Öle für Zweitaktmotoren 2T

Was ist ein Zweitakt-Öl?

Ein Zweitakt-Öl ist eine spezielle Sorte Motorenöl, die für ausreichend Schmierung im Zweitakt-Motor sorgt. Das Öl wird dazu direkt mit Benzin gemischt und dann im Motor verbrannt. Zweitakt-Motoren finden sich aktuell vor allem bei Mofas und Mopeds, Motorrollern und Scootern, Motorsägen, Bootsmotoren und Rasenmähern.

Aufgaben von Zweitakter-Ölen

·         Schmierung der beweglichen Motorteile wie Kolben, Kolbenringe und Wälzlager zum Schutz gegen Verschleiß

·         Schutz vor dem (lebens-)gefährlichen Kolbenfresser

·         Verhindern von Kolbenverlackung durch sauberes Abbrennen

·         Korrosionsschutz des Wälzlagers

·         Verhindern der Brückenbildung zwischen den Elektroden einer Zündkerze sowie von Selbst- und Glühzündungen des heißen Motors

Eigenschaften hochwertiger Zweitakt-Öle

Um seine Aufgaben optimal zu erfüllen, sich gut mit dem Benzin zu vermischen und die Dichtungen zu schonen, wählen Sie ein hochwertiges Zweitakt-Öl, das folgende Eigenschaften erfüllt:

·         eine stabile Vermischung gewährleistet

·         keine Rückstände hinterlässt

·         raucharm verbrennt

Vor allem im Rennsport entsteht eine große Hitze von bis zu 240 °C, welcher das Öl standhalten muss, ohne seine schmierenden Eigenschaften zu verlieren. Herkömmliche Öle für Zweitakter leisten dies nicht. Stattdessen ist hier ein spezielles, hochviskoses Öl erforderlich. Die Hitzebeständigkeit geht dann allerdings auch meist auf die Kosten von Raucharmut, Geruchsbildung und der Sauberkeit des Motors.

Diese Öle für Zweitakter gibt es

Im Prinzip unterscheidet sich ein Zweitakt-Öl in seiner Basis nicht von einem Viertakt-Öl für den Ottomotor. Erst die Additivierung – das Beimengen von Zusatzstoffen – stellt die Eignung für Zweitakt-Motoren her. Grundsätzlich unterscheiden sich so drei Varianten der Zweitakt-Öle:

·         Mineralisches Zweitakt-Öl besteht aus Grundölen, die aus Erdöldestillaten gewonnen werden. Es enthält keine Additive und daher auch die günstigste Variante. Da sowohl die Schmierleistung eher gering ausfällt als auch die Verbrennung vergleichsweise unsauber ist, setzt man es inzwischen fast nur noch bei Oldtimern ein.

·         Teilsynthetisches Zweitakt-Öl ist eine Mischung aus synthetischen Ölen und Erdöl. Die Additive verbessern Schmierleistung und Hitzefestigkeit und reduzieren gleichzeitig die Rauch- und Rußbildung. Damit bleibt der Motor dauerhaft sauber.

·         Vollsynthetisches Zweitakt-Öl ist aus synthetischen Grundölen oder anderen Ölen, die nicht direkt aus Erdöldestillaten gewonnen, hergestellt. Zahlreiche Additive steigern Qualität und Leistung und sorgen dafür, dass das Öl auch höchsten Ansprüchen im Motocross-Bereich genügt.

Die Mischung von Öl und Benzin im Zweitakt-Motor

Um die beiden Komponenten Öl und Benzin zu mischen, bieten sich zwei Verfahren an:

·         Bei der Mischungsschmierung vermengen Sie das Zweitakt-Öl von Hand direkt in einem Tank mit dem Benzin und schütten die – gut geschüttelte Mischung - dann in den Tank des Fahrzeugs beziehungsweise Gerätes.

·         Bei der Getrenntschmierung (auch Frischölschmierung) füllen Sie Benzin und Öl in zwei separate Tanks. Eine Pumpe mischt das Öl im laufenden Betrieb dann dem Treibstoff zu. Das hat den Vorteil eines gezielten Mischverhältnisses je nach Drehzahl und Motorlast, d. h. einer umweltfreundlicheren Verbrennung.

Inzwischen haben sich einerseits Selbstmischende Zweitaktöle durchgesetzt, die den Anforderungen moderner Motoren gerecht werden - beziehungsweise gibt es für Oldtimer mit ihren abweichenden Dichtungsmaterialien speziell angepasste Zweitakter-Öle. Andererseits ist die Getrenntschmierung auch aus dem Umweltaspekt heraus weit verbreitet.

Das richtige Mischverhältnis im Zweitaktgemisch ausrechnen

Der Hersteller eines Gerätes oder Fahrzeugs legt den Ölanteil fest. Diesen finden Sie meist in der Bedienungsanleitung oder auf einem Aufkleber auf dem Fahrzeug. Sollte beim Kauf eines gebrauchten Fahrzeugs beides nicht vorhanden sein, hilft eine kleine Internetrecherche weiter.

Ein typisches Mischverhältnis lautet 1:50. Das bedeutet, dass Sie 50 Teilen Benzin einen Teil Öl hinzugeben, d. h. rund 2 Prozent. Motoren, die unter größerer Belastung laufen, arbeiten auch mit Mischverhältnissen von 1:40 oder 1:33. Die Rechnung der optimalen Ölmenge für Zweitakter sieht also z. b. wie folgt aus:

Auf 5 Liter Benzin (das entspricht 5.000 ml) kommen bei einem Mischverhältnis von 1:50

5000 ml / 50 = 100 ml

Der Menge von 5 Litern Benzin geben Sie damit 100ml Öl hinzu.

Welches Öl für Zweitakter ist das Richtige?

Nicht jedes Zweitakter-Öl ist für alle Motoren gleichermaßen geeignet. So benötigen z. B. Zweitakt-Dieselmotoren ein anderes Öl als ein Zweitakt-Ottomotor. Es lohnt sich daher immer, die Vorschriften des Herstellers zu berücksichtigen, da sich die Spülungs-, Schmierungs- und Strömungsverhältnisse deutlich voneinander unterscheiden können.

Einen ersten Anhaltspunkt liefern die Spezifikationen des Öls für Zweitakter. Gängige Norminstitute, die sich mit der Qualität der Öle auseinandergesetzt haben, sind das American Petroleum Institute (API), die internationale Organisation für Normung (ISO) und die Japanese Automotive Standards Organisation (JASO).

API bewertet die Öle von TA bis TC, wobei TC auch für Hochleistungsmotoren geeignet ist. Die JASO-Norm nutzt die Buchstaben FA bis FD, ISO die Klassen EGB bis EGD.

Bekannte Zweitakter-Öl-Marken

Es gibt zahlreiche Markenanbieter, die spezielle Zweitakter-Öle in ihrem Sortiment führen. Oft lässt sich durch den Zusatz der Produktbezeichnung – z. B. Scooter, Race oder Garden - bereits auf die Anwendungsbereiche schließen. Beliebte Produkte sind beispielsweise das Motul Factory Line Off Road, speziell für Enduro- und Motocross-Maschinen wie die Beta RR 50 oder auch das ScooterLibre Motoröl für Roller.

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