Vergaser: Funktionsweise und Bedeutung in älteren Fahrzeugen

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Vergaser: Nahaufname eines in den Motorraum verbauten Vergasers
© GettyImages / NongAsimo

Bei neuen Autos findet der Vergaser keinen Platz mehr – doch bis vor etwa 30 Jahren wurde dieses Bauteil standardmäßig in der Autoproduktion verbaut. Seit die Katalyse von Abgasen gesetzlich geregelt ist, findet der Vergaser keine Verwendung mehr im Verbrennungsprozess: Er ist nicht in der Lage, die geforderte Gemischbildung exakt abzubilden.

Sicher durch den Herbst

Vergaser im Motor: Hintergrund

In einem Katalysator laufen chemische Prozesse ab, die nur mittels elektronischer Steuerung den gesetzlich vorgeschriebenen Restsauerstoffgehalt erreichen. Das hat dazu geführt, dass der Vergaser ab Anfang der Neunziger nach und nach von Einspritzsystemen verdrängt wurde. Bis dahin kam dem Vergaser im Auto eine große Bedeutung zu.

Denn der Vergaser war dafür zuständig, das im Tank befindliche Benzin und die angesaugte Luft zu kombinieren, um eine Luft-Kraftstoff-Mischung zu erzeugen, die zündfähig war. Erfunden wurde der Vergaser schon vor fast 200 Jahren, nämlich 1826. Doch dauerte es noch beinahe 50 Jahre, bis das Teil erstmals in einem Ottomotor verbaut wurde. 

Auto-Vergaser: so ist er aufgebaut

Im Grunde ist der Vergaser ein Rohr, das sich zwischen Drosselklappe und Ansaugtrakt befindet. Die Kolben im laufenden Motor erzeugen Unterdruck und saugen Frischluft über einen Luftfilter an, die an einer engen Stelle im Vergaser mittels einer Düse beschleunigt wird. Der Unterdruck saugt den Kraftstoff in den Vergaser, wo die Luft gemeinsam mit dem Benzin ein entzündliches Aerosol bildet.

Wie viel von dem Kraftstoff angesaugt wird, hängt vom Unterdruck ab – und dieser vom Durchmesser der erwähnten Düse. Damit die Mischung aus Benzin und Luft optimal ist, wird der Kraftstoff durch die Düse zusätzlich aufgeschäumt. Dies geschieht, indem Luft in einen bestimmten Teil des Vergasers geleitet wird, nämlich in die sogenannte Schwimmkammer. Anschließend gelangt das Gemisch über ein Ventil in die Brennkammer. Die moderne Einspritzung ist elektronisch gesteuert und erfolgt direkt in die Brennkammer.

Probleme des Vergasers

In Auto-Portalen finden sich noch immer Fahrzeuge, die Anfang der Neunzigerjahre mit Vergaser gebaut wurden und heute Käufer anlocken. Zu diesen Autos zählen etwa der Ford Fiesta, der Peugeot 106, der Nissan Primera oder der Renault Clio.

Ein Vergaser ist eigentlich ein robustes Bauteil in einem Fahrzeug, doch natürlich ist auch er nicht komplett vor Defekten oder Verschmutzungen geschützt. Ist das der Fall, so gibt es Symptome, die auf den Schmutz oder die Defekte hinweisen – etwa wenn der Wagen Schwierigkeiten beim Starten hat. Auch häufiges Stehenbleiben oder eine reduzierte Motorleistung können Hinweise darauf sein, dass etwas mit dem Vergaser nicht stimmt. Ein weiteres Indiz ist schwarzer Rauch, der aus dem Auspuff austritt.

Im Onlineshop von Motointegrator finden Sie eine große Auswahl an Vergasern und Zubehör. Sie können den Vergaser in wenigen Schritten auch selbst reinigen, indem Sie erst den Luftfilter entfernen, dann die Drosselklappenfeder sowie die Benzinleitung und die Steuerung. Anschließend lockern Sie den Vergaser, entfernen ihn, reinigen ihn außen und entfernen dann den Filter, um diesen und die Kammer zu säubern. Vor dem Wiedereinbau zerlegen und reinigen Sie zudem die Beschleunigerpumpe.

FAQ: Vergaser und wie sie funktionieren

Wie funktioniert ein Vergaser – einfach erklärt

Über eine Düse wird Kraftstoff in den Vergaser geleitet, zugleich wird Luft zugeführt. Das entstehende Gemisch ist entzündlich und wird per Ventil in die Brennkammer des Motors geleitet.

Was macht der Vergaser im Motor?

Die hauptsächliche Aufgabe besteht darin, die richtige Menge an Kraftstoff und Luft zu vermengen, damit eine brennbare Mischung entsteht. Es gibt diverse Einstellungen für den Vergaser, die allesamt das Ziel haben, dass der Motor effizient arbeitet. Heute übernehmen elektronisch gesteuerte Kraftstoffeinspritzsysteme diese Aufgabe, sie können den Kraftstofffluss präziser kontrollieren.

Was für verschiedene Vergaser-Arten gibt es?

Beim Drosselklappenvergaser reguliert die Drosselklappe den Luftstrom, während beim Fallstromvergaser (oft in Motorrädern zu finden) Luft und Benzin durch den Motorunterdruck vermischt werden. Der Zweistufenvergaser verfügt über zwei Drosselklappen, während Registervergaser mehrere Drosselklappen besitzen, die für unterschiedliche Drehzahlen genutzt werden. Der Rückkopplungsvergaser leitet Informationen vom Motor an die Steuerungseinheit. Elektronische Vergaser hingegen werden in Einspritzsystemen verwendet.