Das Wischwasser für die Scheibenwaschanlage wird oft stiefmütterlich behandelt. Oft fällt erst auf, dass kein Wasser mehr im Behälter ist, wenn es dringend benötigt wird. Wann und wie Sie den Wasserstand im Wischwasserbehälter am besten kontrollieren und womit Sie das Wischwasser bei Bedarf auffüllen können, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Wann Wischwasser nachfüllen?
Wenn Sie beim Betätigen der Scheibenwaschanlage ein Brummen oder ein summendes Geräusch hören, aber kein Wasser auf die Scheibe gespritzt wird, ist es höchste Zeit, Scheibenwischwasser nachzufüllen. Das Brummen oder Summen kommt von der Wasserpumpe der Waschanlage. Genauso wie den Motorölstand sollten Sie auch den Stand des Wischwassers regelmäßig kontrollieren. Eine gute Gelegenheit für die Kontrolle ist jeder Tankstopp.
Kaum jemand kann nachhalten, wie oft er die Waschanlage verwendet hat und abschätzen, wie viel Wasser sich noch im Behälter befindet. Insbesondere im Winter, wenn die Straßen häufig nass und mit Schneematsch bedeckt sind, ist ein gut gefüllter Wischwasserbehälter wichtig. Auch vor einer längeren Autofahrt, beispielsweise in den Urlaub, sollten Sie den Flüssigkeitsstand im Wischwasserbehälter kontrollieren und gegebenenfalls auffüllen.
Wie kontrolliert man Scheibenwischwasser?
Für die Kontrolle des Scheibenwischwassers genügt ein Blick in den Motorraum. Der Behälter für das Wischwasser befindet sich bei vielen Fahrzeugen gut erreichbar seitlich neben dem Motor in der Nähe der Kotflügel. Der Behälter ist meist weiß und hat einen blauen Verschluss. Auf dem Verschluss sehen Sie ein Scheibenwischer Symbol mit einer gestrichelten Linie, die einen Wasserstrahl symbolisiert.
Wenn Sie sich nicht sicher sind, wo sich der Wischwasserbehälter in Ihrem Auto befindet, können Sie in der Betriebsanleitung nachsehen. Dort finden Sie in aller Regel ein Bild, das den Blick in den Motorraum von vorne zeigt und auf dem der Wischwasserbehälter markiert ist. Für die Kontrolle müssen Sie den Behälter nicht öffnen. Durch die weiß-transparente Farbe des Behälters können Sie den Flüssigkeitspegel sehr gut erkennen. Sehen Sie keine Wasserlinie im Behälter, dann sollten Sie unbedingt Wischwasser nachfüllen.
Was für Wasser kommt in die Scheibenwaschanlage?
Sie können die Scheibenwaschanlage mit normalem Leitungswasser auffüllen. Destilliertes Wasser ist nicht erforderlich, schadet aber auch nicht. Oft wird für das Nachfüllen destilliertes Wasser empfohlen, da Leitungswasser Kalk enthält. Der Kalk aus Leitungswasser setzt sich in der Regel jedoch erst bei hohen Temperaturen beispielsweise in einem Durchlauferhitzer oder in der Kaffeemaschine ab. Bei den normalen Umgebungstemperaturen im Auto setzt sich praktisch kein Kalk ab.
Scheibenwischwasser Nachfüllen – so gehts
An den meisten Tankstellen stehen Gießkannen mit Wasser bereit, dass Sie zum Auffüllen der Scheibenwaschanlage verwenden können. Zum Nachfüllen öffnen Sie den blauen Verschluss des Wischwassernehälters. Es handelt sich dabei um einen Schnappverschluss, den Sie nicht aufdrehen, sondern einfach an der Lasche nach oben abziehen oder abdrücken können. Den Behälter können Sie bis zum Rand auffüllen. Einen maximalen Füllstand müssen Sie nicht beachten. Wenn beim Nachfüllen etwas Wasser überläuft oder daneben geht, ist dies kein Problem.
Reines Wasser sollten Sie jedoch nur im Notfall nachfüllen. Besser ist es, die Scheibenwaschanlage mit einer geeigneten Reinigungslösung aufzufüllen. Im Sommer und im Winter sollten Sie einen speziellen Scheibenreiniger verwenden, damit die Scheibe wirklich schlierenfrei sauber wird. Im Fachhandel erhalten Sie Konzentrate für den Sommer, die in kleinen Flaschen abgefüllt sind und bequem ins Handschuhfach passen. Die Flaschen sind mit deiner Dosierhilfe ausgestattet, sodass Sie das Konzentrat ganz einfach dosieren können.
