Website-Icon Motointegrator.at Blog

Wenn die ABS-Warnleuchte aufblinkt…

Fällt das ABS aus, leuchtet die betreffende Warnlampe im Kombiinstrument auf. Hier erfahren Sie, wie Fehler an den ABS-Sensoren und dem ABS  entstehen, wie die Fehlersuche funktioniert und was ansonsten zu beachten ist.

© Bjoern Wylezich / Shutterstock

ABS und Radrehzahlsensoren – Funktion, Fehler mit Diagnose und Behebung

Das ABS (Antiblockiersystem) gehört längst zur Serienausstattung aller Fahrzeuge. Die Arbeitsweise ist so einfach wie genial. Dennoch kann das ABS auch ausfallen. Nachfolgend beschreiben wir, wie die ABS-Sensoren überprüft werden. Da eine Überprüfung der ABS-Raddrehzahlsensoren jedoch sowohl signifikantes Fachwissen als auch entsprechende Hilfsmittel und Werkzeug voraussetzt, dient die Beschreibung zur Veranschaulichung und zum Überprüfen einfacher Fehler, die relativ häufig vorkommen.

Funktionsprinzip des ABS und Unterschiede bei den Radsensoren

Bei modernen Fahrzeugen finden sich an allen vier Rädern Radrehzahlsensoren. Diese werden in induktive (passive) und Hallsensoren (aktiv) unterteilt. Der aktive ABS-Sensor wird vom ABS-Steuergerät mit einer definierten Spannung versorgt und ist mit einer Auswertungselektronik ausgestattet.

Dazu werden gegenüber dem Sensor Magnete abwechselnd umgekehrt in einem Kranzring gegenübergestellt. Dieser kann außen liegen, bei neueren Fahrzeugen ist dieser Magnetring häufig Bestandteil der Dichtung von Radlagern. Der passive Sensor ist mit einem Magneten ausgestattet, der Sensor ist auf einen Zahnkranz gerichtet. Die unterschiedliche Distanz zwischen Zahn und „Einkerbung“ bewirkt ein sich änderndes Magnetfeld, das System „erkennt“ das sich drehende Rad.

Aufbau ABS

Insgesamt werden folgende Komponenten benötigt:

– Ventilblock (der angesteuert wird)

– ABS-Steuergerät

– Bremslichtschalter am Bremspedal

– Raddrehzahlsensoren

– Querbeschleunigungs-Geber (bei EPS)

Überprüfung ABS, Raddrehzahlsensoren und andere Komponenten

Die Überprüfung von scheinbar defekten ABS-Sensoren schließt die Überprüfung des gesamten Systems ein. Zunächst wird die Bremsanlage auf Funktion und passende Parameter geprüft (Bremsflüssigkeitsstand, Belagstärke der Bremsbeläge usw.).

Auf einer Hebebühne wird bei sichtbarem Zahnkranz überprüft, ob der Sensor oder der Zahnkranz verschmutzt ist. Außerdem ist der Zahnkranz auf mechanische Beschädigungen zu kontrollieren. Ist auch hier alles in Ordnung, wird der Stecker des Sensorkabels überprüft, ob hier eventuell ein Wackelkontakt oder Korrosion vorliegt. Auch ein etwaiger Kabelbruch muss ausgeschlossen werden. Insbesondere bei älteren Fahrzeugen ist der Bremslichtschalter häufig defekt. Also sollte auch dieser überprüft werden, außerdem noch die betreffenden Sicherungen.

Fehlerdiagnose mit Messgeräten

© Bjoern Wylezich / Shutterstock

Ist der Fehler nach wie vor nicht zu finden, wird der passive Raddrehzahlsensor mit dem Voltmeter oder einem Oszilloskop (optisch) überprüft. Dazu müssen die Arbeitsspannungen bekannt sein. Aktive Sensoren können in der Regel über den Fehlerspeicher ausgelesen werden. Hier wird dann exakt der betreffende Sensor im Fehlerspeicher abgelegt (oder ein anderes Bauteil).

Bei den induktiven ABS-Radsensoren darf zudem keine Messung mit dem Ohmmeter (Widerstand) durchgeführt werden. Das könnte die eingebaute Elektronik zerstören. Je nach Alter des Fahrzeugs muss bei einer erfolgreichen Suche ohne Fehlerspeicher ebenfalls der Fehlerspeicher ausgelesen und gelöscht werden. Wird der Fehler bei entsprechenden Fahrzeugen nicht gelöscht, wird das ABS vom Steuergerät im deaktivierten Modus gehalten.

Wie entstehen Defekte an den ABS-Sensoren?

Aus den verschiedenen Herangehensweisen lässt sich schon ableiten, dass Defekte einen völlig unterschiedlichen Ursprung haben können. Schmutz- und Spritzwasser, eine scheuernde Leitung, Verschmutzungen und mechanische Schäden sind die häufigsten Ursachen.

Die mobile Version verlassen