Verbesserung der Kühlleistung? Den Ölkühler selbst austauschen? Wie machen sich Lecks bemerkbar?

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© Mr Twister / Shutterstock

Verbrennungsmotoren müssen gekühlt werden, um nicht zu überhitzen. Zum Einsatz kommen verschiedene Kühlverfahren, wobei die Ölkühlung immer mehr an Bedeutung gewinnt. Entsprechend stellen sich viele Fahrzeugbesitzer die Frage, ob denn ein Ölkühler im eigenen Auto gut wäre, die Kühlleistung zu verbessern. Aber auch bestehende Ölkühler werfen Fragen auf: beispielsweise, ob der Kühler selbst getauscht werden kann und wie Lecks zu finden sind. Im nachfolgenden Ratgeber erhalten Sie Antworten.

Warum überhaupt eine Kühlung am Verbrennungsmotor?

Die Kühlung eines Verbrennungsmotors ist notwendig, da dieser ansonsten überhitzen könnte. Ein typischer Hitzeschaden wäre eine defekte Zylinderkopfdichtung, die zu einem kapitalen Motorschaden auswachsen kann. Am Großteil der defekten Kopfdichtungen ist ein Schaden im Kühlsystem verantwortlich. Das Thermostat öffnet nicht mehr, die Wasserpumpe ist verschlissen oder aus anderen Gründen erfolgt keine ausreichende Kühlung mehr (beispielsweise nicht mehr genug Kühlwasser im System). Darüber hinaus müssen aber auch andere Anbauteile des Motors gekühlt werden. Turbolader werden gekühlt, selbst Lichtmaschinen sind bei einigen Autos mit Kühlmittelkanälen ausgestattet.

Kleinere Motoren mit Turboladern verlangen nach mehr Kühlung

Bei Autos der neuen Generation sind Ölkühler teilweise unerlässlich. Denn die Fahrzeughersteller tendieren seit Jahren zum Motoren-Downsizing. Das heißt, bislang erfolgreiche Motoren werden gegen kleinere Antriebsaggregate ausgestattet. Dafür werden diese Motoren zum Erreichen von mindestens derselben Leistung wie beim einst größeren Motor mit Turboladern aufgeladen. Diese kleineren Motoren müssen also mehr leisten und damit auch aushalten. Mit Wasser oder Luft können Turbos nicht ausreichend gekühlt werden. Die Luftkühlung ist zu schwach, das Medium Wasser ist nicht für die extrem hohen Temperaturen am Turbolader geeignet. Daher sind moderne Turbolader mit Ölkanälen durchzogen. Zur Kühlung eingesetzt wird das Motorenöl, welches dann über einen Ölkühler gekühlt wird.

Wann sollte ein Ölkühler nachgerüstet werden?

Das wäre ein typisches Beispiel für einen Motor, der mit einer Ölkühlung ausgestattet ist. Doch wie sieht es bei einer nachgerüsteten Ölkühlung aus? Bringt diese ebenfalls Vorteile? Diese Frage muss individuell beantwortet werden. Wird Motorentuning durchgeführt, kann die Ölkühlung tatsächlich helfen, das Aggregat vor Überhitzung zu schützen. Ähnlich sieht es mit Fahrzeugen aus, die auch viel in warmen Ländern unterwegs sind oder mit denen regelmäßig schwere Anhänger gezogen werden.

Um festzustellen, ob eine Ölkühlung sinnvoll ist, müssen Sie zunächst die Öltemperatur ermitteln. Verlassen Sie sich dabei nicht auf billige Temperaturmessgeräte oder gar Öltemperaturanzeigen im Fahrzeug. Wie die Wassertemperaturanzeige ist die Anzeige meist sehr ungenau. Verwenden Sie stattdessen ein Messgerät in Profiqualität. Gemessen wird die Temperatur im Ölsumpf (Ölwanne). Sie sollte 140 Grad Celsius nicht übersteigen. Wird dieser Wert öfter überschritten, kann eine Ölkühlung helfen, den Motor zu schonen.

Schäden am Ölkühlsystem – den Ölkühler selber ausbauen

Da der Ölkühler wie der Wasserkühler an der Fahrzeugfront befestigt ist, kann er ebenso leicht durch Steinschlag beschädigt werden. Der Austausch eines Ölkühlers ist prinzipiell nicht schwierig. Jedoch muss zwischen Serienölkühlern und Nachrüstkühlern unterschieden werden. Letztgenannte sind oft mit wenigen Handgriffen zu entfernen. Serienölkühlern dagegen können in einen Gehäusekasten mit Wasserkühler und/oder Klimakühler integriert sein. Sie sollten daher das betreffende Werkstatthandbuch unbedingt zur Hand haben. Nach dem Ausbau kann es dann aber auch wichtig sein zu überprüfen, ob und wo der Ölkühler leckt, denn eventuell war es nur ein Verbindungsflansch.

Ölkühler auf Undichtigkeiten überprüfen

Wer kein spezielles Werkzeug zum Abdrücken von Ölkühlern besitzt, kann folgendermaßen vorgehen: zunächst wird der Ölkühler sauber gespült (beispielsweise mit Benzin), dann muss er getrocknet und ausgeblasen werden. Nur wird der Auslass luftdicht verschlossen und am Öleinlass wird Luft in den Kühler gepumpt. Dann halten Sie den Kühler unter Wasser. Sehen Sie Luftbläschen aufsteigen, haben Sie das Leck gefunden. Moderne Ölkühler bestehen aus Aluminium, diese können daher nur bedingt repariert werden. Insbesondere ältere Ölkühler bestehen jedoch aus Kupfer. Hier können Sie das gefundene Leck auch selbst mit einer Kupferlegierung (Bronze) Weichlöten und instand setzen.

Grundsätzlich zu beachten

Wollen Sie einen Ölkühler nachträglich verbauen, achten Sie darauf, ein Set auszuwählen, das mit einem Thermostat ausgestattet ist. Andernfalls wird der Motor insbesondere im Winter die Betriebstemperatur nur schwer erreichen. Zudem sollten Sie auf die geeignete Viskosität achten. Da Sie den Ölkühler wahrscheinlich nur bei überdurchschnittlich heißem Motoröl verbauen, sollten Sie auch bei der Wahl des Öls auf eine entsprechende Hitzefestigkeit achten.