Wann sind Verschleißteile auszutauschen?

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Verschleißteile
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Was sind Verschleißteile?

Sicher durch den Herbst

Bei Treffen unter Freunden kommt häufig der Zeitpunkt, an dem das Gespräch über Autos beginnt. Dann fängt auch die Diskussion zum Kraftstoffverbrauch und zu den Fahrtzeiten an. Von Zeit zu Zeit kommen auch Reparaturen und der Austausch verschlissener oder beschädigter Teile ins Gespräch. Dann können wir erfahren, von wem Autos lieber nicht gekauft werden sollten. Nicht seit heute ist bekannt, dass es am besten ist, mit einem neuen Auto 8 Jahre nach dem Kauf ins Autohaus zu fahren. Zu den größten Fehlern gehört der Verkauf des Autos nach 3-5 Jahren. Dabei werden natürlich solche Fälle nicht berücksichtigt, in denen so viel verdient wird, dass ein Wertverlust von 50 % keinen Eindruck macht. Sollen die mit dem Betrieb verbundenen Ausgaben eingeschränkt werden, müssen die Servicetätigkeiten gründlich geplant werden. Welche Elemente gelten als Verschleißteile? Reifen, Bremsscheiben und -trommeln, Bremsklötze und -backen, alle Filter, Betriebsflüssigkeiten, Stoßdämpfer, Federn, Lenker und alle Endstücke der Aufhängung und der Lenkung, Gelenke und Antriebswellen, die Kupplung und das Motorzubehör. Der Großteil hiervon ist in der Lage, die gesamte Nutzungszeit ohne Austausch zu überdauern, aber einige müssen regelmäßig gewechselt werden.

Sind Reifen Verschleißteile?

Reifen
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Räder und Reifen sind ebenfalls Verschleißteile und benötigen daher eine regelmäßige Überprüfung. Obwohl gesetzlich eine Untergrenze von 1,6 Millimeter bei der Profiltiefe von Reifen vorgeschrieben ist, sollte man idealerweise nicht weniger als drei Millimeter Profiltiefe erreichen. Zudem sollte der Reifendruck mindestens einmal im Monat gecheckt werden. Man könnte denken, Reifen, die ein paar Jahre nur in der Garage gelagert haben, wären noch so gut wie neu. Aber nein, der ADAC warnt. Denn Reifen altern auch ohne jemals in Benutzung gewesen zu sein. Daher gilt: Reifen die älter als acht Jahre sind, sollten nicht verwendet werden.

Welche Elemente gelten als Verschleißteile?

Es mag einem im ersten Moment nicht so wichtig erscheinen, dass der Scheibenwischer an manchen Stellen nicht mehr richtig wischt. Aber auf Dauer bei starkem Regen erschwert er das Sehvermögen ungemein und dies strengt die Konzentration des Fahrers erheblich an. Weisen die Wischblätter also poröse Stellen auf oder wischen einfach nicht mehr richtig, sollte unbedingt ein neuer Satz Scheibenwischer her. Außerdem sollte man auch die Wischflüssigkeit regelmäßig kontrollieren. Und im Winter natürlich den Enteiser nicht vergessen!

Verschleißteile: ein ordnungsgemäß betriebenes Bremssystem kann selbst 100 000 km ohne Notwendigkeit eines Austauschs seiner Elemente aushalten. Viel hängt vom Fahrstil und von den Betriebsbedingungen des Autos ab. Wann sind Bremsscheiben und – klötze zu wechseln? Dann, wenn sie verschlissen sind. Wie kann das festgestellt werden? Natürlich visuell an der Dicke der Bremsklötze, aber auch beim Bremsen, wenn das Fading – die Überhitzung des Systems – auftritt, was sich durch Dröhnen der Vorderräder bemerkbar macht. Es lohnt sich, zu prüfen, ob die Bremssättel verschmutzt sind und ob es zum Scheuern der Beläge kommt. Häufig wird dem Kunden in der Werkstatt mitgeteilt, dass die Bremsklötze nicht bis zur nächsten Durchsicht aushalten und gewechselt werden müssen. Das ist keine gute Strategie. Heute fahren viele Autos zwischen den Durchsichten 30 000 km, was häufig zwei Jahre Nutzung bedeutet. Es ist vielleicht besser abzuwarten, bis die Bremsen selbst mitteilen, dass sie gewechselt werden müssen. Das kann durch das Quietschen aufgrund des besonderen Baus der Klötze oder durch das Leuchten der Kontrolllampe auf dem Armaturenbrett erfolgen. Dabei sollten wir die Prüfung der Staubschutzverkleidungen der Bremskolben im Sattel wie auch der Führungsverkleidungen nicht vergessen. Sind mechanische Beschädigungen zu sehen, sind diese Teile sofort auszutauschen.

