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Getriebeteile für MOTORRÄDER

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Was ist das Getriebe?

Jedes mit einem Motor ausgestattete Fahrzeug verfügt über ein Getriebe, welches die Leistung des Motors aufnehmen und übertragen soll. Dabei spricht man auch von der Übertragung des Drehmoments. Eine wichtige Kennzahl stellt die Drehzahl dar, denn jeder Gang erfordert eine andere Getriebeübersetzung. Nur so kann die Drehzahl in jenem Bereich gehalten werden, in dem der Motor die optimale Leistung abgibt. Für Dieselmotoren liegt der typische nutzbare Drehzahlbereich bei etwa 1500 - 5500, bei Benzinmotoren bei 1500 - 8000 Touren.

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Was gehört zum Getriebe?

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Aufgabe von Getrieben

Getriebe werden benötigt, die Drehenergie des Motors angepasst an die geschwindigkeitsabhängige Raddrehzahl zu übertragen. Neben Getrieben, welche Motor- und geschwindigkeitsabhängige Raddrehzahlen harmonisieren, übernehmen Differenzialgetriebe den Ausgleich der unterschiedlichen Raddrehzahlen, bedingt durch die geringe Drehzahl des kurveninneren bzw. die höhere Drehzahl des kurvenäußeren Rades. Bei den Getrieben, welche Drehmoment und Drehzahl des Motors anpassen, wird nach Automatikgetrieben und Schaltgetrieben unterschieden. Dazu kam das sogenannte DSG-Getriebe.

Unterschied Automatikgetriebe und Schaltgetriebe

Beim Vergleich von Schaltgetriebe und Automatikgetriebe wird deutlich, dass Getriebeöle völlig unterschiedliche Aufgaben haben können. Beim Schaltgetriebe werden vereinfacht erklärt Zahnräder mit unterschiedlichen Größen und damit unterschiedlichen Drehzahlen ineinander geschaltet. Dazu wird die Drehbewegung der zu verbindenden Zahnräder durch Synchronringe ermöglicht. Diese Prozesse in ihrer Gesamtheit legen nahe, dass zwischen den Zahnrädern und auch den Synchronringen viel mechanische Reibung entsteht. Daher dienen Getriebeöle für Schaltgetriebe vornehmlich der Schmierung. Daneben führen sie aber auch die bei der Reibung entstehende Wärme ab.

Welche Spezifikationen für Hydraulik- und Getriebeöle gibt es?

Getriebeöle für Schaltgetriebe

Bei der Spezifikation haben sich die US-Vorgaben des "American Petroleum Institute", kurz API, durchgesetzt. Es handelt sich nicht um Qualitätsmerkmale, sondern vielmehr um technische Spezifikationen. Es wird derzeit vor allem unterteilt von API GL-1 bis API GL-5. API GL-1 Getriebeöle sind geeignet für spiralverzahnte Kegelräder, Schneckengetriebe (Lenkung) und generell bei geringen Gleitgeschwindigkeiten. API GL-2 ist für Schneckengetriebe geeignet, bei denen höhere Temperaturen entstehen, beispielsweise durch höheren Gleitanpressdruck.

API GL-3 Getriebeöle eignen sich für spiralverzahnte Kegelräder mit eher durchschnittlichen Beanspruchungen bei Drehzahl, Last und daraus resultierend Temperatur. API GL-4 kommen bei höher beanspruchten Transaxialgetrieben mit Achsversatz zum Einsatz. API GL-5 vornehmlich bei Hypoidverzahnungen. Die heute relevanten Getriebeöle stellen die Spezifikationen API-GL-3 bis API GL-5 dar. Neben dieser Spezifikation erfolgt noch eine Angabe der Viskosität. Es müssen unbedingt die Freigaben der Fahrzeughersteller beachtet werden.

