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Keilriemen und Keilrippenriemen

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Wie wird der Keilriemen angetrieben?

Der Antriebsriemen wird von der Kurbelwelle angetrieben. An der Stirnseite befindet sich eine Riemenscheibe. Über Umlenkrollen wird er dann mit verschiedenen Aggregaten verbunden. Bei aktuellen Fahrzeugen sind das in der Regel die nachfolgenden Bauteile:

- Lichtmaschine (Generator)

- Servopumpe (Hydraulikpumpe für das Servoöl)

- Luftpumpe oder/und Unterdruckpumpe

- Wasserpumpe

- Klimakompressor

- Lüfterrad für Kühler (über eine Viskokupplung)

Oftmals befinden sich aufgrund der zahlreichen Aggregate auch zwei Keilriemen am Motor. Welche Aggregate von welchem Keilriemen angetrieben werden, unterscheidet sich von Motor zu Motor und von Hersteller zu Hersteller.

Was ist der Unterschied zwischen Keilriemen, Keilrippenriemen, Zahnrippenkeilriemen und Zahnriemen?

Der Zahnriemen wird für die Motorsteuerung eingesetzt. Es handelt sich um einen Riemen mit Zähnen, der auf den Zahn genau eingesetzt werden muss. Bei den Keilriemen ist das nicht der Fall. Dieser ist auch nicht mit dem Zahnrippenriemen zu verwechseln. Die Zähne des Zahnrippenriemens müssen nicht auf den Zahn genau auf ein Zahnrad gesetzt werden. Der Zahnrippenriemen ist wie ein herkömmlicher Keilriemen, nur, dass dieser Keil an der Innenseite des Riemens in einem regelmäßigen Abstand unterbrochen ist.
Dadurch wird der Zahnrippenriemen beweglicher, aber auch in der Herstellung etwas kostspieliger. Doch diese herkömmlichen Antriebsriemen sind immer weniger anzutreffen. Stattdessen kommen immer häufiger Keilrippenriemen zum Einsatz. Das sind im Prinzip mehrere dünne Keile nebeneinander. Das können üblicherweise drei, vier oder fünf Rippen nebeneinander sein. Dadurch werden die Riemen breiter, können also mehr Kraft übertragen, da die Auflagefläche vergrößert wird. Außerdem sind sie auch deutlich langlebiger, weil sich die Spannung breitflächiger verteilt.

Warum quietscht der Keilriemen?

Ein quietschender Keilriemen ist oft ein Indiz dafür, dass die Wartung vernachlässigt wurde. Der Keilriemen quietscht, da er nicht ausreichend gespannt ist. Das kann durch Materialermüdung der Fall sein. Deshalb muss die Spannung des Keilriemens bei jedem Kundendienst überprüft werden. Oder, wenn gerade ein neuer Keilriemen aufgesetzt wurde, dass dieser eben nicht ausreichend gespannt wurde. Besonders, wenn sich Feuchtigkeit am Riemen niederschlägt, kann es auch zum Quietschen kommen.
Immer wieder ist von dem Trick zu hören, etwas Öl aufzuträufeln. Das sollte nicht gemacht werden, da der Riemen so komplett durchdrehen könnte. In sehr seltenen Fällen ist der Keilriemen zu fest gespannt. Dann jedoch kommt es sehr schnell zu einer enormen Wärmeentwicklung und der Keilriemen kann verbrannt riechen, außerdem reißen. Das kann auch bei einem permanent quietschenden Keilriemen der Fall sein. Meist quietscht ein Keilriemen jedoch nur in einem bestimmten Drehzahlbereich. Auf jeden Fall sollte die Fachwerkstatt so schnell wie möglich aufgesucht werden, um dieses Problem zu lösen. Andernfalls kann es zu einem gerissenen Zahnriemen kommen.

Kann man ohne Keilriemen weiterfahren?

