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Lancia

Es war vor allem der Anspruch an Innovationen und Entwicklungsgeschwindigkeit, die die italienische Traditionsmarke Lancia über die Landesgrenzen hinaus berühmt machte. Inzwischen gibt es die Fahrzeuge in Deutschland nicht mehr zu kaufen. 2017 nahm der Turiner Autobauer auch das letzte verbliebene Fahrzeug, den Lancia Ypsilon, aus dem Vertriebsprogramm. Nur in Italien ist der Kleinwagen, der mehrere Modellpflegen erfuhr, weiterhin erhältlich.

Aber die Italiener planen ein internationales Comeback: Ab 2024 sollen drei Fahrzeuge präsentiert werden, unter anderem eine elektrische Version des Lancia Ypsilon. Diese soll in Belgien, Deutschland, Frankreich, Österreich und Spanien erhältlich sein.

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Geschichte von Lancia

Im November 1906 gründeten Vincenzo Lancia und sein Freund Claudio Fogolin, ein ehemaliger Fiat-Versuchsfahrer das Unternehmen Lancia. Ihr Ziel war die Entwicklung eines besseren Autos für Rennsport begeisterte. 1908 präsentierte das junge Unternehmen sein erstes Automobil, den Tipo 51 beziehungsweise 12 HP. Später bekam das Fahrzeug den Namen Alpha. Es handelte sich um einen Reihenvierzylinder mit Seitenventilen und einer Höchstgeschwindigkeit von etwa 90 Stundenkilometern, der bis 1909 in Produktion blieb.

Als Unternehmenslogo diente ab 1911 ein Schwungrad mit einer Lanze (italienisch „Lancia“), eine Hommage an den Unternehmensgründer Vincenzo Lancia.

Im Jahre 1913 folgte der Lancia Theta. Dabei handelte es sich um das erste Auto in Europa, das eine elektrische Anlage, einen Anlasser und ein beleuchtetes Cockpit besaß.

10 Jahre später gelang Lancia eine weitere Pionierleistung: Das Unternehmen präsentierte mit dem Lancia Lambda das erste Fahrzeug mit einer selbsttragenden Karosserie. Dadurch ließen sich bei der Automobilproduktion die Materialkosten und das Gewicht der Fahrzeuge stark reduzieren. Mit ihren neuen Technologien nahmen die beiden Lancia-Modelle Theta und Lambda einen großen Einfluss auf den Automobilbau.

Vincenzo Lancia starb 1937 im Alter von 56 Jahren an einem Herzinfarkt. Daraufhin übernahmen sein Sohn Gianni und dessen Frau Adele Miglietti die Führung des Unternehmens.

Während des Zweiten Weltkriegs fertigte Lancia Lkw. Nach Kriegsende konzentrierte sich das Unternehmen erneut auf die Pkw-Herstellung.

Der Lancia Aurelia (1950 – 1951) war eines der erfolgreichsten Gran Turismo-Autos der Nachkriegszeit.  Er gehörte zur oberen Mittelklasse und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h.  Eine Besonderheit war der laufruhige Motor, der es auf bis zu 5.000 Umdrehungen pro Minute brachte.

1955 verkaufte Lancia die Mehrheit am Unternehmen an die Italcementi-Gruppe. Allerdings gelang es nicht, die hohen Investitions- und Entwicklungskosten auszugleichen.

1969 übernahm Fiat das hoch verschuldete Unternehmen für einen symbolischen Betrag. Ab 1971 rollte der legendäre Lancia Stratos vom Band, der sich an der amerikanischen Corvette Stingray orientierte.

Ab 1972 rollte unter der neuen Führung der Mittelklassewagen Beta vom Band. Zunächst war das Fahrzeug als viertürige Schräghecklimousine (Berlina) erhältlich. Das Coupé folgte ein Jahr später. Ab 1974 kamen zusätzlich das Kombicoupé HPE und der Spider auf den Markt. Das sportliche Mittelmotor-Coupé Montecarlo folgte 1975.

In den 1980er Jahren wurde der Lancia Delta in Schweden als Saab 600 verkauft. Zwischen 1984 und 1994 teilte sich der Lancia Thema das „Type Four“-Chassis mit Saab 9000, Fiat Croma und Alfa Romeo.

Die Bezeichnung der Lancia Fahrzeug-Modelle

Ein Markenzeichen von Lancia ist die Verwendung von Buchstaben des griechischen Alphabets, um seine neueren Modelle wie Ypsilon, Musa und Delta zu benennen.

Bis 1919 richtete sich der Name noch nach der Motorleistung des jeweiligen Modells. Eine Zeit lang erhielten die Autos Ortsnamen, die mit dem Buchstaben A begannen, wie Appia (die sogenannten A-Modelle). Weitere Modelle mit Namen von Römerstraßen folgten. Dazu gehörten etwa der Flaminia oder der Flavia (die sogenannten F-Modelle).

Ab 1972 traten wieder Bezeichnungen aus dem griechischen Alphabet in den Vordergrund: Beta, Delta, Gamma sowie griechische Begriffe wie Stratos, Thema und Dedra. Dabei ist es geblieben.

Lancia heute

Aktuell bietet der italienische Autohersteller nur ein einziges Modell an: den Lancia Ypsilon. Der Kleinwagen, der im Laufe seines Daseins mehrere Modellpflegen erfuhr, basiert nach wie vor auf der Plattform von 2003. Er ist ausschließlich in Italien erhältlich.

Geplant ist, die Marke Lancia neu zu beleben und zu einer Premium-Marke des Stellantis-Konzerns zu machen. Ab 2024 ist die Präsentation des elektrifizierten Ypsilon geplant. Allerdings soll Lancia nicht global vermarktet werden, sondern sich auf Europa konzentrieren. Das soll die Kosten in überschaubarem Rahmen halten. Neben 100 Verkaufsstellen in 60 europäischen Städten ist ein leicht zugänglicher Online-Verkauf geplant.

Firmensitz von Lancia

Der Sitz des italienischen Autobauers Lancia befindet sich in Turin (Italien).

Gehören weitere Marken zu Lancia?

1969 übernahm der italienischen Autobauer Fiat das Unternehmen. Seit 2021 ist Lancia eine Marke des internationalen Automobilkonzerns Stellantis. Zu dem Autoriesen gehören unter anderem die Abarth, Alfa Romeo, Chrysler, Citroën, Dodge, DS Automobiles, Fiat, Maserati, Opel, Peugeot und Vauxhall.

Hauptabsatzmärkte und Umsatz

Bedingt durch die Ein-Markt- und Ein-Modell-Politik des Unternehmens, ist Italien der Hauptabsatzmarkt des Lancia Ypsilon. Der Kleinstwagen gehört in seiner Heimat zu den beliebtesten Fahrzeugen: 2019 gelang es dem Unternehmen, rund 34.700 Fahrzeuge abzusetzen.

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