Wer hat Vorfahrt? Das Reißverschlussverfahren

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Reißverschlussprinzip
© Kichigin / Shutterstock

Schon vor 40 Jahren wurde das Reißverschlussverfahren in Deutschland eingeführt, da wundert es einen doch, dass so viele deutsche Autofahrer scheinbar nicht wissen wie dieses Verfahren funktioniert. Denn wer kennt es nicht – eine Baustelle, ein Unfall oder sonst etwas behindert eine Spur und schon entsteht ein Stau. Woran liegt das und wie funktioniert das Reißverschlussverfahren richtig?

Sicher durch den Herbst

Zu frühes Einfädeln

Endet eine Fahrbahn, sollte das Reißverschlussverfahren angewendet werden, was soviel heißt, dass jedes Fahrzeug auf der weiterführenden Fahrbahn jeweils ein Fahrzeug der endenden Fahrbahn vorlassen sollte. So fädeln die Fahrzeuge sich auf eine Spur ein wie die Zähne eines Reißverschlusses. Damit dieser Vorgang einwandfrei funktioniert und nicht in einem Unfall mit hohen Reparaturkosten endet, müssen die Autofahrer der endenden Fahrbahn allerdings bis zum Ende der Spur fahren und erst kurz vor dem Hindernis beziehungsweise Spurenende einscheren. Denn zu frühes Einscheren führt häufig dazu, dass die eingescherten Autofahrer wiederum ihrerseits keine Fahrzeuge der endenden Spur reinlassen. In Städten sollten sich Autofahrer ab 50 Metern einordnen, auf Landstraßen ab 100 Metern und auf Autobahnen ab 200 Metern. Zu frühes Einfädeln führt sonst häufig zu einem Stau, die Fahrer beider Spuren müssen ihren Teil dazu beitragen.

Wann wird es angewendet?

Wenn es aufgrund einer Baustelle oder sonst einer Behinderung zu einer Verengung der Fahrbahnen kommt und wenn eine zweispurige Fahrbahn einspurig wird. Viele Autofahrer glauben, dass dieses Verfahren auch bei Beschleunigungsstreifen auf Autobahnen angewendet werden soll. Hier findet allerdings Paragraph § 18 Abs. 3 STVO Anwendung, welcher besagt, dass Fahrzeuge der durchgehenden Fahrbahn Vorfahrt haben. Um einen Rückstau zu vermeiden nutzen Sie also die endende Fahrbahn bis kurz vor der Engstelle und denken Sie an die Vorfahrtsreglung an Beschleunigungsstreifen.