Hydrauliköle für Automatikgetriebe

Automatikgetriebeöle (ATF von Autotransmission Fluid) wiederum müssen gänzlich andere Anforderungen erfüllen. Es handelt sich um Hydrauliköle, die in der Schieberplatte des Getriebes Ventile hydraulisch schalten. Die erforderliche hohe Scherfestigkeit wird aber insbesondere anhand der hydraulischen Kraftübertragung im Wandler deutlich. Der Kraftschluss zwischen Getriebe und Motor wird durch das Automatikgetriebeöl im Wandler hergestellt. Bedingt durch den Aufbau und die Funktionsweise von Automatikgetrieben müssen diese Getriebeöle hohe Temperaturen aushalten.

Die Spezifikation erfolgt hier etwas anders. Vor allem Ford (Mercon) und General Motors (Dexron) haben ihre Anforderungen an Automatiköle definiert und intern über die genannten Spezifikationen festgelegt. Andere Getriebebauer bzw. Autohersteller haben diese Spezifikationen übernommen und teilweise durch eigene Angaben ergänzt. Daher sind die Spezifikationen etwas weniger gut übersichtlich. Bei Automatikgetriebeölen sind zwingend die Freigaben und Erklärungen seitens des Fahrzeugherstellers zu beachten.

Können Getriebeöle mit unterschiedlichen Spezifikationen gemischt werden?

Nun stellt sich für Autobesitzer natürlich die Frage, ob beispielsweise unterschiedliche API-Spezifikationen oder bei den Hydraulikölen verschiedene Mercon und Dexron Spezifikationen miteinander gemischt werden können. Die Antwort lautet klar nein! Auch können durch den Hersteller freigegebene Öle nicht nur solche mit einer anderen Spezifikation ersetzt werden. Abhängig davon, welches API-Öl fälschlich eingefüllt wird, erhöht sich der mechanische Verschleiß, umgekehrt kann aber auch die Reibung zu gering ausfallen. Es dürfen also immer nur die Öle eingefüllt werden, für die eine Freigabe vorliegt.

Wann sollte das Getriebeöl im Schaltgetriebe bzw. Automatikgetriebe gewechselt werden?

Hier haben die Autohersteller selbst für eine größtmögliche Verwirrung gesorgt. Zu vielen Getrieben wird dem Neuwagenkäufer seit vielen Jahren mit auf den Weg gegeben, dass die Getriebe seines Fahrzeugs wartungsfrei oder nahezu wartungsfrei (einmaliger Ölwechsel) seien. Das ist eine irreführende Antwort, denn es wird von einer lebenslangen Ölfüllung gesprochen. Gleichwohl ist der Lebenszyklus eines Fahrzeugs begrenzt.

Die meisten Autos besitzen einen Lebenszyklus zwischen acht und maximal 15 Jahren. Damit bezieht sich die angebliche Wartungsfreiheit also doch auf einen begrenzten Zeitraum. Besonders problematisch wird diese Aussage dadurch, dass man auch von einer durchschnittlichen Kilometerleitung ausgeht. In den 1990ern kam diese Verkaufsstrategie auf, zu behaupten, dass die Wartungskosten durch Wartungsfreiheit oder maximale Beschränkung deutlich geringer ausfallen würden. Ein besonders gutes Beispiel stellen die Automatikgetriebe von Mercedes-Benz dar, die ab Mitte der 1990er angeboten wurden.

Hier fehlte gar der Ölmessstab und wurde durch einen Blinddeckel ersetzt. Danach kam es zu häufigen Aussetzern und Problemen bei den Getrieben. Der Knackpunkt ist ganz einfach, da auch jedes beanspruchte Öl eine Materialermüdung erfährt. Sei es die Ansammlung von Partikeln, eine Verschlechterung der Schereigenschaften aufgrund von hohen Temperaturen usw. Früher wurden Getriebeölwechsel folgendermaßen durchgeführt: es gab einen großen und einen kleinen Wartungsplan. Bei jedem großen Wartungsplan wurde das Getriebeöl erneuert, bei jedem kleinen Service vielleicht der Ölstand überprüft.

