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Kolbenringsätze

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Ein Verbrennungsmotor funktioniert mit Flüssigkeiten wie Öl und Kraftstoff. Damit diese nicht auslaufen, gehören Dichtelemente wie Kolbenringe zu den wichtigen Autoteilen. Sie übernehmen in Benzin- und Dieselmotoren mehrere Aufgaben. Beispielsweise dichten sie im Verbrennungsraum innerhalb der Zylinder die Kolben ab. Ebenso sorgen sie für die Ableitung der Wärme, die bei der Verbrennung entsteht. Um dem Kolben innerhalb des Zylinders einen reibungslosen Lauf zu ermöglichen, dosieren sie das Schmieröl. Defekte Kolbenringe führen zu weitreichenden Motorschäden am Fahrzeug.

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Welcher Kolbenring wird in welche Nut eingesetzt?

Daraus folgert auch der Einbau der verschiedenen Kolbenringe, die im Kolbenringsatz enthalten sind. Bei den ersten beiden Ringen handelt es sich vornehmlich um Kompressions- und Verdichtungsringe, beim unteren Ring um einen Ölabstreifring, wobei dieser auch die Schmierung selbst reguliert. Außerdem ist darauf zu achten, dass jeder Kolbenring mit einem versetzten Kolbenstoß eingebaut wird. Kolbenringe sind offen. Zusammengedrückt in der Laufbuchse ist der Ring zu einem Stoß an den Ringenden zusammengedrückt.

Wie prüft man Kolbenringe? Welche Auswirkungen können verschlissene Kolbenringe andeuten?

Hauptsächlich gemessen wird dieser Kolbenstoß. Im Bereich mit dem höchsten Abrieb an der Zylinderlaufbuchse, also knapp unterhalb des oberen Totpunkts (OT bzw. oberer Kolbenumkehrpunkt) wird der Stoß der Kolbenringe geprüft. Zum Messen wird eine Fühlerlehre genutzt. Das ermittelte Maß wird dann mit den Vorgaben und Parametern verglichen, die der Fahrzeug- bzw. Motorenhersteller im betreffenden Werkstatthandbuch festgelegt hat. Daneben muss aber auch das Kolbenkippspiel des Kolbens im oberen Totpunkt berücksichtigt werden. Aus dem Kolbenkippspiel leitet sich die weitere Abnutzung ab, ebenso wie aus anderen wichtigen Maßen. Diese Maße sind wiederum davon abhängig, ob sie am kalten oder heißen Motor bzw. Kolben durchgeführt werden.

Vorabdiagnose von verschlissenen Kolbenringen

Voraus geht häufig eine Veränderung des Motors im Betrieb. Der Ölverbrauch steigt deutlich an über die festgelegten Toleranzen des Herstellers, die Abgase verfärben sich blau, da Öl verbrannt wird oder das Motoröl sammelt sich gar durch das Aufwirbeln am Fahrzeugheck. Diese Auswirkungen können defekte Kolbenringe andeuten, aber auch andere Ursachen haben. Dazu müssen auch andere Überprüfungen stattfinden.

Beispielsweise das Verbrennungsbild auf Zündkerzen kann zu bestimmten Rückschlüssen führen. Aber auch andere Fehlerquellen sind als Ursache vorab auszuschließen. Das betrifft vor allem die möglichen Schäden rund um Zylinderkopf und Zylinderkopfdichtung. Diese Schäden können ein ähnliches Schadensbild aufzeigen. Um den Verdacht verschlissener Kolbenringe zu erhärten, wird zwingend fachmännische Expertise benötigt. Immerhin ist das Abnehmen des Zylinderkopfs und das Überprüfen mit einem enormen zeitlichen Aufwand verbunden, zu dem auch zahlreiche neuen Ersatzteile benötigt werden.

Reicht es, nur die Kolbenringe zu tauschen?

In der Regel reicht es nicht, nur den kompletten Kolbenringsatz zu ersetzen. Der Durchmesser der Laufbüchse ist ebenso entscheidend wie der Kreuzschliff auf der Lauffläche des Zylinders. Außerdem auch der Verschleiß an Pleuel- und Kurbelwellenlagern. Das heißt, alle diese Maße müssen miteinander verglichen und in Relation gesetzt werden. Daraus leitet sich dann der tatsächliche Aufwand bei der Motorrevision ab. Außerdem wird dabei festgelegt, ob auch Übermaßkolbenringe benötigt werden. In der Regel durch das erforderliche Honen der Laufbüchsen des Zylinders wird der Abstand auf ein durch den Hersteller definiertes Übermaß gebracht. Daraus leiten sich dann wieder die Übermaße für Kolbenringe ab.

Wer sollte diese Arbeiten an den Kolbenringen bzw. Kolben durchführen?

Daraus leitet sich ab, dass diese Instandsetzung und Revision eines Motors ausgesprochen anspruchsvoll ist. Das erfordert nicht nur umfassendes Fachwissen, sondern auch langjährige Expertise. Selbst in den meisten Kfz-Werkstätten für Pkws werden diese Arbeiten kaum durchgeführt. Soll tatsächlich eine Überholung des Motors erfolgen, werden diese Arbeiten nicht selten an einen Betrieb für Motoreninstandsetzung übergeben.

Das resultiert auch daraus, dass für diese Motorinstandsetzung sehr viel spezielles Werkzeug und bestimmte Maschinen benötigt werden, deren Anschaffung auch nicht lohnt, wenn der Fokus nicht gezielt auf Motorrevisionen liegt. Daher sollte stets berücksichtigt werden, dass die Instandsetzung von Motoren und damit auch von Kolben, Kolbenringen, Zylinderlaufbüchsen usw. durch Fachkräfte mit Expertise erfolgen sollte.