Reißt nun der Antriebsriemen, stellt sich natürlich die Frage, ob es sich so weiterfahren lässt. Das kommt auf mehrere Faktoren an. Zum einen, wie viele Keilriemen verbaut sind und was diese antreiben. Oft hängen Klimaanlage und Servolenkung an einem Riemen. Dann können Sie weiterfahren, aber das Einparken wird zum echten Hindernis, da sich die Lenkung kaum noch betätigen lässt. Außerdem müssen Sie auf die Klimaanlage verzichten. Das sollte ebenfalls nicht zu lange sein, da durch dauerhaften Stillstand Korrosion an der Klimakupplung am Kompressor einsetzen kann.
Ist jedoch der Keilrippenriemen betroffen, der auch die Lichtmaschine oder eine etwaige Luftpumpe antreibt, kann es sogar gefährlich werden. Manche Motoren versorgen den Bremskraftverstärker so mit Unterdruck. Zudem kann die Luft für zahlreiche andere Funktionen wie Heizungsstellmotoren, Sitze, Zentralverriegelung usw. benötigt werden.
Früher hieß es, dass Dieselfahrzeuge wenigstens noch einigermaßen bewegt werden können, wenn die Lichtmaschine nicht angetrieben wird. Das gilt jedoch heute nur noch bedingt. Denn moderne Dieselmotoren besitzen ebenfalls eine elektronische Motorsteuerung. Diese ganze Elektronik fehlt bei alten Dieselfahrzeugen. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass die elektronischen Bauteile wie Steuergeräte zu einer Fehlfunktion kommen können, wenn die Spannung nicht mehr ausreichend ist.
Bei Ottomotoren ging das Weiterfahren auch früher nur bedingt, da die Zündung sehr viel Strom benötigt. Aber auch hier besteht das Risiko, dass die Spannung bei Ausfall der Lichtmaschine nicht mehr stimmt und elektronische Bauteile in Mitleidenschaft gezogen werden. Bei einem gerissenen Keilriemen sollten Sie also in jedem Fall umgehend an die Seite fahren und einen Automobilclub oder eine Werkstatt mit dem Austausch des Keilriemens beauftragen. Übrigens ist der Stromverbrauch nachts natürlich noch größer, da dann die Beleuchtung dazukommt.

Was ist beim Wechsel von Antriebsriemen oder Keilrippenriemen noch zu beachten?

Bei älteren Modellen wird der einfache Keilriemen oder Zahnrippenriemen in der Regel über die Lichtmaschine gespannt. Deren Position kann entsprechend verändert werden, wenn die Halterungen gelockert werden. Moderne Keilrippenriemen besitzen oft einen Spanner, der auch mit einem kleinen Dämpfer ausgestattet ist. Dieser Spanner und der Dämpfer sind ebenfalls dem Verschleiß unterworfen.
Daher sollten diese beim Keilrippenriemen ebenfalls ersetzt werden. Über Messuhren kann die Spannung exakt eingestellt werden. Erfahrene Mechaniker können die Spannung auch "gefühlt" einstellen. Einem Laien ist davon aber dringen abzuraten. Außerdem müssen Riemenspanner und Riemendämpfer mit dem Drehmomentschlüssel angezogen werden. Darüber hinaus besitzen Keilrippenriemen oftmals eine Laufrichtung, in der sie eingesetzt werden müssen.

Was ist ansonsten zu beachten?

Die Anbauaggregate, aber auch die Elektronik werden immer empfindlicher. Ein nicht sauber laufender Antriebsriemen ist daher heute noch riskanter als früher. Außerdem soll nach dem Keilriemenwechsel auch möglichst lange wieder "Ruhe sein". Nur hochwertige Produkte namhafter Hersteller in Erstausrüsterqualität gewährleisten einen zuverlässigen und langlebigen Riemenlauf. Selbstverständlich gilt das ebenso für Riemenspanner und Dämpfer. Die Wasserpumpe muss nicht zwingend getauscht werden wie bei einem Zahnriemenwechsel. Denn der Zeitaufwand zum Riemenwechsel ist deutlich geringer, sodass die Wasserpumpe bei Bedarf ersetzt werden kann.

Freilauf und Viskokupplung

Wird der Lüfter über eine Viskokupplung (Öl, das bei Wärme zäh wird und so einen Kraftschluss bildet) angetrieben, kann es sinnvoll sein, diese Viskokupplung ebenfalls zu erneuern. Außerdem müssen die Keilriemenlaufräder und Riemenscheiben auf etwaige Beschädigungen untersucht werden. Es ist also sicherzustellen, dass der Riemen hier nicht beschädigt werden kann. Darüber hinaus sind bei manchen angetriebenen Aggregaten Lager integriert, die erneuert werden können. Stimmt die Spannung nicht, werden diese Lager (beispielsweise der Freilauf einer Lichtmaschine) überstark strapaziert und müssen dann ebenfalls erneuert werden.