Die Filter und Betriebsflüssigkeiten sind in den Intervallen zu wechseln, die vom Fahrzeughersteller vorgesehen wurden. Es sind jedoch die entsprechenden Passagen in der Bedienungsanleitung zu beachten. Dort steht, dass der Abstand zwischen den Wechseln um die Hälfte zu verkürzen ist, wenn man das Auto unter „schwierigen Bedingungen“ nutzt. Was sind „schwierige Bedingungen“? Das sind zum Beispiel Fahrten in der Stadt. Bei der Fahrt zur Arbeitsstelle überwinden wir meistens Distanzen, die nicht größer als 10-15 km sind, was zum Beispiel im Winter nicht ausreicht, alle Mechanismen gut zu erwärmen. Deshalb lohnt es sich − abgesehen von allem anderen − hauptsächlich bei Fahrten in der Stadt, das Öl, den Ölfilter und den Luftfilter häufiger zu wechseln. Entgegen den Versicherungen des Herstellers, dass der Kabinenfilter zum Beispiel 60 000 km aushält, ist es besser, ihn zwei Mal im Jahr auszutauschen. Im Herbst und im Frühjahr. Das verursacht keine großen Kosten und gewährleistet die Wirksamkeit der Klimaanlage und der Ventilation. Der häufigere Austausch des Luftfilters hat ebenfalls Einfluss auf die geringere Wahrscheinlichkeit für Störungen des Durchflussmessers.

Die Kupplung verschleißt ebenfalls langsam und gibt keine deutlichen Signale die ihr bevorstehendes Ende ankündigen. Hier hilft die Fahrt mit einem anderen Auto. Dann kann sich zeigen, dass wir erst jetzt bemerken, dass etwas nicht stimmt. Zu den ersten Symptomen können das leichte Rutschen der Kupplung im letzten Gang oder ein schwierigeres Schalten in den ersten Gang oder in den Rückwärtsgang gehören. Das Motorzubehör verschleißt nicht proportional zu den zurückgelegten Kilometern. Hier sind die Arbeitsstunden des Motors wichtiger. Die Drehstromlichtmaschine verschleißt sogar dann, wenn wir mit eingeschaltetem Motor im Stau stehen. Auf den Verschleiß des Anlassers haben das häufige Anfahren und Fahrten über kurze Strecken Einfluss. Die Drehstromlichtmaschine geht meistens überraschend kaputt. Die Kontrolllampe leuchtet auf und informiert uns, dass der Akkumulator ab jetzt die einzige Stromquelle in unserem Fahrzeug ist. Das macht das Leben schwer. Besteht die Ursache der fehlenden Aufladung im Bürstenverschleiß, kann ein leichter Schlag auf die Drehstromlichtmaschine zeitweilige Abhilfe bringen. Beginnt sie zu laden, dann sind verschlissene Bürsten der Grund für die Störung. Anderenfalls kann eine andere Beschädigung oder eine Störung der Spannungsregelung der Grund sein. Es kommen ebenfalls Havarien der Riemenscheibe vor, die heute aus zwei Stahlelementen bestehen, die mit vulkanisiertem Gummi verbunden sind. Dadurch kommt es nicht zu Schwingungen. Solche Scheiben können jedoch auseinanderfallen. Ähnlich ist es auch im Fall des Anlassers. Ist nach dem Umdrehen des Schlüssels ein einzelnes Klopfen zu hören, dann sind sicherlich die Bürsten verschlissen. Auch hier kann ein leichter Schlag auf den Anlasser helfen. Ist dieses Klopfen nicht zu hören, kann es sich um eine Störung des sogenannten Automaten handeln. Ein Rattern bedeutet einen zu hohen Spannungsabfall beim Anlassen und das kann mit einer Störung des Ladesystems oder des Akkumulators verbunden sein.

Wie oft muss man Flüssigkeiten überprüfen?

Verschleißteile
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Natürlich gibt es neben den Autoteilen auch noch andere Dinge im Auto, die man regelmäßig überprüfen und erneuern muss. So zum Beispiel die Bremsflüssigkeit und das Motoröl. Diese muss man in Abhängigkeit von der Kilometerleistung des Fahrzeugs auch schon etwas früher erneuern. Im Serviceheft oder auf dem Merkzettel im Motorraum finden sich Hinweise zum entsprechenden Verfallsdatum. Die Kühlflüssigkeit ist alle fünf, die Bremsflüssigkeit alle zwei Jahre zu wechseln. Das sind zwei Tätigkeiten, die fast niemand ausführt, die aber vom Gesichtspunkt unserer Sicherheit und des störungsfreien Betriebs sehr wichtig sind.