Der britische Luxus-Autohersteller Bentley gehört seit 1998 zur Volkswagen AG. Queen Elisabeth II fährt zu repräsentativen Anlässen in einer Bentley State Limousine, von der es nur zwei Exemplare weltweit gibt. Der Wert des Fahrzeugs beläuft sich auf 11 Millionen Euro.
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Die Gründung der Automarke Bentley Motors Ltd. geht auf das Jahr 1919 zurück: Im Londoner Stadtteil Cricklewood gründete der leidenschaftliche Rennfahrer Walter O. Bentley das Unternehmen. Der Fokus der Produktion lag am Anfang auf Rennwagen. Bentley gewann 1924, 1927, 1928, 1929 und 2003 das 24-Stunden-Rennen von Le Mans.
Von 1921 bis 1929 produzierte Walter Bentley den Bentley 3L. Das wichtigste Ziel dabei war Geschwindigkeit. Bereits mit diesem ersten Wagen gelangt es ihm, 100 Meilen pro Stunde zu erreichen. 1926 folgte der Bentley 6 1/2L, der Sechszylinder „Speed Six“.
Allerdings stiegen mit der Produktion von immer schnelleren, größeren, prestigeträchtigen Autos auch die Kosten. Der Bentley 8L erschien in der Zeit der Weltwirtschaftskrise. Trotzdem wurde er überaus erfolgreich verkauft. Lange konnte sich das Unternehmen allerdings nicht halten: In etwa zehn Jahren fertigte Bentley 3.051 Chassis für vier Basismodelle und zwei Modellvarianten. Dann war das Unternehmen zahlungsunfähig.
Im November 1931 kaufte der bisherige Konkurrent Rolls-Royce das Unternehmen und änderte den Unternehmensnamen in Bentley Motors 1931 Ltd. Der Bentley 3 1/2L und der 4 1/4L basierten auf Rolls Royce-Technik. In der Folgezeit entstanden bei beiden Marken verschiedene baugleiche Modelle. Dazu gehörten der Bentley Mark VI und der Rolls-Royce Silver Wraith. Die Marke Bentley büßte dadurch viel an Glanz und Bedeutung ein.
Erst in den 1980er Jahren erholte sich Bentley wieder: 1982 und 1985 präsentierte das Unternehmen den Bentley Mulsanne Turbo und den Bentley Turbo R. Beide Modelle waren in erster Linie sportlich ausgerichtet und sprachen darum eine jüngere Zielgruppe an. 1990 hatte die Marke Bentley nicht nur ihre Eigenständigkeit wieder, sondern auch in Bezug auf die Verkaufszahlen die Nase vorn.
1998 übernahm Volkswagen den Doppelkonzern Bentley und Rolls Royce für 1,44 Milliarden Deutsche Mark (736 Millionen Euro). Bentley profitierte von der Zusammenarbeit mit dem VW-Partner Audi: Schon 2003 gewann Bentley im Jahr 2003 erneut die „24-Stunden von Le Mans“.
Aktuelle Modelle sind zum Beispiel die Limousinen Continental Flying Spur und Armage, die Cabrios GTC und Azure II sowie das Coupé Continental GT. Zum goldenen Thron-Jubiläum im Jahr 2002 machte die britische Luxusmarke Königin Elisabeth II ein majestätisches Geschenk: Sie erhielt als Präsent die Bentley State Limousine, von der es insgesamt nur zwei Exemplare weltweit gibt.
Der Firmensitz von Bentley befindet sich seit 2002 in Crewe in der britischen Grafschaft Cheshire. In Bentleys dortigem Stammwerk werden die W12-Motoren von Hand hergestellt.
Bentley gehört seit 1998 zur Volkswagen AG. Seit Januar 2022 ist Bentley im Volkswagen-Konzern Teil der Audi Group.
2003 präsentierte Bentley den Zweitürer Continental Gran Turismo, der sich an der Technik des Oberklasse-VW Phaeton orientiert. Diese Einstiegsbaureihe gab es als Limousine Flying Spur und als Cabriolet. Seit 2018 wird der Bentley Continental GT in der vierten Generation angeboten.
Der Bentley Flying Spur löste 2013 den Bentley Continental Flying Spur ab. Seit 2020 ist die Limousine in der zweiten Generation auf dem Markt. 2021 wurde das Oberklassemodell darüber hinaus als besonders luxuriös ausgestatteter Mulliner präsentiert.
Der Bentley Mulsanne wurde von 2009 bis 2020 gebaut. Die Oberklasselimousine ist das Flaggschiff der Marke. Im Juni 2016 erfuhr das Modell ein Facelift und wurde erstmals auf dem Genfer Auto-Salon präsentiert.
2016 stieg Bentley mit dem luxuriösen Bentayga in das SUV-Segment ein. Es gibt seit 2021 eine Hybridversion, mit der sich bis zu 50 Kilometer rein elektrisch fahren lassen. Im Jahr 2026 soll die Marke elektrisch werden.
Den meisten Umsatz erzielte Bentley 2020 in Nord- und Südamerika: Das Unternehmen verkaufte 3.035 Fahrzeuge, vier Prozent mehr als im Vorjahr. Der zweitwichtigste Markt war China, wo Bentley insgesamt 2.880 Fahrzeuge absetzte. Auf dem europäischen Festland gelang es, 2.193 Fahrzeuge zu verkaufen, 599 davon in Deutschland. Die beliebteste Modellreihe war der Continental GT mit 411 Fahrzeugen. Der Gesamtumsatz der Marke lag im Jahr 2020 bei 2,0 Milliarden Euro.
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