Für die richtige Dosierung müssen Sie ungefähr wissen, wie viel Wasser in den Vorratsbehälter der Scheibenwaschanlage passt. Informationen hierzu finden Sie in der Betriebsanleitung Ihres Autos. Für den Sommer sind spezielle Reinigungskonzentrate empfehlenswert, die Eiweiß lösen können. Insektenreste und Blütenpollen bestehen in der Hauptsache aus Eiweiß, das beim Reinigen der Scheibe mit klarem Wasser nur verschmiert und nicht entfernt wird. Im Winter sind dagegen andere Reinigungsmittel für das Wischwasser erforderlich.
Welches Wischwasser im Winter?
Winterdreck auf der Windschutzscheibe mit Resten von Streusalz und Taumitteln stellt andere Anforderungen an das Scheibenwischwasser als Insekten und Staub im Sommer. Rechtzeitig vor dem Winter sollten Sie daher das Wischwasser vom Sommer gegen einen geeignetes für den Winter austauschen. Scheibenwischwasser für den Winter enthält immer ein Frostschutzmittel, damit die Waschanlage und der Behälter nicht schon bei geringen Minusgraden einfrieren.
Das Einfrieren der Waschanlage und des Wischwasserbehälters kann teure Schäden verursachen. Wenn Wasser gefriert, dehnt es sich aus. Wenn der Behälter für das Wischwasser bis zum Rand gefüllt ist, kann das sich ausdehnende Wasser den Behälter beschädigen. Gegebenenfalls kann gefrierendes Wasser auch in der Wischwasserpumpe und in den Leitungen Schäden verursachen. Ein weiteres Problem ergibt sich unter Umständen, wenn das Wasser kurz vor dem Gefrieren ist. Wenn Sie dann die Waschanlage betätigen, spritzt zwar vielleicht etwas Wasser auf die Scheibe, das gefriert jedoch in der Regel sofort und Sie sehen so gut wie nichts mehr. Auch sind dann die Spritzdüsen zugefroren.
Im Handel erhalten Sie Reinigungskonzentrate, die Sie in einem bestimmten Verhältnis mit Wasser mischen müssen, um einen bestimmten Frostschutz zu erreichen. Halten Sie sich dabei an die Vorgaben des Herstellers. Diese Reinigungskonzentrate enthalten neben dem Frostschutz auch Reinigungsmittel, die auf den Winterbetrieb abgestimmt sind. Zum Wechsel des Wischwassers müssen Sie nur den Wasserbehälter leeren. Beispielsweise indem Sie mehrfach die Scheibenwaschanlage betätigen, bis kein Wasser mehr auf die Scheibe gespritzt wird. Ein Ausspülen des Behälters ist nicht erforderlich. Wischwasser für den Winter sollten Sie aber nicht mit Wischwasser für den Sommer mischen.
Kann ich Scheibenwischwasser für den Winter selbst herstellen?
Sie können sich einen Scheibenreiniger für den Winter im Prinzip selbst herstellen. Für ein selbst hergestelltes Winter-Wischwasser mischen Sie eine Wasser-Spülmittel-Lösung mit Brennspiritus oder Bioethanol. Bei 10 % Alkoholanteil gefriert diese Mischung erst bei -4°. Wenn Sie den Anteil des Alkohols auf 30% erhöhen, gefriert das Wischwasser durchschnittlich erst bei -15°. Allerdings sollten Sie bedenken, dass der Alkohol stark riecht und über die Lüftungsanlage in den Innenraum gelangt.
Bei einer selbst gemischten Wischwasserlösung mit Alkohol sollten Sie daher vor der Betätigung der Scheibenwaschanlage immer die Lüftung ausschalten, damit die Alkoholdämpfe nicht in den Innenraum gelangen können. Auf keinen Fall sollten Sie Frostschutzmittel für das Kühlwasser in das Scheibenwischwasser mischen. Frostschutzmittel verschmiert die Scheibe und kann die Waschanlage beschädigen. Der Preis für ein selbst gemachtes Winter-Wischwasser ist etwas günstiger als der für ein fertig gekauftes Konzentrat, das Sie mit Wasser verdünnen müssen. Der Preisunterschied ist jedoch nicht sehr gravierend, sodass sie überlegen sollten, ob sich der Aufwand lohnt, das Wischwasser für den Winter selbst zu mischen.