 Sekunden)
Möchten Sie Starthilfe geben, finden aber keinen Minuspol? Dann können Sie improvisieren. Wählen Sie ein unlackiertes Metallteil im Motorraum als Minuspol, beispielsweise den Motorträger oder den Motorblock.
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