Hauptbremszylinder
Eines der wichtigsten Systeme in Ihrem Auto ist das Bremssystem. Sie nutzen es jeden Tag mehrfach, ohne dass Sie darüber groß nachdenken. Jedes Auto, egal wie alt, verfügt über einen Hauptbremszylinder. Er wird auch einfach nur Hauptzylinder genannt und ist dafür verantwortlich, den Druck, den Sie auf das Bremspedal Ihres Fahrzeugs ausüben, in hydraulische Bremskraft zu transferieren. Ein Hauptbremszylinder kommt sowohl in Trommelbremsen als auch in Scheibenbremsen zum Einsatz. Ist der Hauptbremszylinder Ihres Pkws kaputt, können Sie bei Motointegrator schnell einen hochqualitativen Ersatz bestellen.
Zum Fahrzeug passende Produkte: Suzuki VITARA (LY) 1.6, Leistung: 116 PS/85 kW (ändern)
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Funktionsprinzip Bremsanlage und Hauptbremszylinder (HBZ)
Der Hauptbremszylinder ist ein Bauteil, das erheblich zur Sicherheit beiträgt. Über den Bremszylinder wird der Druck der Bremsflüssigkeit auf die vier Räder übertragen. Dabei arbeitet der Hauptbremszylinder kombiniert mit dem Bremskraftverstärker und auch dem ABS-System des Fahrzeugs.
Der Hauptbremszylinder befindet sich im Motorraum an der Spritzwand (zwischen Windschutzscheibe und Motorraum), direkt über dem Bremspedal. Wird das Bremspedal betätigt, drückt am Hauptbremszylinder eine Kolbenstange mit der verstärkenden Kraft des Bremskraftverstärkers auf den Kolben im HBZ. Dieser drückt nun die Bremsflüssigkeit in die beiden abgehenden Leitungen. Bei den meisten Fahrzeugen bestehen diese beiden Bremskreise aus einer diagonalen Anordnung, also vorne links und hinten rechts bzw. vorne rechts und hinten links. Dadurch wird sichergestellt, dass das Fahrzeug beim Ausfall eines Bremskreises nicht absolut einseitig bremst.
Welche Defekte gibt es an Hauptbremszylindern?
Je nach Fahrzeugmodell kann dabei unter dem Armaturenbrett (zwischen Bremspedalhebel und Kolbenstange des Bremskraftverstärkers) zunächst der Abstand eingestellt werden. Dieser sollte so sein, dass das Pedal nicht nach unten durchfällt. Der mit Abstand häufigste Defekt an einem Hauptbremszylinder sind defekte Dichtlippen, also austretende Bremsflüssigkeit. Dadurch kann der Bremsdruck nicht so gut und dauerhaft aufgebaut werden. Insbesondere, wenn Sie auf dem Bremspedal stehen und dieses leicht nach unten weg sinkt, könnte es ein Defekt am HBZ, aber auch an den Bremssätteln sein. Auch Wasser oder Luft in der Bremsflüssigkeit kann diese Symptome auslösen (beide Medien lassen sich komprimieren).
Vermeintliche Schäden am HBZ, die jedoch von anderen Bauteilen ausgehen
Um mehr Bremsdruck aufbauen zu können, ist zwischen Bremspedal und Bremszylinder direkt an der Rückseite der Bremskraftverstärker, der wie eine Trommel aussieht. Darin ist eine Membran und Kammern mit Unterdruck. Darüber wird der Bremsdruck verstärkt. Benötigen Sie außergewöhnlich viel Kraft schon für mäßige Bremser, kann es darauf hindeuten, dass nicht genug Unterdruck vorhanden ist. Entweder verliert das System dann an Unterdruck, oder die Unterdruckpumpe arbeitet nicht mehr ordnungsgemäß.
Hauptbremszylinder und ABS
Bei modernen Fahrzeugen ist außerdem noch
das ABS-System zwischen Hauptbremszylinder und Bremssätteln angeordnet. Es kann den Bremsdruck entsprechend seiner Parameter steuern, also beim Blockieren der Räder den Bremsdruck auf diesem Rad vermindern. Am Bremspedal ist das durch ein "Ruckeln" des Pedals zu spüren. Bei älteren Fahrzeugen, die an der Hinterachse noch mit Bremstrommeln ausgestattet sind, kann nach dem Bremszylinder zudem ein Proportionsventil folgen, da Scheiben- und Trommelbremse einen jeweils anderen Bremsdruck benötigen. Bei vielen Fahrzeugen ist aber anstelle eines Proportionsventils ein Bremskraftregler an der Hinterachse vorhanden, der auch gewichtsabhängig den Bremsdruck steuert.
Der Ausbau des Hauptbremszylinders
Den Ausbau des Hauptbremszylinders sollten ausschließlich ausgebildete Fachkräfte durchführen. Schon den Bremspedalweg einstellen ist schwierig. Soll aber der Hauptbremszylinder ersetzt werden, muss auch das Kolbenstangenspiel zwischen Hauptbremszylinder und Bremskraftverstärker eingestellt werden. Dazu besitzen Werkstätten spezielles Werkzeug, welches abhängig ist vom Hersteller. Zudem sollte vor dem Ausbau des Hauptbremszylinders zudem zunächst überprüft werden, ob der vorliegende Defekt überhaupt auf den HBZ zurückzuführen ist. Dazu wird ein Manometer an das Bremssystem angeschlossen. Anschließend wird der Bremsdruck nach einem konkret vom Hersteller vorgegebenen Verfahren gemessen. Sowohl das Vorgehen bei der Messung als auch die erzielten Drücke sind dabei entscheidend und entsprechend aussagekräftig.
Wieso entstehen Defekte am Hauptbremszylinder nach (Pedal-)Lüften?
Eigentlich ist diese Frage falsch formuliert, doch so wird sie oft gestellt. Nach dem Entlüften der Bremsanlage ist oftmals scheinbar nach dem Losfahren kein Bremsdruck vorhanden beim ersten Bremsen. Das liegt daran, dass beim Entlüften der gesamte Unterdruck im Bremskraftverstärker "aufgebraucht" wurde. Das heißt, die Vakuumpumpe muss erst wieder einen entsprechenden Unterdruck im Bremskraftverstärker herstellen.
Dieselbe Frage wird aber auch dem Wechseln der Bremsbeläge immer wieder gestellt. Dabei werden die Kolben an den Bremssätteln komplett zurückgestellt und dann die Bremsbeläge bzw. Bremssteine eingesetzt. Wird nun einfach losgefahren, würde beim Fahrer bei den ersten Bremsversuchen regelrecht das Bremspedal durchfallen, ohne dass Bremskraft entstanden wäre. Das liegt daran, dass die Kolben in jedem Bremssattel erst wieder weit genug nach außen gedrückt werden müssen, damit die Bremsbeläge fast an der Bremsscheibe anliegen. Der Hauptbremszylinder weist aber keinen Defekt auf.