Es ist schwer, hier also eine pauschale Antwort zu treffen. Bei den bereits erwähnten Mercedes Automatikgetrieben sollte ein Ölwechsel nach 80.000 bis 100.000 km erfolgen. Sie können Sie bei den Anforderungen beim eigenen Fahrzeug gegebenenfalls über Foren im Internet informieren. In modellspezifischen Internetforen ist noch am ehesten ersichtlich, ob ein fehlender Ölservice mit einer auffälligen Häufigkeit zu anderen Schäden führt. Ansonsten empfehlen wir die Überprüfung des Ölstands alle 50.000 km, den Ölwechsel nach 80.000 bis 100.000 km, wobei auch die individuelle Beanspruchung eines Fahrzeugs eine Rolle spielt.

Wie wird das Getriebeöl gemessen und aufgefüllt?

Vorgehen beim Schaltgetriebe

Auch hier muss zwischen Automatik- und Schaltgetrieben unterschieden werden. Beim Schaltgetriebe finden Sie am Getriebegehäuse an der Unterseite eine Ölablassschraube (meist Außensechskant oder Inbus), seitlich eine Einfüllschraube. Die untere Kante der Einfüllschraube ist in der Regel der benötigte Ölstand. An der Ablassschraube kann ein Magnet integriert sein, der Metallspäne hält.

Vorgehen beim Automatikgetriebe

Beim Automatikgetriebe erfolgen Nachfüllen und Kontrollieren des Ölstands etwas anders. Das Automatikgetriebe ist mit einem Ölmessstab ausgestattet, der in den Motorraum reicht. Der Motor muss laufen, während der Wählhebel des Getriebes auf "N" oder "P" steht. Es sind die Markierungen im Ölpeilstab zu beachten. Bitte bedenken Sie, dass der abgelesene Ölstand bei stehendem Motor keine Aussagekraft besitzt! An der Unterseite des Getriebes befindet sich eine Ablassschraube. Teilweise finden sich auch am Wandler Ablassschrauben. Zusätzlich ist in Automatikgetrieben ein Getriebeölfilter zu finden.

Dazu muss die Getriebeölwanne demontiert werden. Bitte beachten Sie die Besonderheiten beim Anziehen von Ölwannen (über Kreuz oder spiralförmiges Anziehen der Schrauben in mehreren Arbeitsschritten und Drehmomenten, beschrieben im jeweiligen Werkstatthandbuch). Beim Nachfüllen wir erst eine bestimmte Ölmenge eingefüllt. Dann wird der Motor gestartet und der Ölstand überprüft. Noch fehlendes Öl wird nun nachgefüllt. Das Auffüllen des Automatiköls erfolgt über den Peilstabschaft.

Wie lange kann ohne Getriebeöl gefahren werden?

Automatikgetriebe

Ein zu hoher Ölstand kann zum Aufschäumen des Öls führen. Beim Automatiköl tauchen die Bremsbänder nun gegebenenfalls in Öl. Bei einem zu niedrigen Ölstand können die Ventile im Schiebergehäuse eventuell nicht mehr exakt geschaltet werden, der Kraftschluss im Wandler wird nicht erreicht. Entsprechend der vorhandenen Elektronik führt der nun gemessene Öldruck eventuell zum Schalten des Notlaufprogramms. Ohne Öl kann das Automatikgetriebe überhaupt nicht arbeiten.

Schaltgetriebe

Beim Schaltgetriebe führt ein zu geringer Ölstand zu einem schlechteren Schmieren der Zahnräder und Synchronringe sowie der Getriebewellenlager. Mit einem zu niedrigen Ölstand steigt also der Verschleiß signifikant an. Ohne Getriebeöl sollte ebenso wenig gefahren werden wie ohne Motoröl. Denn dann kann es jederzeit zu einem kapitalen Getriebeschaden kommen.

Differenzialgetriebe

Auch bei Differenzialgetrieben wird immer wieder suggeriert, dass diese wartungsfrei seien. Dennoch empfiehlt sich auch hier ein regelmäßiges Überprüfen von Ölstand und der Ölwechsel in großen Abständen, die von der Kilometerleistung abhängen. Oder bei wenig Kilometerleistung nach einem festgelegten Zeitzyklus.