Stoßdämpfer in verschiedenen Ausführungen – Zweck und Funktionsweise
Julian
Was machen Stoßdämpfer?
Die Stoßdämpfer bilden zusammen mit den Fahrzeugfedern ein wichtiges Verbindungsglied zwischen Radaufhängung und Karosserie. Die Stoßdämpfer dienen dazu, durch die Fahrzeugfedern erzeugte Schwingungen bei Fahrbahnunebenheiten zu reduzieren und so auf eine wirksame Art und Weise Fahrbahnunebenheiten auszugleichen. Die Fahrwerkstechnik gehört heute zu den wichtigsten Schwerpunkten der Fahrzeugentwicklung. Deshalb ist auch der Stoßdämpfer ein sehr wichtiges Bauteil des Fahrwerks. Dabei ist die Bezeichnung Stoßdämpfer eigentlich etwas irreführend, da er hauptsächlich die Aufgabe hat, die Schwingungen der Fahrzeugfedern abzubremsen und somit zu reduzieren. Der Stoßdämpfer nimmt also im Grunde die Schwingungen durch die Fahrzeugfedern auf und wandelt diese in Wärme um. In ihm enthalten ist ein sogenannter Dämpferkolben, welcher sich in einem meist mit Öl gefüllten Zylinder auf und ab bewegt. Der Kolben enthält mehrere Ventildurchgänge oder ein Bodenventil. Die von der Feder verursachte Schwingung wird also direkt im Ansatz reduziert. Beim Fahren über ein Hindernis wird zunächst seine Energie auf die Feder ausgeübt. Gleichzeitig wird der Dämpferkolben in das Gehäuse des Stoßdämpfers hineingedrückt.
Wie merkt man das die Stoßdämpfer kaputt sind?
Es gibt ein paar „laienhafte“ Methoden. Eine von ihnen beruht auf der Beobachtung der ABS-Funktion. Wenn man sich einer Straßenkreuzung nähert und auf einer sog. Waschbrettoberfläche bremst und dabei das Antiblockiersystem anspringt, kann das ein Anzeichen für die Funktionsschwäche der Stoßdämpfer sein. Das Rad berührt die Fahrbahnoberfläche nicht. Es hüpft auf der Fahrbahn, folglich werden die Räder blockiert und das ABS springt an. Genauso wird sich das Auto verhalten, wenn es über Kopfsteinpflaster fährt. Ein anderes Anzeichen ist das Wackeln des Autos während der Fahrt. In diesem Fall können die Insassen behilflich sein. Wenn jemand bis jetzt nicht an Reisekrankheit gelitten hat und nun wird ihm in unserem Auto übel, dann kann eben das die Ursache sein. In Extremfällen, wenn die Funktionsfähigkeit des Stoßdämpfers gleich Null ist, kann man trotz ausgewuchteter Räder Schwingungen des Fahrzeugs spüren. In solchen Fällen wird natürlich nicht nur das ABS verrückt spielen, alle anderen elektronischen Systeme werden nicht mehr korrekt funktionieren. Mit den Stoßdämpfern ist also nicht zu spaßen.
Was passiert wenn er defekt ist?
Ein eindeutiges Anzeichen für Defekte an den Stoßdämpfern bestehen aus dem sogenannten Nachfedern des Fahrzeugs, beispielsweise auf unebener Fläche. Eindeutig defekt ist ein Stoßdämpfer auch dann, wenn Öl austritt. Hier wird es höchste Zeit, das defekte Bauteil zu ersetzen. Stoßdämpferfehler können auch zu weiteren Symptomen führen. Diese machen sich beispielsweise durch eine Verlängerung des Bremsweges, ungewöhnliche Geräusche während der Fahrt, einen reduzierten Fahrkomfort oder auch einen vorzeitigen bzw. ungleichmäßigen Reifenverschleiß bemerkbar. Den Zustand der Stoßdämpfer sollte man in regelmäßigen Abständen in einer Fachwerkstatt überprüfen.
Was ist besser Öldruck- oder Gasdruck-Stoßdämpfer?
Man unterscheidet heute hauptsächlich zwischen Gasdruck-Stoßdämpfern und Öldruck-Stoßdämpfern. Letztere werden heute nur noch zum geringen Teil eingesetzt, da sie einige Nachteile haben. Im Öl in den Stoßdämpfern ist immer etwas Luft gebunden. Tritt eine Belastung auf, so trennen sich die Moleküle von Luft und Öl und es kommt zu einer sogenannten Verschäumung, auch Kavitation genannt. Diese Verschäumung führt zu einem deutlichen Verlust der Dämpfkraft, besonders bei längeren Fahrtstrecken. Die Bodenhaftung nimmt dabei ebenfalls ab. Erst nach einer gewissen Ruhepause erhält der Stoßdämpfer wieder seine volle Kraft und das Fahrzeug somit sein ursprüngliches Fahrverhalten zurück.
Gasdruck-Stoßdämpfer besitzen diese Nachteile nicht, da das in ihnen enthaltene Stoßdämpferöl durch den Gasdruck ständig unter Druck steht. Dadurch wird ein Aufschäumen des Öls auch unter starker Belastung wirksam verhindert. Die Folge ist ein auch nach längeren Fahrten recht stabiles Fahrverhalten des Fahrzeugs, wodurch sich ein großer Vorteil hinsichtlich der Sicherheit ergibt. Diese Stoßdämpfer gibt es übrigens mit der Ein- oder Zweirohrtechnik. Bei der Zweirohrtechnik handelt sich um eine bewährte und preisgünstige Alternative zur Einrohrtechnologie. Die Einrohrtechnologie kommt größtenteils im Bereich des Motorsports sowie bei einigen Seriensportwagen zum Einsatz. Übrigens werden auch viele Fahrzeuge von den serienmäßig eingebauten Öldruck-Stoßdämpfern auf Gasdruck-Stoßdämpfer umgebaut, um eine Verbesserung der Stabilität und natürlich auch der Straßenlage zu erreichen. Für fast alle Fahrzeugtypen werden heute auch Gasdruck-Stoßdämpfer angeboten.